Vorbild: Die Jakowlew Jak-9 war das in den größten Serien und in der höchsten Stückzahl produzierte Jagdflugzeug der Sowjetunion des WK 2. Insgesamt wurden 16.759 Exemplare (andere Quellen nennen 15.470 Exemplare) einschließlich der Nachkriegsfertigung gebaut. Die Jak-9 entstand aus der Jak-7 Reihe, die bekanntlich eine Weiterentwicklung der Trainerversion der Jak-1 war. Die ersten Exemplare der Jak-9 wurden Ende 1942 ausgeliefert und bei Stalingrad eingesetzt. Das Flugzeug war einfach konstruiert und wurde ständig weiterentwickelt. Mit einer 45 mm-Motorkanone (15 Granaten) war die Jak-9K ausgerüstet und sie wurde als Panzerjäger und gegen Bomberverbände eingesetzt. Sie entstand aus der Jak-9T mit 37 mm-Motorkanone (30 Granaten). Da die Kanone recht lang war, musste die Kabine um 40 cm nach hinten rücken.

Die Jak-9D war eine Variante mit erhöhter Treibstoffkapazität. Diese wurde von 440l auf 650l erhöht und ermöglichte damit eine Reichweite von 1.400 km. Bei Einsätzen im frontnahen Raum wurden nur die inneren Flügeltanks benutzt. Den wahrscheinlich letzten Abschuss erzielte eine Jak-9 im Korea-Krieg, als sie eine B-29 über Seoul abschoss.

Bausatz: Zvezda aus Russland hat eine Jak-9D in 1/72 im Angebot. Der Aufkleber auf dem Cover stammt vom polnischen Händler. In der unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt zwei graue Spritzgussrahmen mit 57 Teilen, zwei Klarsichtteile, ein Decalbogen, eine mehrfarbige Bemalungsanleitung sowie die Bauanleitung.

Bei diesem Bausatz handelt es sich um einen Snap-Kit. Dieser soll sich ohne Klebstoff zusammenfügen lassen. Trotzdem ist die äußere Detaillierung des Bausatzes hervorragend und zeitgemäß. Es gibt feine Details. Insbesondere die Stoffstruktur ist hervorragend gelungen.

Der Bau beginnt mit der Tragflächenunterseite, und hier werden zu Beginn die Hauptfahrwerksschächte eingebaut. Von außen folgen die Teile für den großen Kühler. Auch die beiden Tragflächenhälften sollen einfach miteinander per Klick verbunden werden. Ein simples Staurohr ist an der oberen Hälfte anmodelliert.

Das Cockpit wird aus neun Teilen auf der Tragflächenoberseite befestigt. Für das Instrumentenbrett gibt es ein Decal. Wer möchte, der kann den aus drei Teilen bestehenden Piloten einbauen. Das erspart die weitere Detaillierung. Ansonsten kann man noch mindestens ein paar Sitzgurte nachrüsten.

Der Propeller ist nach dem Einbau in den Rumpf beweglich. Die Höhen- und das Seitenruder haben scharfe Hinterkanten. Beide Abgasskrümmer werden von außen befestigt. Das Fahrwerk ist recht ordentlich nachgebildet. Die Hauptfahrwerksklappen müssen geteilt werden, wenn das Fahrwerk in ausgefahrener Position gebaut werden soll. Leider ist die Kanzel nur einteilig.

Die Farbangaben beziehen sich auf die hauseigenen Farben und auf das System von Tamiya. Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauen Papier gedruckt und es gibt auch eine Menge Wartungshinweise.

Bemalungen:

  • Jak-9D, weiße 3 von Denchik, 64. Gardefliegerregiment, 1943/44;
  • Jak-9D, weiße 14 von Marcel Lefevre, Normandie-Niemen, 1943;
  • Jak-9D, weiße 22 von Grib, 6. Gardefliegerregiments der Schwarzmeerflotte, Mai 1944.

Fazit: Zvezda liefert hier einen gut gemachten Bausatz der Jakowlew Jak-9D in 1/72 für den Einsteiger. Fortgeschrittene Modellbauer können je nach Bedarf einige Details hinzufügen.

Volker Helms, Godern (Mai 2023)

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