Geschichte: Der Trenér ist ein kleines Trainings-, Aerobatic- und Schleppflugzeug der tschechischen Firma Zlín Aviation. Der direkte Vorgänger Z-26 hatte seinen Erstflug 1946, die ersten 200 Maschinen dienten als Militär-Trainer, dann wurde die Holz- durch Blechbeplankung ersetzt, hieraus entstand die Z-126. Die zunächst abgerundeten Flügel-Spitzen wurden gerade. Die stärkere Version Z-226 mit Sechszylindermotor diente vor allem als Schleppflugzeug, machte die Trenér-Familie aber vor allem auch als Kunstflug-Maschine berühmt. Die Z-326 basiert auf der Z-226, unterscheidet sich von ihr jedoch durch das erstmals bei der Trenér-Reihe angewandte Einziehfahrwerk, um 30 Zentimeter verlängerte Flügel und ein serienmäßig eingebautes Funkgerät. Später erschien noch als Akrobatik-Maschine die spezielle einsitzige Z-526 Akrobat-Version, die Eduard in einem Extrakit verewigt hat. (Quelle: nach Wikipedia)

Der stabile Stülp-Karton für den Trenér Master Limited Dual Combo-Kit ist im derzeitigen Schwarz-Senf-Look gehalten, das Deckelbild zeigt zwei Trenér im Verbandsflug über einem fiktiven Kunstflugplan. Im Karton finden sich rund 344 dunkelblaugraue Kunststoffteile an zweimal fünf Rahmen, 42 Klarsichtteile an zwei Rahmen, ein großer Rahmen bedruckte Fotoätzteile und zwei Bögen von Eduards hauseigenen Lackiermasken, alles separat in wiederverschliessbaren Kunststoffbeuteln bzw. Clipstüten geschützt verpackt. Von den farbigen Kunststoffteilen sollen 108 nicht verwendet werden, von den Klarteilen landen mehr als die Hälfte, nämlich 26 in der Restekiste. Da mit den Teilen dieses Kits zwei Modelle der Versionen Z-326, Z-326 M, Z-326MF und der Militärversion C-306 gebaut werden können (mal ganz abgesehen von all dem, was mit den nicht zu verwendenden Teilen auch noch an anderen Versionen gebaut werden könnte) ist die Montage eine rechte Geduldsprobe, da man in fast jeder Baustufe die richtigen Teile für die geplante Version ermitteln und am Gießast finden muss! Die Bauanleitung zeigt zunächst einen Teileplan und führt dann in 19 Hauptschritten zum fertigen Modell, anschließend folgt eine Anleitung für die Anwendung der Maskierfolie für Kabine und Räder. Der zweite Maskenbogen enthält spezielle Masken für die Lackierung der einzelnen Decalvarianten.

Die Qualität der Teile ist wie von den letzten Bausätzen her bekannt makellos, Sinkstellen und Grat fehlen gänzlich, Auswerfermarkierungen sind an Stellen gelegt worden, wo sie nach dem Bau unsichtbar bleiben. Die Oberflächen zeigen feinste versenkte Gravuren in verschiedenen Stärken und auch die Nieten sind in mehreren Varianten zu finden. Die kleinsten auf den Beplankungsblechen sind kaum zu sehen und dürften nach der Lackierung noch weiter in den Hintergrund treten. Dann gibt es größere Exemplare z.B. an den Rumpf-Flügel-Übergängen und schließlich findet man etwas erhaben nachgebildete Schnellverschlüsse an der Motorhaube. Wem letztere zu prominent sind, kann sie durch Abschleifen mildern. Die Glasteile sind dünn und klar. Die Windschutzscheibe liegt als ein separates Teil bei, für den Rest der Verglasung gibt es eine separate Schiebehaube. Alle Steuerflächen bis auf die Landeklappen sind separat nachgebildet. Der Bau beginnt, wie gewohnt beim Cockpit, wo zahlreiche Ätzteile die bereits gegebene Detailfülle noch weiter vermehren. Wie zu erwarten, sind für die verschiedenen Bemalungsvarianten unterschiedliche, teils farblich unterschiedliche Ätzteile anzuwenden und auch die Bemalung unterscheidet sich von Variante zu Variante. Die Cockpitseitenwände sind separate Teile, die ebenfalls von einigen Fotoätzteilen und genauer Bemalung nach den Angaben von Eduard profitieren. Nach dem Schließen der Rumpfhälften wird ein Querträger eingebaut, der den Flügeln, die jeweils aus einem Ober- und Unterflügel bestehen, sowohl Stabilität als auch den richtigen Winkel zum Rumpf verleiht.  Alle Ruder außer die Landeklappen sind separate Teile. Die Flügel werden als nächstes zusammengeklebt, wobei zwei Varianten statt der Randbögen Flügelspitzentanks erhalten. Nun sind noch von oben zwei ypsilonförmige Stützstreben und die Instrumentenbretter in den Rumpf einzusetzen und die Höhenleitwerke anzubringen, anschließend kommt es schon zur Hochzeit von Rumpf und Flügeln. Die Motorenverkleidung (eine von vieren am Gießast) wird als nächstes mit dem Frontteil, Auspuffrohren und einer Rückwand versehen. Es stehen zwei Verkleidungen für je fünf der angebotenen Varianten zur Verfügung. Die Sitze erhalten Kissen und fotogeätzte Gurte. Höhen- und Seitenruder sind als nächstes anzubringen, dann Hauptfahrwerk und Spornrad. Die fein detaillierten und beschrifteten Räder haben separate Felgen und die Fahrwerksbeine erhalten extra Federbeinscheren, das Spornrad ist ein separates Teil, das in eine zweiteilige Gabel eingesetzt wird.  Zwei Varianten erhalten einen zusätzlichen separaten Sporn hinter dem Spornrad, oder handelt es sich um einen Kabelabweiser für den Schleppeinsatz? Je nach Variante sind Holz- oder Metall-Zweiblattschrauben zu wählen mit dazu gehörigen unterschiedlichen Spinnern. Die Cockpithaube erhält zahlreiche fotogeätzte Hebel und Griffe. Nun ist nur noch zu entscheiden, ob man seine Cockpithaube geöffnet oder geschlossen haben möchte, und schon haben wir ein ungewöhnliches neues Modell für die Vitrine, und wer möchte, kann auch zwei bauen!

Die beiden Decalbogen aus eigener Produktion bieten Kokarden, Rufzeichen, individuelle Abzeichen, Instrumente, Walkways und zahlreiche Wartungshinweise für zehn Versionen.

A Z-326M, No. 612, „0612“, privater Besitzer, Točná Flugfeld, Tschechische Republik, Sommer 2022, mit Sky-Blue an Rumpf, Flügeln und Leitwerk sowie blau-weißem Rumpfband und tschechischen Kokarden an sechs Positionen;

B Z-326MF, No. 925, “HB-TCC”, privater Besitzer, Yverdon, Schweiz, 2018, Rumpf Sky-Blue, Flügel gelb, rote Bänder quer über den Flügeln, rote Flügelspitzentanks, roter Spinner, rot-weißer Flash am Rumpf und rot-weiß-gestreiftes Seitenruder;

C Z-326, No. 908, “TF-ABC” privater Besitzer, Reykjavik, Island 2020, in Segelfarbe über alles mit grün-weiß-schwarzen Bändern auf den Oberflügeln und am Leitwerk sowie schwarzem Blendschutz;

D Z-326, No. 933, “F-BPNR”, Burdigala Flying Group, Flugplatz Bordeaux-Léognan-Saucats, Frankreich, 2016, in dunkelblau mit gelben Bändern am Rumpf, den Flügeln und dem Höhenleitwerk sowie einem dünnen roten Flash am Rumpf;

E Z-326, No. 876, privater Besitzer, Deutschland, 2018, in silberfarbenem Rumpf und Flügeln, stahlfarbenem Rumpfrücken und roten Strahlen auf den Flügeln und rotem Flash am Rumpf;

F Z-326FM, No. 861 „EC-AXA“, Fundació Parc Aeronàutic de Catalunya, Barcelona-Sabadell, Spanien, 2005, aufwändiges gelb-weiß-rotes Bemalungsschema über den gesamten Rumpf und Flügel sowie schwarzer Blendschutz;

G Z-326, No. 915, „G-BEWO“, privater Besitzer, Flugplatz Chichester, Großbritannien, 2021, weiße Oberseite, blaue Unterseite und blaue Strahlen auf den Oberseiten von Flügeln und Höhenleitwerk;

H Z-326M, No. 604, „OK-OTA“, Aeroklub Josefa Františka Prostějov, Flugplatz Prostějov, Tschechische Republik, 2010, ganz in Rot mit weißem Flash am Rumpf;

I Z-326MF, No. 931, „0572“, privater Besitzer, Flugplatz Slaný, Tschechische Republik, 2022, ganz in Silber mit schwarzem Blendschutz und tschechischen Kokarden an sechs Positionen;

J Z-326MF, No. 931, „OK-OTF“, privater Besitzer, Flugplatz Slaný, Tschechische Republik, 2022, in blau-weiß-rotem Schema (alternative Decalvariante der selben Maschine zu I);

Die Farbangaben beziehen sich wie in letzter Zeit bei Eduard üblich auf die Sortimente von Gunze und Mission Models.

Fazit: Eduard bietet hier eine weitere Auflage dieses interessanten und wenig bekannten Typen aus dem Bereich Trainingsmaschine bzw. Sportflugzeug in der bekannten hochwertigen Ausführung, die wir in den letzten Jahren von dieser Firma gewohnt sind. Wegen der zahlreichen kleinen Teile und den Ätzteilen ist dieser Kit nur Modellbauern mit etwas Erfahrung zu empfehlen.

Utz Schißau (Januar 2023)

Literatur

  • wikipedia.org/wiki/Zlín_Z-126
  • wikipedia.org/wiki/Zlín_Z-326
  • Bauanleitung

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