Vorbild: Die DHC-2 “Beaver” ist ein STOL-fähiges leichtes Transport-, Verbindungs- und Beobachtungsflugzeug des kanadischen Flugzeugherstellers de Havilland of Vanada Ltd. Von 1947 bis 1967 wurden über 1600 Exemplare gebaut. Die Beaver war als klassisches Buschflugzeug in über 50 Ländern verbreitet, als robustes, zuverlässiges Transportmittel für bis zu sieben Passagiere oder rund 900 kg Fracht. Dank der Möglichkeit mit Rädern, Schwimmern oder Skikufen ausgerüstet zu werden, und der hervorragenden Kurzstart- und Landeeigenschaften, ist die Beaver extrem flexibel. Zurzeit sind noch rund 500 Beaver weltweit im Einsatz. (nach WIKIPEDIA).

Bausatz: Der Bausatz der De Havilland of Canada “Beaver” (deutsch: Biber) ist in der AIRFIX Bausatzreihe Vintage Classics erschienen. Der Bausatz stammt aus dem Jahr 1960. Er hat nur wenige versenkte Gravuren wie zu dieser Zeit üblich, aber dafür sehr feine Nietenstrukturen.

Man kann das Modell aus dem Kasten mit Radfahrwerk, Radfahrwerk und Skiern, in den Farben der britischen Royal Air Force sowie mit Schwimmern, in den Farben der U. S. Army, bauen. Ich entschied mich für die Version mit Radfahrwerk.

Wie fast immer, beginnt der Bau des Modells mit dem Cockpit. Dazu gibt es ein Armaturenbrett (strukturiert, kein Decal) und ein Teil mit zwei Steuerhörnern für jeweils zwei Piloten. Diese Teile habe ich noch etwas verfeinert. Weiter ist eine winklige Bodenplatte einzubauen, auf der sechs Sitze angeordnet werden können. Die weniger gelungene Pilotenfigur kam nicht zum Einsatz. Ich habe für die Piloten noch Pedale ergänzt und über Abziehbildmaterial schwarze Polster auf den Sitzen emittiert. Außerdem stattete ich die sechs Sitze mit Gurten aus. Viel mehr kann man eigentlich nicht machen.

Die Klarsichtteile entsprechen qualitativ nicht dem, was wir heute im Normalfall gewöhnt sind. Der Bausatz ist so aufgebaut, dass die Klarsichtteile von innen zu verkleben sind. Hier muss man sehen, dass die Verklebungen dauerhaft halten. Der Rumpf hat eine Art Kastenquerschnitt. Er besteht aus zwei winkligen Seitenhälften und einer Art Deckenplatte. Die Teile passen recht gut. Nach der Verklebung ist aber auf der Unterseite des Rumpfes intensives Spachteln angesagt. Die anfangs erwähnten feinen Nietenreihen werden dabei auf der Unterseite zerstört. Ich habe deshalb die Unterseite des Rumpfes komplett glattgeschliffen, was sich aber im Aussehen nicht negativ ausgewirkt hat.

Die recht gut gefertigte Tragfläche besteht aus drei Hauptteilen und einem Mittelteil aus Klarsichtmaterial. Diese Teile passen sehr gut, so dass eine schöne Tragfläche entsteht. Ein kleines Klarsichtteil soll in der Tragfläche als Scheinwerfer eingeklebt werden, was aber überhaupt nicht passt. Ich habe deshalb das Teil verspachtelt und später ein Decal aus dem Restefundus gesetzt.

Viel später, wenn das Modell fast fertig ist, sind auf der Unterseite der Tragfläche zehn kleine Scharnierteile einzukleben, welche man vorher zweckmäßig auf einer Pappe mit Klebeband befestigen und lackieren sollte.

Bei so einem Hochdeckerflugzeug muss man überlegen, wie man zweckmäßig lackiert: Bei angebauter Tragfläche und zwei Verstrebungen ist das Lackieren mit der Spritzpistole nicht optimal zu bewerkstelligen. Ich habe deshalb die Tragfläche komplett extra lackiert und dekoriert. Ebenso die beiden zur Tragfläche führenden Streben.

Bevor es an die Lackierung des Rumpfes geht, sind natürlich die recht gut passenden Leitwerksteile sowie die beiden Fahrwerksstreben zu verkleben und mit jeweils zwei kleinen Trittflächen zu vervollständigen. Alles passt gut und wirkt recht detailliert.

Das Pitotrohr am Leitwerk entfernte ich und ersetzte es durch Metallteile aus Rohrmaterial und Stahldraht. Ebenso machte ich das bei dem Teil an der Vorderkante der Tragfläche. Vor der Endmontage kam noch eine kurze Peitschenantenne aus Federstahldraht auf die Rumpfoberseite.

Der Motorblock besteht aus einem Zylinderring, welcher von innen in die Motorabdeckung eingeklebt wird. Auf dieser Motorabdeckung sind noch zwei Lufthutzen zu verkleben. Der Zweiblattpropeller ist recht filigran gestaltet. Man kann ihn mit oder ohne Verkleidung verbauen. Beide Versionen gab es: Ohne Verkleidung, zum Beispiel Flugzeuge aus Südkorea oder dem Iran, aber meist war die Propellerachse vorn verkleidet. So auch bei diesem Flugzeug. Ein Problem stellte für mich die Abgasanlage dar. Ich habe sie deshalb aus gezogenem Gießast neu angefertigt wie es dem Vorbild entspricht.

Lackierung: Ich entschied mich anhand eines Fotos aus dem Internet für ein Flugzeug der U. S. Air Force. Die verwendeten Farben sind alles Enamel von Revell. Zur Maskierung der 14 Fensterflächen wurde ein Maskensatz von PEEWIT aus Tschechien genutzt. Diese Maskierfolien passen perfekt und lassen sich rückstandsfrei entfernen. Die Abziehbilder habe ich komplett aus der Restekiste zusammengestellt.

Fazit: AIRFIX liefert hier einen sehr alten Bausatz, aus dem sich aber immer noch mit vertretbarem Aufwand ein sehr schönes Modell bauen lässt: Am Ende war ich vom Ergebnis sehr angetan!

Ralph Fengler, Berlin (September 2023)

2 Kommentare zu diesem Beitrag
  1. Lieber Kollege Fengler,
    aus diesem “alten Hadern” ist ein echtes Schmuckstück geworden – was bei einem so alten Airfix-Bausatz meistens eine wahre Herausfroderung ist. Gratulation!
    Nur eine Keinigkeit noch; die erwähnten Sitzpolster kann man erfolgreich imitieren, “emittieren” ist etwas ganz anderes.
    L G

    1. Hallo Herr Fritz,
      Danke für Ihre freundlichen Worte zu meiner “Beaver”. Ja, Sie haben recht – das ist ein kleines Schmuckstück geworden. Ich bin damit sehr zufrieden!
      Natürlich muß es richtig heißen “imitieren”. Der Fehlerteufel hat wieder mal zu geschlagen.
      LG nach Österreich
      Ralph Fengler

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