Vorbild: Die Camel, 1916 vom Royal Flying Corps in Dienst gestellt, wurde im Laufe der Zeit eines der bekanntesten Militärflugzeuge überhaupt. Allerdings war das Jagdflugzeug eine ziemliche Diva und demzufolge nicht einfach zu fliegen. Den Spitznamen Camel/Kamel verdankte sie den kleinen Höckern, neben denen die beiden Vickers Maschinengewehre befestigt waren. Die Variante BR 1 kam auch beim RNAS zum Einsatz. Sie wurde mit verschiedenen Motoren gebaut.

Bausatz: In dem neugestalteten attraktiven Stülpkarton liegen vier Gussrahmen, an denen sich eine große Anzahl von Einzelteilen, die auf den ersten Blick etwas verwirrend wirken, befinden. Das liegt daran, dass aus diesem Bausatz heraus schon mal eine von fünf Versionen der Camel gewählt werden kann. Das betrifft nicht nur die Motoren, sondern auch Unterschiede im Bereich des Fahrwerks, der Flügelstreben, der Ausrüstung mit fünf 20 Ibs-Bomben sowie unterschiedliche Windschutzscheiben. Deshalb ist es wichtig, sich vor dem Zusammenbau den einen Favoriten der Maschine auszusuchen und die Anleitung genau zu studieren, welche Teile für dieses Modell benötigt werden.

Die Fertigung und Detaillierung sind fantastisch. Ohne Übertreibung. Das beginnt mit dem Cockpit. Der Sitz, ein Korbstuhl, besteht inklusive des breiten Beckengurtes und dem Rahmen, der auch den Tank aufnimmt, aus acht Teilen. Der Sitz kann einmal aus Messingteilen gerundet werden. Wer sich den Vorgang nicht zutraut, findet auch einen aus Plastik. Originalgetreu sind auch der Cockpitboden und die seitlichen Rahmen nachempfunden. Das Armaturenbrett besteht aus drei Teilen, die zusammen mit den bedruckten Messingteilen übereinandergelegt werden sollen. Auf den Instrumenten sind klare Scheiben geprägt. Es stehen drei davon zur Auswahl.

Auch gibt es zwei verschiedene Abdeckungen für den oberen Rumpf. Alle Ruder sind separat vorhanden. Selbstverständlich auch die Querruder der beiden Tragflächen. Die Rippenstruktur der Flügel entspricht dem Vorbild. Und an den beiden Rumpfhälften sind die Nähte dargestellt, welche den Rumpf der Camel zusammengehalten haben.

An der kleinen Messingplatine befinden sich außer den Teilen für das Cockpit auch kleine Hörner für die äußeren Steuerkabel und die Schlösser für die beiden Vickers Maschinengewehre. Alle anderen Waffenmodelle, die vorhanden sind, kommen bei dem Modell nicht zum Einsatz. Ansonsten werden viele der Teile für die Verstrebungen der beiden Flügel und dem Fahrwerk verarbeitet. Wer seine Camel mit den kleinen Bomben bestücken will, hat die Wahl zwischen einer Halterung aus Plastik oder aus Messing. Diese muss aber zurechtgebogen werden.

Augen auf, bei der richtigen Auswahl des Bentley neun Zylinder Motors. Auch der ist schön detailliert. Ein kleines Maskierset für die Räder und die Scheiben liegen dem Bausatz auch bei.

Anleitung/Bemalung: Die ausführliche Bauanleitung gibt noch mehr Hinweise zu den Maschinen, welche man aus dem Karton bauen kann. Dazu gehören auch einige Vorstellungen der Piloten. Erstaunlich für ein britisches Jagdflugzeug des ersten Weltkrieges dürften die fünf Farbvorschläge sein, die Eduard anbietet. Diese erinnern an Richthofens „Flying Circus“.

Auf dem sauber gedruckten Decalbogen ist alles zu finden, um eine Sopwith Camel zu bauen, welche vor Details nur so strotzt.

Fazit: Empfehlenswert.

H.J. Bauer, Berlin (Januar 2022)

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