Vorbild: Der Plymouth Road Runner war ein PKW-Modell des US-amerikanischen Chrysler-Konzerns, der unter der Marke Plymouth in den USA angeboten wurde. Auf Grund der Motorisierung wird das Modell zu den Muscle-Cars gezählt. Früh im Jahre 1967 hatte ein Journalist der Zeitschrift Car and Driver die Idee, ein Fahrzeug zu bauen, das sich wesentlich von den bis dato gebauten unterschied. Es sollte auf der Basis eines Coupés entwickelt werden, ausgestattet mit einem 440 Super Commando oder 426 Hemi-Motor (8-Zylinder-V-Motoren) als Standardmotorisierung, vorderer Sitzbank sowie sportlichen Felgen; jedoch ohne unnötige äußere Veränderungen wie Hood Scoops (Lufteinlässen auf der Motorhaube), Stripes (die bei den Muscle-Cars beliebten „Rallye-Streifen“) oder andere „Spielereien“. Mit seiner Idee wandte er sich an Plymouths Entwicklungsbüro, wo der Einfall zwar freundlich aufgenommen, aber nicht für rentabel gehalten wurde.

Nach diesem Gespräch wurden aber bei Plymouth weitere Überlegungen gemacht, wie man ein solches Modell mit einfacher, aber zweckmäßiger Ausstattung, das in erster Linie die 16–20-jährigen ansprechen sollte, verwirklichen könnte.

Man entschied sich für die günstigste und leichtestgewichtige Karosserievariante, das 2-door Pillar Coupé, also das Coupé mit B-Säule auf Basis des Plymouth Belvedere Coupes. Als Standardmotorisierung legte man den 383-4bbl-V8 fest (6,3 Liter mit Vierfachvergaser). Zur Leistungssteigerung wollte man ihm Zylinderköpfe und Ventile des 440-V8 (7,2 Liter) geben. Jedoch stellte sich im Nachhinein heraus, dass diese Modifikation lediglich 5 SAE_PS mehr ergab – was aber reichte, um dem Käufer einen Leistungszuwachs zu suggerieren.

Als die technischen Fragen geklärt waren, stellte sich die Frage, welchen Namen das neue Fahrzeug tragen sollte. Die Wahl fiel auf Road Runner, den Namen eines schnellen Laufvogels, der in den Wüsten der südwestlichen USA lebt. Auslöser für die Namesgebung war die amerikanische Zeichentrickserie Road Runner and Wile E.Coyote. Eines Nachmittags sah einer der Plymouth-Manager mit seinen Kindern im Fernsehen diese Serie und sah den Road Runner durch das Bild rasen. Von da an stand für ihn fest, dass „Road Runner“ der Name sein sollte. Nachdem die Rechte bei den Warner Brothers für über $ 50.000 gekauft waren und man den Vogel auf den Autos abbilden durfte, suchte man nach einem weiteren Detail, das an die Cartoon-Figur erinnern sollte. Eines der Erkennungsmerkmale der Figur war das „Beep Beep“, das der Vogel ertönen ließ. Also wurde eine alte Hupe des Militärs so weiterentwickelt, dass sie diesen Klang wiedergab.

Im Herbst 1967 verließen die ersten Road Runner die Produktionsbänder. Sie basierten auf den neuen B-Body-Modellen und waren somit Schwestermodelle des Plymouth Belvedere, des Plymouth Satelite und des gleichfalls sportlichen, aber besser ausgestatteten und teureren Plymouth GTX. Gegen Aufpreis gab es für alle diese Modelle die Performance Hood-Option.

In diesem Jahr wurde die Cartoonfigur noch in schwarz-weiß auf dem Fahrzeug abgebildet, weil die Zeit für eine Ausführung in Farbe gefehlt hatte. Das sollte sich dann aber in den folgenden Jahren ändern.

Nachdem es den Road Runner zunächst als B-Säulen-Coupé gab, wurde dann nach einiger Zeit das Hardtop-Coupé (ohne B-Säule) eingeführt. Er basierte auf dem höher angesiedelten Plymouth Satelite. Einzelsitze waren jedoch noch nicht erhältlich, ebenso wenig eine Cabrioversion. (Wikipedia)

Der Bausatz:

Der Bausatz hat seine Ursprünge bei AMT/Ertl im Jahr 1989 und entstand aus neuen Werkzeugen. Das Modell wurde bis 2013 durchgängig von AMT/Ertl verkauft und wechselte in der Zeit oftmals das Aussehen der Kartonverpackung und hin und wieder gab es neue Teile dazu.  Seit 2013 steht nur noch der alleinige Hersteller AMT auf der Kartonverpackung.

Der Bausatz besteht aus ca. 110 Teilen, verteilt auf 5 weiße Spritzlingen, der Karosserie, dem Unterboden, Bodenbereich innen, 2 Spritzlinge mit verchromten Teilen, einem Spritzling mit Klarsichteilen, 8 Vinylreifen und einem Nassschiebebilderbogen. Die optionalen Custom-Teile verteilen sich dementsprechend auf den Spritzlingen. Markante Teile dazu wären u.a. die Bereifung mit Felgen, Ansaugbrücke, Luftfilter und dem Air Grabber.

Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist feine Oberflächenstrukturen auf. Die separate Motorhaube ist nicht beweglich gehalten. Zwar werden Haubenscharniere mitgeliefert, die dann bei Verwendung die Haube allerdings ständig offen lässt. Dann lieber die Haube lose auflegen und hin und wieder durch Abnehmen der Haube den sehr schön detaillierten V8-Motor im Motorraum genießen. Mit der schönen Detaillierung geht es unter dem Fahrzeug weiter. Präzise Wiedergabe von Chassisrahmen, Vorder-und Hinterachse, Getriebe und Kardanwelle. Die Lenkung ist erfreulicher Weise beweglich gehalten. Die zweiflutige Abgasanlage wird separat am Unterbodenbereich befestigt. Dieser Bereich besticht ebenfalls durch Detailreichtum (Tank und Kardantunnel). Der Kofferdeckel bleibt vermutlich aus Gründen der Stabilität verschlossen. 

Der Innenraum mit Instrumentenbord, Sitzen ist korrekt wiedergegeben. Die verchromten Plastikteile sind von guter Qualität.  

Die Bereifung – aus weichem Vinylmaterial- weist ein feines Profil auf.  Für die Reifen der Stock-Version stehen für die End 60er gern verwendeten Redliner zur Verfügung, für die Custom-Version Reifen mit GoodYear-Bedruckung. Die Materialstärke der Klarsichteile fällt zufriedenstellend aus.

Bemalung: Ein sauberer und randscharf gedruckter Nassschiebebilderbogen mit diversen Kennzeichen, Hinweisschilder im Motorraum, Tachoinstrumentierung, Logos und natürlich den Road Runnern liegt bei.

Die Bauanleitung als Faltblatt führt einfach – Amt typisch – aber dennoch übersichtlich durch 12 Bauabschnitte. Die Bemalungsanleitung begrenzt sich lediglich auf die Farbennamen.

Fazit: Trotz des Alters immer noch ein toller Bausatz. Stock oder Custom? Beide gleich gut. Am besten 2 Bausätze auf Lager legen. Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel.

Alexander Hilbig, Berlin (Juni 2023)

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