Das Vorbild: Die deutsche Wehrmacht hat grundsätzlich versucht, alle erbeuteten militärischen Geräte für die Wehrmacht zu nutzen. Nach dem schnellen Sieg über Frankreich fiel der Wehrmacht eine Vielzahl von unversehrten Geräten, wie auch Panzer in die Hände. Um das Problem der falschen Munition zu umgehen, wurden vorsorglich alle Panzermodelle auf deutsche Waffen-Typen umgebaut. Oder wie hier beim Marder I, wurde gleich der Aufbau komplett geändert, um speziellere Bedürfnisse zu erfüllen.
Beim Marder I bestand die Anforderung darin, einen gepanzerter Aufbau für die hervorragende Pak 7,5cm Kanone zu erfüllen, um der Panzerjägertruppe mehr Mobilität zu gewährleisten.
So wurde für die Wehrmacht eine große Anzahl von Beutefahrzeugen wurde auf solche Waffen umgerüstet.
Der Bausatz: Revell hat von ICM einen weiteren Bausatz übernommen. Diese Kooperation ist aus meiner Sicht sehr sinnvoll, da Revell einen besseren Kunststoff verwendet. Dieser Marder I auf einem Geschützwagen FCM tritt als Ablösung des Heller Bausatzes aus den siebziger Jahren oder einem teuren Resinbausatz an.
Es gibt fünf A5 und zwei A7 Gussäste aus grauem Kunststoff. Die Spritzrahmen zeigen keinen Grat und kein Verzug.
Das Oberteil ist einteilig, es gibt nur zwei kleine Anbauteile. Dieses Oberteil passt gut, es ist nicht verzogen. Leider sind die Lamellen der Lüftergrätinge nicht durchbrochen dargestellt. Dies würde das Modell aufwerten. Es gibt aber schon eine Lösung auf dem Zubehörmarkt. Das Rohr der Pak7,5cm ist aus einen Stück – ein Rundstab. Die Mündungsbremse besteht aus zwei Bauteilen. Ich würde sagen, die Pak an sich ist sehr einfach dargestellt.
Das Fahrwerk dieses Modells ist sehr komplex, aber alles ist gut dargestellt.
Die Kette ist leider eine Vinylkette. Hier würde ich auf jeden Fall zu einem Austausch mit einer Metallkette raten.
Anleitung/Bemalung: Die farbige Bauanleitung ist wie gewohnt in 68 sehr übersichtliche Baustufen untergliedert. Ein Farbgebungsvorschlag ist vorhanden, es werden vier Varianten vorgeschlagen.
Der Decalbogen enthält Balkenkreuze, Munitionsbeschriftung und einige Divisionszeichen.
Fazit: Das Warten hat sich trotz einiger kleinen Schwächen des Bausatzes gelohnt, er ist Bastelspaß pur. So soll Modellbau sein.
Holger Syring (Januar 2023)