Vorbild: Bis 1943 musste die US Navy mit der fliegerisch der japanischen Zero unterlegenen Wildcat Vorlieb nehmen. Erst dann wurden die leistungsstarken F6F Hellcat und F4U Corsair zugeführt. Die F4F-4 war die letzte für den Fronteinsatz vorgesehene Variante, aber noch nicht das Ende der Produktionslinie. Sie verfügte über anklappbare Tragflächen und eine von vier auf sechs Rohre verstärkte Bewaffnung, allerdings zur Kompensation des Gewichtszuwachses mit verringertem Munitionsvorrat. Zur Illustration des Variantenreichtums der F4F und ihres britischen Pendants Martlet und der nach 1943 weitergeführten und von General Motors gebauten FM-1 und FM-2 mag die folgende Tabelle dienen, entnommen der Hyperscale Website:

The Grumman Wildcat in FAA Service by Bruce Archer (clubhyper.com)

www.clubhyper.com/reference/wildcatfaaba_1.htm

Table1: Martlet Variants and Characteristics

 Mk.IMk.IIMk.IIMk.IIIMk.IIIMk.IVMk.VMk.VI
SerialsAl231-AL262; AX824-AX829; BJ507-BJ527; BJ554-BJ570AM964-AM999AJ100-AJ153AM954-AM963AX725-AX747; AX753-AX754;  AX761;     AX824-AX829;  HK841-HK842FN100-FN319JV325-JV636JV637-JV902; JW785-JW836**; JZ860-JZ889**
USN EquivalentNone*F4F-4AF4F-4AF4F-3F4F-3AF4F-4BFM-1FM-2
EngineWright    R-1820-G205 CyclonePratt & Whitney R-1830-90 Twin WaspPratt & Whitney R-1830-90 Twin WaspPratt & Whitney R-1830-76 Twin WaspPratt & Whitney R-1830-90 Twin WaspWright    R-1820-40 CyclonePratt & Whitney R-1830-86 Twin WaspWright    R-1820-56 Cyclone
SuperchargerSingle Stage- two SpeedSingle Stage- two SpeedSingle Stage- two SpeedTwo Stage- Two SpeedSingle Stage- two SpeedSingle Stage- two SpeedTwo Stage- Two SpeedSingle Stage- two Speed
CowlShortLongLongLongLongShortLongUnique
Cowl Flaps Per SideNone1111141
Carb Scoop on Top?YesNoNoYesYesNoYesNo
Intercooler Scoops?NoNoNoYesNoNoYesNo
PropellerHam. Std.CurtissCurtissCurtissCurtissHam. Std.CurtissCurtiss
Prop HubDomedDomedDomedDomedSteppedDomedSteppedEither
Cuffed?NoYesYesYesYesNoYesEither
WingsFixedFoldingFoldingFixedFixedFoldingFoldingFolding
No. of Guns46644644
Rounds per Gun430240240430430240430430
PitotF4F-3 TypeUniqueF4F-4 TypeF4F-3 TypeF4F-3 TypeF4F-4 TypeF4F-4 TypeF4F-4 Type
SourceFrenchBPCBPCBPCGreeceLend-LeaseLend-LeaseLend-Lease
Lost at SeaBT447-BT456AM954AJ105-AJ106; AJ138-AJ145; AJ124-AJ126NoneNoneFN205-FN207; FN240-FN241NoneNone

*= The closest US Equivalent would be the F4F-3B

**= These serials may not have been delivered

Trotz dessen bleibt immer noch ein Vorbehalt. Die neu hinzugefügten äußeren Waffen in den Tragflächen hatten in den britischen Martlets eine andere Position.

Das Modell: Einzig wirklich neu ist in dieser neuen Box-Variante nur der Spritzling mit den Tragflächen. Die übrigen Rahmen sind mit denen des F4F-3 Bausatzes identisch.

Die Klarsichtteile sind schlierenfrei, in gleichmäßiger Stärke und somit verzerrungsfrei und hinreichend dünn.

Die Oberflächengüte der Bauteile ist standardsetzend und entspricht bei den erhabenen wie auch bei den versenkten Details in realistischer Weise dem Vorbild. Alle Teile sind gratfrei, die Formen sind gut aufeinander abgestimmt. Auch die Passgenauigkeit kann mit sehr gut bewertet werden.

Die für die ProfPack-Serie obligatorischen Photoätzteile sind für diese Version neu hergestellt worden, die Lackiermasken eine willkommene hilfreiche Ergänzung. Weitere Einzelheiten in der Besprechung von F3F-3 von Jügen Bauer:

www.ipmsdeutschland.de/wordpress/2022/10/28/grumman-f4f-3-wildcat/

Im Vergleich zu der gleichen Wildcat-Variante von Tamiya, erschienen im Jahr 1994, haben sich mehrere Quantensprünge im Plastikmodellbau ereignet. Der alte Tamiya Bausatz mit seinen zwei grauen Spritzlingen und einem Klarsicht-Spritzling mutet geradezu primitiv an. Er kostete damals in Japan 1800 Yen (heute wären das ca. € 14), aber hierzulande schon damals sehr stolze DM 47,50.

Die Bauanleitung ist wie gewohnt geheftet, auf Hochglanzpapier farbig gedruckt und umfasst 16 Seiten.

Der Decalbogen ist sehr groß und lässt sehr viel für den Sammelordner übrig. Druck und Opazität der Farben scheint gut zu sein, Druckversatz ist nicht zu erkennen. Trotzdem bleibt ein wenig Skepsis gegenüber dem Herstellungsverfahren von Eduard, bei dem der Trägerfilm über den (Farb)-Motiven liegt. Auch wenn es ein wenig teurer wird. Die guten alten Cartograf-Decals wären vielen Hobbyisten lieber.

Aus sechs verschiedenen Farbvorschlägen darf der Modellbauer wählen. Dem Vorbild geschuldet ist die Buntheit nicht sehr groß.

Fazit: Es ist immer wieder beeindruckend wie es Eduard mit seiner ProfiPack-Editionslinie gelingt, ein so umfangreiches und qualitativ hochwertiges preisgünstiges Angebot zu machen. Möge es 2023 und darüber hinaus so bleiben!

Andreas Beck, Berlin (Dezember 2022)

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