Vorbild: Der sogenannte Mistelschlepp entstand in Deutschland zu Beginn des Zweiten Weltkriegs. Ziel war es damals, einen Lastensegler über eine größere Strecke zum Einsatzort zu transportieren. Daraus entstand über eine Vielzahl von Entwicklungen das “Beethoven-Gerät”. Dieses war eine schwere Bombe, die in abgeflogene Ju 88 Zellen integriert wurde. Sie ersetzten den Besatzungsraum. Die Zündung erfolgte mittels Aufschlagzünder. Gesteuert wurde die “fliegende Bombe” durch ein aufgesetztes Jagdflugzeug. Projektiert waren auch weitere Mistelkombinationen, u.a. die Mistel 5 als Kombination aus He 162 und Arado E.377A.

Quelle: u.a. Wikipedia

Bausatz: Für Interessierte an Reißbrettprojekten der Luftwaffe im 2. Weltkrieg bietet Brengun mit dem hier vorgestellten Bausatz eine Neuheit. Der Kit ist als Kombination des bekannten He 162 Bausatzes aus 2016 und den neuen Bausatz der Arado E.377(a) entstanden. Dabei handelt es sich gewissermaßen um einen Multimedia-Kit, da die Heinkel in Plastikspritzguss und die Arado in Resin zum Käufer kommt. Die nicht ganz 50 Bauteile befinden sich in einer nach oben öffnender Pappschachtel. Des Weiteren ist auch ein kleiner Decalbogen enthalten. Die Plastikrahmen des „Volksjägers“ sind die bekannten aus dem Bausatz BRP144003, welcher hier vorgestellt wurde.

Alterungserscheinungen konnte ich nicht feststellen. Ein neuer Kit in der Resinlinie ist der auch unter der Katalognummer BRS144066 einzeln erhältliche Bausatz der Arado E.377 bzw. E.377a Gleitbombe. Das a bezieht sich dabei auf die Variante mit Eigenantrieb. Neben dem eigentlichen Fluggerät entsteht aus den 18 Resinteilen auch der Start- und Transportwagen. Der Guss der Bauteile ist auch hier ohne Fehler geschehen. Die einzelnen Teile wirken stabil ohne aber auf Details zu verzichten. Die Angüsse auf den einzelnen Riegeln sind recht massiv ausgeführt. Hier sollte man zunächst mit einer Säge das Bauteil am Riegel absägen und dann weiter vorsichtig versäubern.

An den beiden Rollwägen sowie an den Stützen sind dabei auch Gusshäute zu entfernen. Nicht benötigt, aber vorhanden sind die Tragflächen für die unmotorisierte Variante der E.377. Die Bauanleitung zeigt den Bau klar und verständlich auf einem größeren Faltblatt. Farbangaben werden mit den RLM-Tönen gemacht. Die Bemalung und Position der Abziehbilder wird in einer s/w vier-Seiten Ansicht gezeigt. Natürlich handelt es sich bei der Bemalungsoption um eine fiktive Kennzeichnung einer Maschine mit einer gelben 8 und der Werksnummer 120172.

Fazit: Für den 1/144 Bereich bietet Brengun mit diesem Bausatz eine interessante Neuheit an. Aufgrund der guten Ausführung bietet sich dieser Bausatz auch für Anfänger im Bereich von Resinkits an. 

Erhältlich sind die Bausätze und Zurüstsätze von Brengun direkt beim Hersteller unter www.brengun.cz.

Vorbildteil: Volker Helms

Sebastian Adolf, Wettstetten (Juli 2023)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert