und weiter geht es …

Hier folgt nun der zweite Teil des Bauberichtes und bevor sich der Vorhang für das geplante Theaterstück hebt, will ich mich zuerst der Hauptdarstellerin der Szene widmen, die sich vor dem hinteren Hangar abspielt.

Die Arado AR 196A

Meist wird das Bordflugzeug so dargestellt, wie es startbereit auf dem Katapultschlitten sitzt.
Aber das geht natürlich auch anders:
Da Pontos das abnehmbare Schienensystem in seinem Set hat, wollte ich eine kleine Übung simulieren, die zeigt, wie der Vogel aus dem Hangar geschoben wird. Als Vorlage diente mir originales Bildmaterial.
Also habe ich ein paar Matrosen von Northstar in die richtige Position gebracht, um sie die Einsatzübung durchführen zu lassen.

Die Arado wird mit Hilfe der Teile von Pontos zu einem kleinen Kunstwerk. Es ist erstaunlich, wieviel Details man an so ein kleines Objekt realisieren kann. Mit weißen Spannseilen wird die Arado dann auf dem Schlitten gehalten und zum Schluss mit Micro Kristal Klear verglast.

Und Vorhang auf…


Der Kaleu schreit, der Maat schreit lauter, die Besatzung schwitzt und der Mechaniker versucht den hydraulischen Heber zu reparieren.
Die Piloten lachen schallend.

Ich freute mich schon auf die nächste Komponente.
Die Brückennock. Wirklich ein großer Haufen an Einzelteilen, aber näher kann man dem Original kaum kommen. Ich habe sie ausgefahren installiert, das wirkt einfach besser.

Mir ist jedoch beim Einbauen der Reling eine kleine Ungenauigkeit seitens Pontos aufgefallen:
Ein Blech fehlte. Es diente dem Verschließen bei angelegter Brückennock. Und im ausgefahrenen Zustand wie hier bei mir verhinderte es, dass Matrosen runterfallen konnten. Darum wurde aus dünnem Messing ein Blech gefertigt und schon kann die Besatzung sicher auf den Brückenflügel gelangen. Siehe grüner Pfeil.

Ferngläser raus….

Bei der Montage der 37-mm-Doppelflak achtern fiel mir auf, dass Pontos bei seiner Recherche noch einen Fehler gemacht hat. Die Leiter zum hinteren Deckshaus fehlte. Kein großes Ding – die Reling wurde zerschnippelt und eine Leiter eingebaut.

Auf der Rückseite wurden noch fehlenden Leitern, Reling und Kisten angebracht. So, wie die schon erwähnte 2-cm-Flak 30 des Heeres.

Kommen wir jetzt zur Takelage.
Davor habe ich immer wieder ein wenig Respekt. Zuerst kamen die Spannseile, auch Pardune genannt, für den Hauptmast, sowie die Verbindung zum Besanmast.

Um die Langwellenantennen, die zwischen diesen beiden Spreizen angebracht waren, parallel spannen zu können, baue ich mir diese simple Vorrichtung. So kann ich den Zug auf die zwei Fäden abstimmen, bevor ich sie fixiere. Danach können sie zwischen die Masten gespannt werden.

Es wurde kniffelig.
Die Seile von Vier auf Eins zu reduzieren ist eine echte Herausforderung. Hier ist eine ruhige Hand von Nöten.

Nach und nach kommen Antennen und Abspannseile dazu.
Dann aber erst mal ein Takel-Stopp, da ich am Schornstein noch Suchscheinwerfer und Flugabwehrgeschütze anbringen musste.

Auch die beiden Bordkräne mussten noch an ihren Platz. Beim Bausatz fehlten hinten die zwei Seiltrommeln mit dem Seil, welches ich aus Bleidraht nachempfunden habe. Der Krankörper ist schon fertig und es sind immer noch Unmengen an Bauteilen. Dann noch den Winkel des Kran Arm ausrichten, damit er in den Ausleger passt.

Noch eine Querstrebe gegen das Schlagen des Seils und eine Lampe gescratcht, zusammengebaut und in die Kranablage eingeführt. Passt perfekt.

Jetzt kann die Takelage beendet werden. Eine ganz schöne Menge an Fäden.

Es fehlten noch die Beiboote auf Deck, die im April 41 mit an Bord waren. Im Mai wurden sie entfernt, wie auch die Kutter in den Davits. Dies war einer der Gründe warum ich den April ausgewählt habe. Sie gefielen mir so gut.

Nun kann die restliche Besatzung an Bord kommen. Es wurden ca. 130 Figuren über das Schiff verteilt. So will ich ihm ein wenig mehr Leben einhauchen. Ich habe versucht, einige der Figuren in authentischen Szenen darzustellen. So habe ich zum Beispiel Bildmaterial über die Putzkolonne oder der Einsatzübung mit dem Bordflugzeug.

Fertig:

Und hier präsentiere ich das Ergebnis meiner Bemühungen. Viel Spaß mit den Bildern:

Fazit:

An diesem Modell habe ich fast zweieinhalb Jahre gearbeitet. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht so ein extrem großes Schiffsmodel umzusetzen. Das kostet natürlich seine Zeit, war aber jede Bastelstunde wert.

Trumpeter macht einfach einen guten Job im Herstellen von Modellbausätzen. Die Passgenauigkeit ist sehr gut und die einzelne Baugruppen sind im Zusammenbau und in ihrer Reihenfolge logisch aufeinander abgestimmt. Des weiteren ist der hervorragende Detail-Satz von Pontos zu nennen, der dem Modell unglaublich viel Tiefe hinzufügt, auch wenn sich der ein oder andere Fehler dabei eingeschlichen hat. Das gab mir dann aber auch die Möglichkeit, mit Plastikprofilen dem Modell den letzten Schliff zu geben. Ich habe doch einiges an Erfahrung bei diesem Bau sammeln können und hoffe, das beim nächsten Projekt einsetzen zu können.

Jörg Schäfer, Herdecke (März 2024)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert