Nach dem Resinkit von Omega legt KP den ersten 72er Spritzgussbausatz der Chengdu J/F-7 vor.

Der Bau beginnt wie üblich mit dem Cockpit. Dieses besteht aus sieben Teilen und drei Abziehbildern. Da alle Details sehr rudimentär und verwaschen daher kommen, habe ich auf meine Restesammlung von Eduards MiG-21 zurückgegriffen. Die Rückwand (17) wurde ersetzt und angepasst. Da die Seitenpanele fehlen, kamen hier Eduardteile zum Einsatz, die mit den Bausatzdecals versehen wurden. Der im Bauschritt 3 angebotene Schleudersitz ist völlig unbrauchbar. Er stellt einen KM-1 dar, der weder von den Chinesen noch in der MiG-21F-13 zum Einsatz kam. Mit anderen Worten: Nach dem 48er Vorbild von Trumpeters J-7B entstand eine eigene Kreation. Bei Schritt 6 ist unklar, für welche Version das grüne bzw. graue benötigt wird.

Mit Schritt 8 folgt die weitere Inneneinrichtung: Triebwerk, Lufteinlaufkegel, Bug- und Hauptfahrwerkschacht. Allerdings hat der Kegel zwei Sinkstellen und die Spitze ist keine. Mit der Prägung der Fahrwerkschächte liegt KP richtig, bei deren Form eher nicht. Ist aber zähneknirschend akzeptabel. Dafür lässt die Bauanleitung den Modellbauer rätseln, welches der beiden Teile 40 in welche Rumpfhälfte kommt. Kleiner Tipp: Am Ast befinden sie sich neben der richtigen Tragfläche. Die Antenne 56 ist nur für die MiG-21F-13 geeignet. Für die F-7 braucht man eine andere (siehe Kartonrückseite/ Fotos). Hier kann man das nicht benötigte Teil 39 nutzen und anpassen. Bei den Lufthutzen geht es chaotisch zu. Diese sind wie folgt zu montieren: Teil 43 durch Teil 45 ersetzen. Teil 43 gehört weiter nach hinten. Anstelle der in Schritt 10 genannten Nr. 45 tritt Teil 49. Bereits jetzt sollten die Kanonen angebaut werden. Leider hat Petr Muzikant hier übersehen, dass die J/F-7 über zwei Mk verfügt. Es liegt nur eine Kanone bei, die zweite muss man sich selbst bauen. Die Luftbremse unter dem Rumpf (26) eignet sich nur für die geöffnete Darstellung. Für den geschlossenen Zustand muss sie entsprechend dünner geschliffen werden.

Vor der Montage der Tragflächen sollten die Fahrwerkschächte mit den Teilen 48 (in der Anleitung 46) und 37 geschlossen werden. Letztere haben Sinkstellen. Auch sind die Behälter für technische Gase zu groß. Sie müssen flacher gefeilt werden. Danach Flächen, und alle Leitwerke anbauen.

Beim Anbringen des Pitotrohres ist zu beachten, dass Teil 34 nur für die Deko 3 und 4 verwendbar ist. Für 1 und 2 ist das der MiG-21PF einzusetzen.

Hier angelangt beginnt die Bemalung. Unter- und Oberseite spritzen, Abziehbilder anbringen und versiegeln.

Als letztes baue ich dann Fahrwerk und Außenlasten an. Wer möchte, kann zwei Pylone ergänzen, da diese auf Fotos der F-7 oft zu sehen sind. Der Zusatzbehälter hat auf Fotos eine andere Form und wurde aus zwei verschiedenen Typen zusammengebaut.

Fazit: Nur dem geübten Modellbauer wird es gelingen ein F-7 Modell, das dem Original ähnelt, zu bauen. Neben der Bewältigung einer chaotischen Anleitung bedarf es umfangreicher Recherchen und Vergleiche, um die Ecken und Kanten zu beseitigen. Aber am Ende hat man dann einen weiteren Exoten im Regal.

Jürgen Willisch, Potsdam (Juli 2025)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert