Vorbild: Die Wolseley Viper Motoren sind eigentlich nichts Anderes als in Lizenz gefertigte Hispano Suiza-Motoren. Die Fertigung fand in England bei der Firma Wolseley aus Birmingham statt. Dabei wurden im Inneren der Motoren wichtige Änderungen, wie zum Beispiel Erhöhung der Verdichtung von 4,7:1 auf 5,3:1, oder Überarbeitung der Kurbelwelle. Nach und nach wurden bis Kriegsende bei den englischen Flugzeugen sämtliche Hispano-Motoren gegen Wolseley Viper getauscht.

Technische Daten:
Typ – wassergekühlter V-Motor
Zylinder – 8
Hubraum 11,76 l
Leistung – 147 kW / 200 PS
Gewicht – 236 kg

Bausatz: In dem seitlich zu öffnenden kleinen Karton befinden sich verpackt in einer Plastiktüte zwei graue Gussäste, ein Propeller, eine Sockelplatte  in Schwarz, ein kleiner Ätzteilbogen und die Bauanleitung. Auf dem Karton ist der fertig gebaute Motor abgebildet. Der erste Spritzling beinhaltet 49 Teile, aus denen der Motor zusammengebaut wird. Dieser Spritzling ist identisch mit den Hispano Spritzlingen, da es sich ja um die Lizenzausführung handelt. Wer schon einmal Flugzeuge der Firma Roden gebaut hat, wird feststellen, dass der Motoren-Gussast identisch ist. Die Abformung ist zwar gut, aber weist leider nicht übermäßig viele Details auf.


Am zweite Spritzling befinden sich die Teile für den Motorständer. Dieser Gussast ist mit Teilen für den Viper-Motor, aber auch Halterungen für Umlaufmotoren versehen. Diesen Spritzling findet man also auch in Bausätzen von anderen Motoren. Gleiches gilt für die Sockelplatte.

Auf der kleinen Ätzteilplatine finden sich Teile für den Motor, sowie ein kleines Schild mit dem Motornamen für den Sockel.

Die Bauanleitung ist in Schwarz/Weiß beidseitig im US-Note Format gedruckt und beschreibt die Geschichte des Motors und in neun Schritten den Bau. Für die Farbgebung sind Farben der Firma Model Master angegeben. Ich empfehle aber, sich auch Bilder aus dem Internet anzusehen, um eine korrektere Farbgebung (und auch Detaillierung) zu erreichen.

Fazit: Eine nette Idee, die Motoren separat anzubieten. Gerade im Dioramabereich kann so
auch die Wartung eines Flugzeugs realistischer dargestellt werde. Auch besteht die Möglichkeit, die Geschichte der Flugzeugmotoren des ersten Weltkriegs durch Ergänzung mit anderen Motortypen anschaulich darzustellen. Selbstverständlich wird der geübte Modellbauer*in sicher noch einiges mehr aus dem Bausatz rausholen, aber auch ohne große Erfahrung lässt sich ein schönes kleines Modell bauen.

Jürgen Bellenbaum, Dallgow-Döberitz (November 2022)


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