Vorbild: Die Sopwith F.1 Camel zählt zu den bekanntesten britischen Flugzeugen des Ersten Weltkriegs. Mit ihrem Auftauchen 1917 über den Schlachtfeldern Europas trug sie wesentlich zur Erlangung der Lufthoheit der Alliierten gegenüber den Mittelmächten bei. Die Camel konnte dank unterschiedlicher Motorisierung vielfältig eingesetzt werden. So gab es Versionen als Jäger, Beobachter, Marineflugzeug und leichter Bomber. Sogar die Amerikaner bestellten mehrere Maschinen für ihr Expeditionskorps. Die Camel wurde auch zum Angriff auf Zeppeline eingesetzt und konnte drei davon zerstören. Insgesamt gehen 1294 Abschüsse auf ihr Konto. Berühmt wurde sie auch durch den angeblichen Abschuss Manfred von Richthofens (allerdings stellte sich erst vor gar nicht so langer Zeit heraus, dass der rote Baron durch einen MG-Schützen am Boden abgeschossen wurde), 5490 Camels wurden während des Krieges gebaut – sie war damit das meistproduzierte Flugzeug Englands. Ihren Spitznamen Camel erhielt das Flugzeug durch die Abdeckung über den Maschinengewehren, die an einen Kamelhöcker erinnerte. Die Bewaffnung bestand aus zwei 7,7 inch Lewis Maschinengewehren und bis zu vier 11 kg Bomben unter dem Rumpf.

Bausatz: Eduard bringt diesen Bausatz aus völlig neuen Gussformen auf den Markt. Wie ja schon im Titel beschrieben, ist dieser Bausatz limitiert und obendrein als Dual Combo ausgelegt, was nichts anderes bedeutet, als dass zwei eigenständige Modelle gebaut werden können. Das Kartonbild zeigt zwei Camel F.1 und im Hintergrund Capt. James Bigglesworth, den fiktiven Piloten mehrerer, in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts erschienen sehr bekannten Romane.

Die Plastikteile sind sauber gespritzt und weisen einen hohen Detailierungsgrad auf (selbst die Nägel der Rippenbänder sind ausgeformt). Des Weiteren sind die verschiedenen Rumpf- und Tragflächenausführungen (da die Camel von verschiedenen Betrieben gebaut wurde) für beide Modelle vorhanden. Ein weiterer Höhepunkt sind die vier damals verbauten Umlaufmotoren zu nennen (Bentley, Clerget, Gnome und Le Rhone). Somit lässt sich erstmals der korrekte Motor zum jeweiligen Flugzeug verwenden. Jedes Modell besteht damit aus 97 Plastik- plus Ätzteilen.

Die Bauanleitung ist 20 A4-Seiten stark und führt auf neun Seiten anschaulich durch die einzelnen Bauabschnitte. Optionale Ausführungen sind gesondert blau hervorgehoben. Hier ist eine Abstimmung mit den verschiedenen Ausführungen der möglichen Maschinen (A-J) unabdingbar!

Die letzten zehn Seiten zeigen die Bemalung der Maschinen und die Stellen, an denen die Abziehbilder von den zwei Bögen anzubringen sind. Das Farbsystem bezieht sich auf Gunze und Mission Models.

Fazit: Dieser Bausatz, oder sollten wir lieber von zweien sprechen, bietet so ziemlich alles, was Fans der Flugzeuge des Großen Krieges erwarten. Wer diese Modelle noch mehr verfeinern will, sei auf das reichhaltige Angebot des Herstellers für diesen Bausatz hingewiesen. Für Anfänger ist dieser Bausatz bedingt empfehlenswert, da doch einige Bauabschnitte (Ätzteile, Spanndrähte und Bemalung) ein wenig Erfahrung voraussetzen. Für mich persönlich ein klarer Daumen nach oben!

Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (September 2021)

Literatur: Mick Davis; Sopwith Aircraft, Crowood Aviation Series,

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