Das Vorbild: Der Molch war ein in Serie produziertes Ein-Mann Kleinst-U-Boot für die Kleinkampfverbände der deutschen Kriegsmarine während des Zweiten Weltkrieges. Sein unbefriedigendes Seeverhalten führte jedoch dazu, dass der Molch erst sehr spät zum Fronteinsatz herangezogen wurde. Bis Januar 1945 wurden 363 Stück produziert. Zugunsten des Kleinst-U-Bootes Seehund, wurde dann die Fertigung eingestellt.
(Auszug aus Wikipedia)

Das Bauprojekt: Vor kurzem gibt es den Bausatz vom deutschen Kleinst-U-Boot Molch im Maßstab 1:72 auch unter dem Label von Revell, wobei die Formen 1:1 von ICM übernommen wurden. Das Thema Kleinst-U-Boote finde ich spannend und auf Basis der sehr positiven Bausatzbeschreibungen, die ich auf unserer Homepage lesen konnte, sowie der übersichtlichen Anzahl von Bauteilen, habe ich mir den Molch als kleines Bauprojekt vorgenommen.

Die positiven Anmerkungen der Reviews kann ich nur bestätigen, denn alle Bauteile hinterlassen einen ausgezeichneten Eindruck. Keine Sinkstellen, Formenversatz oder andere Probleme sind erkennbar und die Details beeindrucken für diesen kleinen Maßstab.

1. Verwendete Materialien:

  • Revell, 05187, Kleinst-U-Boot Molch
  • CMK, F72251, German U-Boot Crew at rest

2. Das Bauprojekt

Nach dem Studium von Bildern des Originals ging es mit dem Zusammenbau los, wobei ich doch noch ein paar Stellen und Details gefunden habe, die ich ergänzen bzw. aufwerten wollte:

– Optimierung der beiden oberen Hebeösen
– Darstellung des Heckhöhenruders in leicht abgesenkter Position
– Ergänzung der Steuerstreben am Höhenruder
– Ergänzung einer kleinen Röhre am Heck
– Optimierung der Zünder an den Torpedos
– Optimierung der Torpedoantriebsschrauben
– Ergänzung von zwei kleinen Vertiefungen an der Front
– Optimierung des Heckpropellers
– Optimierung des Turmes in Bezug auf kleine Aussparungen am Heckanbau
– Ergänzung der Haltestreben vorne am Torpedo

– Das Cockpit des U-Boot Kommandanten

Entsprechend Bauplan wurden im ersten Schritt die beiden Schotts mit dem Teil für den Steuerbereich zusammengebaut, mit den Kleinteilen versehen, bemalt und leicht gealtert. Leider kann man von all den schönen Details nichts mehr sehen.

Im Anschluss daran konnte das Segment in eine der Rumpfhälften eingesetzt und zusammen mit dem Antriebsmodul und dem Seitenruder verbaut werden. Dabei ist darauf zu achten, dass vorher noch die 5 Klarsichtteile im Turm einzukleben sind, was ich mit Hilfe von Revell Contacta erledigte, da mit diesem Klebstoff störende Schlieren vermieden werden können. Die Seitenränder der Klarsichtteile habe ich vorher noch mit schwarzer Farbe bemalt, womit ein positiver Effekt für das „Glas“ erzielt werden sollte.

Am Teil des Präsentationsständers wurden die beiden dünnen Aufnahmezapfen entfernt und an Stelle dessen zwei Stifte eingeklebt, um einen optimaler Halt für das fertige Modell sicher zu stellen.

– Kleine Details

An den beiden Hebeösen habe ich entsprechend Aufnahmen vom Original dünne Scheiiben aus Plastikkarte angeklebt und die Öffnungen wieder ausgebohrt. Außerdem sind auf einigen Fotos zwei kleine Vertiefungen am Bug erkennbar.

Um das Modell noch etwas ansprechender zu gestalten, wollte ich das Tiefenruder in leicht abgesenktem Zustand anbringen. 

Mit einem scharfen Bastelmesser habe ich dazu die Fugen solange bearbeitet, bis das Heckruder entfernt werden konnte. Nach vorsichtigem Glätten der Schnittstellen wurden im Innenbereich zwei dünne Plastikscheiben eingesetzt um das Quergestänge zu simulieren und an den beiden Aussenkanten dünne Plastikstreifen angebracht. Schließlich habe ich seitlich an der Finne noch zwei Öffnungen für das Rudergestänge erzeugt und mit dünnem Rundmaterial das fehlende Rudergestänge ergänzt. Auf Originalfotos ist noch ein kleiner Zylinder am Heck erkennbar, der ebenfalls aus Rundmaterial ergänzt werden konnte.

Die beiden Torpedos waren auch schnell zusammengebaut. Die beiden Antriebsschrauben am Heck, die Formen bedingt in gleicher Ausrichtung umgesetzt sind, habe ich mit einer Mikrosäge voneinander getrennt und etwas versetzt wieder angeklebt. Am Zündkopf der Torpedos wurden dann noch die vier kleinen gekrümmten Stege angebracht womit der Bau des Modelles abgeschlossen war.

Von meinem Bastelfreund in Argentinien, dessen Schwerpunkt U-Boote und Kleinkampfmittel des Zweiten Weltkrieges ist, habe ich eine interessante Aufnahme von zwei Molch U-Booten als Vorlage für die Lackierung erhalten. Darauf zu erkennen ist eine sehr helle graue Grundfarbe mit dunklen Streifen bzw. Fleckenmustern.

Abbildung: Archiv Gustavo Barrachino

Nach einer Grundierung aller Teile mit Mr. Hobby Surfacer schwarz und leichtem Anschleifen mit Micro Mesh Tuch, erhielt der Ständer eine Lackierung in seidenmatter schwarzer Farbe. Die Torpedos habe ich mit Alclad Steel mit der Airbrush bemalt und die Zünder und Antriebsschrauben mit Alclad Goldfarbe.

Beim U-Boot waren noch die Glasfenster mit Masking Tape abzukleben, was insbesondere beim hinteren Fenster nicht ganz einfach war, da sich dieses hinter dem Rahmen des Heckaufbaus versteckt. Dann habe ich hellgraue Farbe von Tamiya mit Weiss aufgehellt und per Airbrush auflackiert. Das Ergebnis erschien mir immer noch zu dunkel, weshalb in einer zweiten Lackier Session weisse Farbe von Tamiya XF-2 mit ein paar Tropfen German Grey XF-63 und einem Tropfen Dark Yellow XF-60 versehen wurden. Dieser Farbton entsprach jetzt ganz gut dem Foto vom Original.

Im nächsten Schritt erfolgte mit Hilfe von Masking Putty das Abdecken der Bereiche die den Grundfarbton behalten sollen und es wurde dann eine Mischung von German Grey XF-63 mit Schwarz XF-1 auflackiert. Die Innenbereiche dieser Flächen erhielten noch etwas leicht aufgehellte Farbe und dann wurde das Modell im Anschluss mit dem guten alten Clear versiegelt.

Nach einer angemessenen Trockenzeit folgte ein Wash des U-Boot Modells inklusive Torpedos mit einer „Brühe“ aus schwarzer und erdbrauner Ölfarbe und die Betonung von Details mit Pin-Washes. Schließlich wurden noch ein paar Abnutzungsspuren und Roststellen mit dem Pinsel aufgebracht und das Modell war damit fertig bemalt.

Nun konnten auch die Adeckmasken entfernt werden, wobei sich zeigte, dass die Bereiche der Glasfenster optimal geschützt waren. Prima!

Für die Präsentation des Modells habe ich noch einen passenden Holzsockel im Schrank gefunden und mit einem kleinen Schild versehen. Um sich der Größe des Kleinst-U-Bootes bewusst werden zu können, wurde noch ein Matrosen der Deutschen Kriegsmarine im Maßstab 1:72 von CMK bemalt und neben dem Modell platziert.

Fazit: Der Molch in 1:72 von ICM/Revell ist ein echtes Juwel und kann innerhalb von kurzer Zeit zusammengebaut und bemalt werden. Der Zusammenbau macht richtig Spaß und wird mit einem sehr schönen Ergebnis belohnt.

Gert Brandl, Berlin (Oktober 2025)

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