Vorbild: In Abkehr von den bisherigen Druckpropelleranordnungen des Herstellers war das Flugzeug ein konventioneller Doppeldeckerentwurf, dessen ungewöhnliches Merkmal die zum Randbogen stark verjüngte Tragfläche war. Bauaufträge wurden an die AGO und zwei weitere Hersteller erteilt, die das Flugzeug in Lizenz herstellen sollten. Obwohl schnell und gut bewaffnet, flog die C.IV instabil und wurde von den Besatzungen nicht gemocht. Spätere Serienflugzeuge hatten vor dem Seitenruder eine feststehende Finne. Die zweisitzige AGO C.IV wurde ab 1917 hauptsächlich als Aufklärer eingesetzt. Die Bewaffnung bestand aus einem starren MG 08 für den Piloten und einem beweglichen Parabellum MG 14, welches der Beobachter bediente. Rund 100 Maschinen wurden bis Ende des Krieges gebaut.
(Quelle: Wikipedia)

Bausatz: Der Tschechische Kleinserienhersteller KPM bringt mit der AGO C.IV einen weiteren Short Run Bausatz in 1/72 eines weniger bekannten Flugzeugtyps aus dem ersten Weltkrieg auf den Markt. In dem seitwärts zu öffnenden Karton mit einer schönen Boxart-Zeichnung von Carlos Alonso befinden sich zwei Gussrahmen, eine Bauanleitung, ein kleiner Acetatfilm für die beiden Windschutzscheiben und ein Decal-Bogen. Insgesamt gibt es 46 in grau gespritzte Plastikteile die verbaut werden müssen.

Die Abspritzung der einzelnen Bauteile ist für Short Run ganz passabel, lediglich im Rumpf befinden sich einige störende Auswerfer-Stege, die man entfernen sollte.

Vereinzelt sind an den Teilen auch leichte Grate vorhanden, die aber kein Problem darstellen sollten. Während die unteren Tragflächen aus einem Stück besteht, müssen die beiden oberen Tragflächenhälften stumpf miteinander verbunden werden. Wie meist üblich bei Short Run Bausätzen fehlen Passstifte, welche das Fixieren erleichtern würden.

Die beiden MGs sind recht filigran abgeformt (während die Pedalerie der Querruder doch etwas zu klobig geraten ist). Auch das Instrumentenbrett ist nicht sehr scharf ausgearbeitet.
Es sind alle Teile vorhanden, um sowohl die frühe als auch die späte Version (Tragflächenstreben) zu bauen.

Die Bauanleitung besteht aus einem beidseitig bedrucktem DIN-A4-Blatt welches in 8 Schritten den Zusammenbau zeigt. Stellenweise sind auch Farbangaben für einzelne Teile eingetragen. Des Weiteren ist eine kleine Info zur Geschichte der AGO C.IV in Tschechisch und Englisch abgedruckt.

Der kleine Decal-Bogen ist sauber gedruckt, hat aber recht große Überhänge des Trägerfilms. Hier sollte man besser zur Schere oder dem Cutter greifen. Es gibt Decals für zwei verschiedene Einsatzmaschinen.

Auf der Kartonrückseite befinden sich die Bemalungshinweise für das Modell. Es sind lediglich die Farben ohne Bezug auf einen bestimmten Hersteller vorhanden. Auch die Platzierung der Decals können hier entnommen werden.



Fazit: Ein netter kleiner Bausatz, der auch für Anfänger im Flugzeugmodellbau geeignet ist. Der Profi wird mit Sicherheit noch einiges mehr aus dem Bausatz machen können. Aber schon auf Grund seiner Tragflächenform bildet dieses Model einen schönen Kontrast zu anderen Flugzeugen dieser Ära.

Literatur: Reconnaissance & Bomber Aircraft of the 1914-1918 War

Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (Mai 2023)

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