Schon lange reizte mich der Bau einer MiG-21 mit gezogenem Heck. Die entsprechenden Fotos aus der Literatur wurden ergänzt durch solche aus dem Luftwaffenmuseum. Eduard legte dazu noch zahlreiche Aufrüstteile zur Optimierung des Modells vor. Leider verfügte sein Brassin Triebwerk über keine Außendetaillierung, und somit wurde das Projekt zurückgestellt.

2020 brachte die russische Firma Amigomodels mehrere MiG-21 Triebwerke heraus, die das Manko der Eduardmotoren beseitigte. 2021 hatte ich sie mir besorgt, womit der Bau beginnen konnte. Ich entschied mich für eine MiG-21PFM der Weekend-Serie. Die Schritte der Bauanleitung wurden beibehalten, aber die Abfolge angepasst.

Das nach Plan gebaute Cockpit erhielt eine Aufwertung durch die neuen Space-3D-Abziehbilder sowie den Resinschleudersitz von Eduard. Das R-11F2 von Amigo löste das Bausatztriebwerk ab. Beim Triebwerk habe ich den Sockel von Teil RP05 nicht abgetrennt, da dieser später den Anschluss zum Vorderrumpf liefern sollte.

Jetzt wurde das Heck und der Rückentunnel/ Seitenleitwerk an der Spantlinie abgetrennt und es ging an den Bau der Innenstruktur der Heckteile. In der Hauptsache waren das die beiden Spanten. In den Zwischenraum kam ein dem Original entsprechend geriffelte Stück Sheet, das sich in meiner Ersatzteilsammlung fand. Weitere Kleinteile und das Seitenleitwerk vervollständigten das Heck.

Nach dem Endanstrich folgte die Konstruktion und der Bau des Ablagewagens für diese Baugruppe. Fotorecherchen zeigten, dass es zwar einen generellen Grundaufbau gab, aber auch zahlreiche Abweichungen im Detail, wie z.B. bei den Rädern. Anhand der angefertigten Zeichnung wurden Profilstücke und Rohre zugeschnitten und kleine Baugruppen montiert. Ein Anpassen an das Heck zeigte, ob die Berechnung/Zeichnung exakt war. Kleinere Verbesserung waren unvermeidlich.

Der Erfolg gab dem Projekt den notwendigen Schub.

Weiter ging es mit Bug, Fahrwerkschächten und Tragflächen (plus Teil 55) nach Anleitung. Vor der Hochzeit der Großteile galt es eine Lösung für die Verbindung mit dem Triebwerk zu finden.

Die Verwendung von Teil D50 als Einbauhilfe für das Triebwerk erwies sich als ungeeignet, dass Gesamtkonstrukt war für die geplante Darstellung zu kurz. Mit anderen Worten, für die noch benötigten Anbauteile am geöffneten Rumpf wäre kein Platz geblieben. Daher musste das Ganze entsprechend verlängert werden. Dies geschah mit einem UB-16 Behälter von Eduards 48er Bausatz der MiG-21, wodurch das Ganze direkt am Fahrwerkschacht angeklebt werden kann.

Beide Rumpfhälften erhalten zur Darstellung des Spantes eine geringfügige Verstärkung. Zu den Zusatzteilen zählen der Öltank oben auf dem Triebwerk sowie weitere Geräte unterhalb. Die Leitungen werden ebenfalls ergänzt.

Das Ende des Rückentunnels entfernen, eine neue Struktur und die Leitungen einbauen. Anschließend habe ich das Flugzeugvorderteil gespritzt.

Die Fahrwerkmontage folgt dem Bauplan. Hier kommen Eduards Resinräder zum Einsatz.

Jetzt kann man sich für zwei Darstellungsarten entscheiden.

  1. Einfache Wartungsarbeiten am Triebwerk. Dazu genügt der erreichte Bauzustand und man kann zum Bau der Böcke übergehen.
  2. Triebwerkprobelauf. Dazu muss jetzt das entsprechende Gestell gebaut werden. Für diese Variante habe ich mich entschieden, weil sie einfach mehr hermacht.

Anhand von Fotos wurden die Maße errechnet und eine kleine Zeichnung angefertigt. Anschließend entstanden die Einzelteile aus Plasteprofilen. Mit entsprechenden Korrekturarbeiten erfolgte die Anpassung an das Triebwerk, inklusive der dazugehörigen Treibstoffleitungen und Kabel.

Last but not least entstanden die Böcke. Die Vorbilder habe ich im Luftwaffenmuseum fotografiert und vermessen. Das Material für den Hauptzylinder lieferte eine Kugelschreibermine und die Streben sind Profile. Kleine Drehteilreste vervollständigten die Böcke.

Das Anlassaggregat sitzt eigentlich auf einem Lkw, den es in dieser Form nicht als Modell gibt. Aber das behelfsmäßige Gerät kann später immer noch ausgetauscht werden.

Den Abschluss bildet die Base: Beton, etwas trockenes Gelände. Ein Tisch für die abgebauten Bleche, einige Radstopper, eine Ölwanne und eine Leiter vervollständigen das Ganze.

Fazit: Mit einem geringen finanziellen, aber dafür einem hohen handwerklichen Aufwand, ist ein interessantes Schaustück entstanden.

Material: MiG-21PFM (Eduard, weekend), MiG-21PFM Space (eduard – 3DL72004), MiG-21PFM Schleudersitz (Eduard – Brassin – 672233), MiG-21PFM Räder (Eduard – Brassin – 672231), R11F2-300 Triebwerk für MiG-21PF/PFM/S/M/R (AMIGO Models – AMG 72012-1), verschieden Profile und Material aus der Restekiste. Farben aus dem Vallejo-Set „Soviet/russian colors MiG-21 (71607).

Jürgen Willisch, Potsdam (2021)

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