Vorbild: Die Gneisenau war ein Schlachtschiff der Kriegsmarine des Deutschen Reiches. Die zweite und letzte Einheit der Scharnhorst-Klasse wurde nach dem preußischen Generalfeldmarschall August Neidhardt von Gneisenau (1760–1831) benannt. 1938 wurde sie vor dem Schwesterschiff Scharnhorst in Dienst gestellt und nahm während des Zweiten Weltkrieges an einigen Operationen der Kriegsmarine teil. Im März 1945 wurde sie als Blockschiff in der Hafeneinfahrt von Gotenhafen selbstversenkt. (Nach: Wikipedia)

Bausatz: Der Bausatz, aus einer neuen Form von 2021, ist eine Variante der Scharnhorst-Klasse. Von Trumpeter gibt es ihn schon in 1/350 und damit es ist nur logisch, dass er jetzt auch in 1/700 erscheint.

Es sind 11 Spritzlinge in grauem Kunststoff gefertigt, plus 7 Bauteile für den Rumpf und die Aufbauten. Auch sind zwei klare Spritzlinge, die das Bordflugzeug (Arado 196) darstellen, mit beigelegt. Insgesamt sind es 280 Teile plus eine PE-Platine, auf der die Brückennocken, die Träger am Schornstein, die Konstruktion einer Flugabwehrplattform und die Entfernungsmesser am Hauptturm sowie eine Radaranlage, auch als Matratze bezeichnet, vorhanden sind. Natürlich ist auch eine Ankerkette von 100 mm mit von der Partie.

Die Länge des Schiffsmodels beträgt 335 mm und die Breite ca. 43 mm. Es ist lediglich als Wasserlinienmodell darstellbar. Die Qualität ist aber wirklich hervorragend und weist darauf hin, dass hier auch das Slidemold-Verfahren verwendet wurde. Gerade die Deckshäuser sind sehr fein wiedergegeben und es macht so richtig Spaß, sich diese in aller Ruhe anzuschauen.

Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist wie immer sehr einfach sowie verständlich und man ist in 25 Bauabschnitten am Ziel.

Der Bemalungsvorschlag ist lediglich im einfachen Grau gehalten, während lustigerweise die Boxart recht authentisch ist, da man sehr gut die künstlichen in Grau gehaltene Bugwellen erkennt. Aber warum sie es nicht auf den Bemalungsvorschlag geschafft hat, ist mir ein kleines Rätsel.

Die Decks der Geschützhäuser sind gelb gehalten. Dies bedeutet, dass es sich wahrscheinlich um den Rüstzustand von ca. März 1941 handelt, als die Gneisenau im Hafen von Brest (Frankreich) lag. Leider weiß ich nicht, warum Trumpeter dies nicht mehr angibt, aber sie werden ihre Gründe haben ;).

Fazit: Der Bausatz ist einfach, durchweg gut und daher auch für Einsteiger sehr zu empfehlen.

Aber – ja, ein aber muss hier sein – ich verstehe nicht, warum man noch eine Gneisenau auf den Markt bringt, da bereits Flyhawks Modell – um Welten besser detailliert – vorliegt. Der Preis könnte die Antwort sein, da die Gneisenau von Trumpeter ein bisschen günstiger als die Flyhawk Deluxe Version ist. Erfahrene Modellbauer werden daher eher auf Flyhawk setzten. Aber dennoch ist es ein gelungener Bausatz, der seine Fans finden wird.

Daniel Eifler (Januar 2023)

Eric Leon, John Assmusen; German Navel Camouflage Volume One 1939-1941, Naval Institute Press 2013

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