Vorbild: Die MiG-21 war von 1960 an das wichtigste Flugzeug der Jagdverbände der Armeen des Warschauer Vertrages. Mit ca. 18 000 ist die MiG eines der weltweit meistgebauten Überschallflugzeuge, das in fast 50 Ländern geflogen wurde. Auch über 60 Jahre nach dem Erstflug ist sie noch im Einsatz.
Der Entwurf geht auf das Jahr 1953 zurück, der Serienbau begann 1959. Beeinflusst durch Erfahrungen aus dem Koreakrieg konnte der Jäger nicht nur sehr schnell fliegen, sondern hatte gute Manöver- und Langsamflugeigenschaften. Die Auslegung als Deltaflügelmitteldecker mit Druckkabine und Schleudersitz behielt man bis zum Ende bei.
Die Aufklärerversion MiG-21R gab so gesehen den Startschuss für die dritte Generation des Jägers. Der durchgehende Rumpfrückentank, die Tragflächen mit insgesamt vier Aufhängungen und dem Anstellwinkelgeber für den Autopiloten an der linken Seite sind deren äußerlichen Merkmale. Für den Aufklärungseinsatz standen zwei Kamerabehälter (D/N-Tag- oder Nachteinsatz), ein Funkmessbehälter (D) und einer mit Fernsehkamera (T) bereit. Um mehr Treibstoff mitnehmen zu können, kamen die beiden Außenträger dazu. Für Ägypten wurde eine spezielle RF gefertigt.
Bausatz: Das ProfiPack entspricht bis auf das neue Erscheinungsbild von Karton und Anleitung komplett der 2013er Ausgabe. Der Kasten ist mit gut verpackten neun grauen und einem Klarsichtrahmen mit ca. 360 Teilen (von denen für die R nur ca. 2/3 gebraucht werden. Die Rahmen P und R enthalten die versionenspezifischen Teile. Ätzteile und Masken ergänzen diese Ausgabe.
Das Cockpit besteht, ebenso wie der Schleudersitz, aus ca. 20 Teilen und ist damit ausreichend detailliert. Wer möchte kann beides durch Resinteile ersetzen. Der Fahrwerkbereich schlägt alle Mitkonkurrenten mit seiner Detailfülle auch ohne Ätzteile aus dem Feld. Gleiches gilt für das Triebwerk. Für das Kabinendach liegen die bewährten Eduardmasken bei.
Alle Großteile zeichnen sich durch feine Oberflächengravuren aus. Die Tragflächen haben die gewohnte Eduard-Aufteilung und an den Flächenenden die für die R typischen Radarwarnempfänger SPO-3R erhalten. Das Seitenleitwerk macht einen stimmigen Eindruck. Alle Klappen und Ruder liegen als Extrateil bei. Die schlanke Rumpfform des Originals kommt gut rüber. Einige Teile liegen doppelt bei mit der Option der geschlossenen oder geöffneten Darstellung (z.B. Luftbremsen).
Bei den Außenlasten kann man zwischen vier verschiedenen Aufklärungsbehältern wählen. Des Weiteren empfiehlt Eduard Luft-Luft-Raketen RS-2US oder R-3S zur Selbstverteidigung, bzw. die Zusatzbehälter. Auf eine Umbauoption für eine MiG-21RF muss man leider weiterhin warten.
Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist wie immer aussagekräftig. Farbangaben erfolgen in Gunze und Mission Models Für das Abschlussfinish gibt es zwei umfangreiche hauseigene Abziehbilderbögen, die den Bau von fünf Maschinen ermöglichen. Neu am Decalbogen sind die Dichtungen für die Kabinenhaube.
Fazit: Eine zu empfehlende Wiederauflage.
Erhältlich bei gut sortierten Modellbauhändlern, direkt bei eduard oder für Händler bei Glow2B.
Jürgen Willisch, Potsdam (Oktober 2021)