Entwicklung, Unterschiede, Bausätze

Die erste Generation (MiG-21F/ F-13)

Ursprünglich als reiner Tagabfangjäger mit zwei Bordkanonen ausgerüstet, wurde eine davon nach Übernahme der Aufhängungen für zwei Luft-Luft-Raketen K-13 beim der MiG-21F-13 ausgebaut. Trotz guter Leistungen hatte das Muster einen großen Nachteil: Es musste von einer Bodenstation bis auf visuelle Reichweite ans Ziel geführt werden.

Die MiG-21F

Sie wurde nur in ca. 100 für die sowjetischen Luftstreitkräfte gebaut. Ihre wesentlichen äußeren Merkmale waren das extrem schmale Seitenleitwerk und die zwei Verstrebungen auf dem Kabinendach, Diese gehören zum Schleudersitzsystem KK-2.

 Wer diese erste MiG bisher in seiner Vitrine haben wollte, musste selbst Hand anlegen und sie aus einem der F-13 Bausätze umbauen. Dank der ukrainischen Firma Modelsvit hat sich das erledigt. Diese legte einen hochdetaillierten stimmigen Bausatz vor, der in allen Bereichen mit Vergleichbarem mithalten kann. Er verfügt darüber hinaus über Ätzteile und Masken. Aufgrund seines Kleinseriencharakters ist er allerdings nicht für Anfänger gedacht. So haben die filigranen Teile recht dicke Angüsse.

Die MiG-21F-13

Sie ging nahtlos in die Serienproduktion über, als die UdSSR über Luft-Luft-Raketen verfügte. Neben den Trägern für das neue Waffensystem K-13 (R-3S) wird auch das Seitenleitwerk vergrößert. Die nach vorn öffnende Kabinenhaube und der Schleudersitz sind neu. Sie sind Bestandteil des Rettungssystems SK. Dadurch entfallen die Verstrebungen auf dem Dach. Bei den in der CSSR produzierten Maschinen wurde das Glasteil hinter der Haube durch ein Blechteil ersetzt. Die linke Kanone entfällt, um das Gewicht der Raketen auszugleichen.

Von der MiG-21F-13 gab es bis 1990 nur die Modelle von Airfix und Hasegawa.

Das gelungenste und gleichzeitig älteste war das von Airfix. Es verfügte der Entstehungszeit entsprechend kaum über stimmige Details, war aber lange Zeit das Genaueste, obwohl der Rumpf etwas zu lang geraten ist.  
Das Modell von Hasegawa (1966) kam zwar optisch gut rüber, ist aber für 1:72 viel zu groß geraten und damit nur als Spielzeug oder Versuchskaninchen zu gebrauchen. Die Detaillierung ist ebenfalls sehr rustikal. FROG und Academy übernahmen diesen Bausatz.
Die erste stimmige F-13 legte 1999 Bilek vor. Diese verfügte über gravierte Blechstöße und die Abmessungen entsprachen dem Original. Auch bei den Kleinteilen legte man gegenüber den Vorgängern zu. Allerdings waren Fahrwerk, Schleudersitz und andere Details einer Kleinserie entsprechend einfach gehalten.

Im Herbst 2004 toppte Revell alle. Hier gelang der Bündener Firma ein guter Wurf. Maße, Oberflächendetails und anderes Beiwerk vom Feinsten. Lediglich der Lufteinlauf und die Räder gingen daneben. Dafür gibt es jedoch ausreichend Abhilfe. Das Modell ist die Preis-Leistungs-Empfehlung. 2015 gab es eine neue Verpackung und Abziehbilder.

Finnland erhielt bereits 1963 die ersten MiG. Das Modell trägt einen im Land entwickelten Aufklärungsbehälter.

Die USA erhielten 1967 in der Operation Have Doughnut von Israel diese irakische Maschine für Testzwecke. Anschließend ging sie zurück und steht heute im israelischen Luftwaffenmuseum. Man sieht deutlich den misslungenen Bug.

Modelsvit hat hier 2019 gleichgezogen und die revellschen Fehler vermieden. Mit der sauberen Ausführung, Detaillierung sowie den mitgelieferten Masken und Ätzteilen ist sie die Empfehlung für den Experten.

Das tschechische Traditionsunternehmen Kovozávody Prostějov legte 2025 eine eigene frühe MiG-21 aus einer neuen Form vor. Der Philosophie folgend, soll das Modell auch die chinesischen Ableitungen mit abdecken. (Anm. Die generellen Aussagen zur F-7 gelten auch für die F-13)

In den Abmessungen ist sie sehr stimmig. Außerdem werden die Fehler der Revell-MiG (Räder, Kegel, Bug) vermieden. Dafür fallen kleinere Teile etwas gröber aus und die Oberfläche hat für diesen Maßstab zu viele Nieten. Die Bauanleitung ist unübersichtlich und fehlerbehaftet.

Wird fortgesetzt.

Jürgen Willisch, Potsdam (September 2025)

Ein Kommentar zu diesem Beitrag

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert