Vorbild: Die Mitsubishi Ki-67 Hiryu mit dem alliierten Code-Namen „Peggy“ war der beste zweimotorige Bomber der Japanischen Heeresfliegerkräfte während des WK II. 1941 gaben die Japanischen Heeresflieger eine Spezifikation für ein Ablösemuster der Nakajima Ki-49 heraus. Das Flugzeug sollte auch in einem möglichen Konflikt mit der Sowjetunion eingreifen können. Weiterhin waren eine starke Abwehrbewaffnung und eine hohe Manövrierfähigkeit sowie Eignung für tieffliegende Einsätze gefordert.


Im Februar 1941 erteilten die Japanischen Heeresflieger den Auftrag für den Bau eines Prototypen. Im Dezember 1942 war dieser fertiggestellt. Insgesamt 17 Versuchsmuster wurden für verschiedene Tests gebaut. Im März 1944 lief die Großserienproduktion an und im August 1944 wurde das erste Exemplar offiziell in Dienst gestellt. Angetrieben wurde die Ki-67 von zwei 18-Zylinder Sternmotoren mit 1.900 PS. Im Bombenschacht konnten Abwurfwaffen bis zu einem Gewicht von 1.070 kg untergebracht werden. Ab Oktober 1944 wurde die Ki-67 auch als schwerer Torpedobomber bei den Japanischen Marinefliegern eingesetzt.
Die Ki-67 diente auch als Basis für das schwere Kampfflugzeug Ki-109. Dieses wurde als schwerer Nachtjäger entwickelt und auch als schweres Jagdflugzeug am Tag eingesetzt. Insgesamt entstanden 767 Exemplare.


Bausatz: Erstmals erschien die Mitsubishi Ki-67 im Maßstab 1/72 bei Hasegawa 1999. Seit gab es den Bausatz in immer wieder anderen Varianten oder Bemalungen. In dem stabilen praktischen Stülpkarton befinden sich gut verpackt, acht hellgraue Spritzgussrahmen mit 122 Teilen, ein klarer Spritzling mit 16 Teilen, vier Gummiringe, ein Decalbogen und die Bau- sowie Bemalungsanleitung. Einige Teile sind für andere Varianten und wandern in die Restekiste.
Der Grundbausatz ist inzwischen 25 Jahre alt, und die Oberflächen haben feine versenkte Strukturen. Die Abspritzung ist tadellos. Es gibt keinen Grat. Allerdings ist die Innendetaillierung des Bausatzes recht simpel.


Der Bau beginnt mit der Inneneinrichtung der Ki-67. Leider sieht man durch die großzügige Verglasung nach dem Zusammenbau noch recht viel. So sollte man auf jeden Fall ein paar Sitzgurte ergänzen. Für das Instrumentenbrett gibt es immerhin ein Decal. Aktuell findet man hin und wieder noch das ZOOM-Set von Eduard, und damit könnte man das Cockpit zusätzlich detaillieren. Der Abwehrturm wird aus vier Teilen zusammengebaut. Die Waffe sieht etwas einfach aus.


Hasegawa hat die Sternmotoren nicht nachgebildet, sondern es gibt nur die Strukturen auf dem Gehäuse. Hinter der engen Motorhaube und dem Lüfterrad wäre er auch kaum zu sehen. Diese ist einteilig. Die Kühlklappen sind geöffnet, und die Auspuffkrümmer sind einteilig. Das Gleiche gilt auch für die Vier-Blatt-Luftschrauben. Diese erhalten noch einen Spinner.
Das Fahrwerk ist recht solide konstruiert. Die beiden Hauptfahrwerksräder werden aus zwei Hälften zusammengesetzt. Das Spornrad ist mit der Fahrwerksgabel fest verbunden. Der Bombenschacht kann mit einem 800 kg-Torpedo oder 15 Ta-Bomben ausgestattet werden.
Die Klarsichtteile verdienen ihren Namen. Alternativ können beim Cockpit zwei Scheiben in geöffneter Position eingebaut werden.
Bei den Farbangaben bezieht sich Hasegawa auf das Farbsystem von Mr. Hobby. Allerdings soll der Oberseitenfarbton aus zwei Farben gemischt werden. Der Decalbogen ist tadellos auf hellblauem Trägerpapier gedruckt.
Bemalungen:
- Ki-67, weiße 232, Trainingseinheit der Kaiserlich Japanischen Armeeflieger, Hamamatsu Flugfeld, 1944/45;
- Ki-67, weiße 236, Trainingseinheit der Kaiserlich Japanischen Armeeflieger, Hamamatsu Flugfeld 1944/45;
- Ki-67, weiße 198, Trainingseinheit der Kaiserlich Japanischen Armeeflieger, Hamamatsu Flugfeld 1944/45.
Fazit: Die Mitsubishi Ki-67 in 1/72 ist nach wie vor einzigartig bei Hasegawa im Angebot. Der Bausatz ist grundsolide und bietet eine gute Basis. Dieser Bausatz oder die anderen Varianten sind immer noch zu empfehlen.
Literatur:
Mitsubishi Ki-67/Ki-109 Hiryu – In Japanese Army Air Force
Bueschel, Richard M.
Schiffer Publishing 1997
ISBN: 978-0764303500
Volker Helms, Godern (Dezember 2024)