Original: Der Panzerkampfwagen V Panther wird von vielen Experten als einer der besten Panzer des Zweiten Weltkriegs angesehen. Jedoch wurde mit Erscheinen dieses neuen Gefechtsfahrzeuges auf den Schlachtfeldern des 2.Weltkrieges schnell klar, dass mit den vorhandenen Bergefahrzeugen die neuen Kampffahrzeuge nicht so einfach geborgen werden konnten. Ende März 1943 verfügte der Generalinspekteur der Panzertruppe, Generaloberst Heinz Guderian, dass eine Anzahl von Panthern zu Bergepanthern umgerüstet werden. Die ersten 12 Fahrzeuge wurden im Juni 1943 durch die Firma MAN auf Fahrzeugwannen des Panthers Ausf.D hergestellt. Einige dieser als Bergepanther bezeichneten Fahrzeuge erhielt auch die schwere Panzerjäger-Abteilung 653. Eine der ungewöhnlichsten Modifikationen dieses Fahrzeugs wurde in dieser Einheit in einem Feldumbau hergestellt. Auf dem Fahrgestell des Bergepanthers wurde ein Turm eines Pz.Kpfw IV Ausf. H installiert. Einigen Untersuchungen zufolge, war dieser Turm fest verschraubt und anstelle eines Geschützes wurde dessen Attrappe installiert. Der freigewordene Raum im Inneren des Turmes wurde genutzt, um zusätzliche Funkgeräte und sonstige, für ein Kommandofahrzeug benötigte Geräte, einzubauen. Es ist wahrscheinlich, dass eine solche Modifikation nur an einem Fahrzeug vorgenommen wurde. Dieses Fahrzeug war Teil der Schweren Panzerjäger-Abteilung 653 und sein Einsatz erfolgte im Frühjahr 1944 im Raum Ternopil, Ukraine.

Quellen: Wikipedia, Websites: https://www.panther1944.de/index.php/de/pzrbergewagen-bergepanther/bergepanther-geschichte ,

http://panzerserra.blogspot.com/2014/05/bergepanther-mit-aufgesetztem-pzkpfw-iv.html




Bausatz: In einer stabilen Box mit einem zusätzlichen, schön illustrierten Stülpdeckel liefert uns ICM 4 Gießäste aus grauem Kunststoff, 4 Gießäste aus schwarzem Kunststoff für die Einzelgliederkette, eine separate Ober- sowie Unterwanne, einen kleinen Decalbogen und eine Bauanleitung in Heftform. Die Gussquallität kann man insgesamt als gut bezeichnen. Die Bauteile weisen keinerlei Verzug auf. Fischhäute finden sich bei meinem Exemplar außer an den Auspuffrohren, an keinen anderen Bauteilen. Die Teile weisen viele und schöne Details auf. Was auffällt ist, dass an drei der vier grauen Gießäste keinerlei Teilenummern vorhanden sind. Das heißt, man muss die entsprechenden Teile anhand der Teileübersicht in der Bauanleitung suchen. Nichts unlösbares, aber ärgerlich. Die Oberwanne liegt dem Bausatz als ein Teil bei. Diese ist insgesamt gut gemacht, jedoch fehlt mir hier ein wenig die Oberflächenstruktur. Außerdem würde ich persönlich die Schweißnähte und Brennerspuren etwas nacharbeiten. Die Unterwanne ist mehr oder weniger auch einteilig und wird lediglich durch die Heckplatte ergänzt. Erste Passproben zwischen Ober- und Unterwanne zeigten eine sehr gute Passgenauigkeit. Die Laufrollen für das Schachtellaufwerk gefallen mir sehr gut. Am gleichen Gießast , der die Laufrollen enthält, finden sich noch sehr, sehr kleine und filigrane Flügelmuttern, die das berühmte Teppichmonster gern frisst. Hier ist bei der Arbeit höchste Konzentration gefordert. Die Auspuffrohre sind zwar offen, ich würde aber die Bohrungen trotzdem etwas vertiefen. Kommen wir zu den Ketten. Sie liegen, wie oben schon geschrieben, als Einzelgliedketten vor. Jedes Kettenglied ist an zwei Punkten mit dem Gießast verbunden und weist auf der Außenseite jeweils zwei Auswerfermarken auf. Diese werden sich ziemlich schwer versäubern lassen, weil man an die entsprechenden Stellen sehr schwer herankommt. Die Halterungen für die Ersatzkettenglieder bestehen aus Plastik und sollen beim Bau ein klein wenig gebogen werden. Wie stabil das Ganze am Ende ist, wird sich zeigen. Ich befürchte eine erhöhte Bruchgefahr. Der Turm ist mehrteilig aufgebaut. Das Kanonenrohr für die Waffenattrappe ist leider längsseitig geteilt.




Bauanleitung/Bemalung: Die Bauanleitung liegt als 12-seitiges Heft vor. Auf dem Deckblatt steht etwas zum Fahrzeug selbst geschrieben. Das finde ich immer sehr schön. Außerdem finden sich die Farbangaben im firmeneigenen Farbsystem, sowie die Erklärung der Piktogramme. Es folgt eine Teileübersicht, die sich bei meinem Bausatz als sehr wichtig erweist, da wie geschrieben an 3 Gießästen keine Teilenummern vorhanden sind. Begonnen wird der Bau mit der Unterwanne und nach insgesamt 43 wirklich sehr übersichtlichen Bauschritten ist das Modell fertig montiert und kann lackiert werden. Da es sich bei diesem Fahrzeug um einen Feldumbau handelt, gibt es natürlich auch nur einen, sehr attraktiven Bemalungsvorschlag für die Schwere Panzerjäger-Abteilung 653, eingesetzt 1944 in der Ukraine. Die beigelegten Decals sind von ICM selbst gedruckt und machen einen sehr guten Eindruck. Randscharf auf einem dünnen Trägermaterial. Sehr schön.

Fazit: Die Firma ICM bietet mit diesem Bausatz die Möglichkeit ein Fahrzeug zu bauen, das man nicht alle Tage sieht. Bis auf kleine Schwächen mit Auswerfermarken an den Kettengliedern, finden wir hier einen sehr soliden Bausatz vor. In meinen Augen ist dieser Bausatz auch für Anfänger geeignet, jedoch wird auch der Fortgeschrittene Modellbauer viel Freude an diesem Bausatz haben.

Sven Bednareck, August 2024 (Berlin)

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