Unter „Modellbau“ verstehen die meisten Hobbybastler ausschließlich Bausätze aus Kunststoff. Angefangen hat das Ganze ursprünglich aber mit Papier und Holz. Später gab es dann die ersten Konstruktionsbausätze aus Metall (Märklin), deren Ziel aber nicht, wie beim Modellbau, die Fertigstellung eines speziellen Modells, sondern eben die Konstruktion immer neuer „Spielzeuge“ war. Ende des letzten Jahrhunderts fand Metall dann auch Eingang in den Kunststoff-Modellbau. Nicht als eigenständiges Modell, aber zur detailgetreueren Darstellung einzelner Teile.

Vom einzelnen Ätzteil bis zur Herstellung und Angebot eines kompletten Metallbausatzes war es dann nur noch ein kleiner Schritt. Seit Anfang der 2000er haben immer mehr Hersteller (z.B. Metal EARTH, ICONX, Piececool, MU, Microworld) die „Modellbau-Nische“ erschlossen und bieten nun eine große Vielfalt an Metallbausätzen an. Genau wie beim Plastemodellbau reicht diese Vielfalt von Architektur, Fahr- und Flugzeugen über Schiffe bis hin zu Science-Fiction und Fantasy.

Als waschechter, alteingesessener Plastemodellbauer entdeckte ich den Metallmodellbau eher zufällig: nämlich im Lebensmittel-Discounter zwischen Sonderangeboten für Kindermalbücher, Spielzeug und Windeln. Anfangs habe ich mir nicht viel davon versprochen. Mein erster Bausatz (Bild 1: Big Ben) diente als „Zeitverttreib“ zwischen den Besucherfragen auf einer Ausstellung in Chemnitz 2017. Seitdem hat es mich gepackt und nach dem Bau diverser einfacher Modelle ( Radlader, Panzer) habe ich ein wenig recherchiert und war überrascht, wieviel anspruchsvollere Modelle ( Bird of Prey, Kawasaki, The Black Dragon) es zu entdecken und zu bauen gab.

Inzwischen bin ich nun acht Jahre dabei und meine Vitrinen füllen sich zusehends mit Figuren, Fahrzeugen, Schiffen, Bauwerken – ja ganzen Städten aus Metall – die Fotos sprechen für sich.

Wenn die Auswahl an Modellen euer Interesse geweckt haben sollte, kann ich euch für den Anfang diesen Händler aus Frankfurt (Oder) (https://www.metal-earth-shop.de/) ans Herz legen. Aber auch bei Amazon gibt es oft gute Angebote zu günstigeren Preisen.

Für Einsteiger möchte ich noch einige Anschaffungen im Vorfeld empfehlen, damit es trotz viel Enthusiasmus nicht beim ersten Versuch bleibt. Ein spitzer Seitenschneider, eine Spitzzange, eine Biegepinzette, ein Set runde Biegetools mit verschiedenen Durchmessern und weitere Biegehilfen sollten euch eine große Hilfe sein, alle Metallmodelle – auch mit höherem Schwierigkeitsgrad – zu meistern.

Und falls ihr euch fragt, ob meine vielen 1/72 Fahrzeuge von Dragon, IBG und Co. nun zu kurz kommen – natürlich bin ich dem Plastemodellbau treu geblieben und wechsle je nach Laune zwischen beiden Modellbauarten hin und her. 😉

Jan Willisch, Potsdam (Juni 2025)

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