Vorbild: Auf Grundlage des Hansa Loyd Entwurfes HL kl 5 wurde das Sd. Kfz. 11 als leichter Zugkraftwagen mit drei Tonnen Anhängelast (le. Zgkw. 3 t) bei der Hanomag in Hannover weiter entwickelt, wo 1938 die Serienproduktion anlief. Später wurde dieses Halbkettenfahrzeug auch von den Adlerwerken (Frankfurt/M.), der Auto Union (Werk Horch, Zwickau) und Škoda (Pilsen, Protektorat Böhmen und Mähren) gefertigt. Von diesem Halbkettenfahrzeug existierten fünf unterschiedliche Varianten:

  • Sd.Kfz 11 als Zugfahrzeug für Artillerie,
  • Sd.Kfz 11/1 als Nebelkraftwagen,
  • Sd.Kfz 11/2 als mittlerer Entgiftungskraftwagen,
  • Sd.Kfz 11/3 als mittlerer Sprühkraftwagen,
  • Sd.Kfz 11/4 als Nebelkraftwagen.

Daneben wurde unter Verwendung des Chassis noch eine Variante mit 2cm Flak als Selbstfahrlafette unter der nicht ganz eindeutigen Bezeichnung Sd.Kfz 11/1 gebaut.

Voll besetzt erreichte das Sd.Kfz. 11 eine Spitzengeschwindigkeit von 53 km/h und hatte einen Aktionsradius von 250 km (Straße, im Gelände 140 km), der besonders im Wüstenkrieg mit seiner zwingenden Mobilität durch zusätzlich mitgeführten Treibstoff erhöht wurde. (nach Wikipedia)

Bausatz: Bereits 2008 erschien von der Firma Special Armour die Variante des Sd.Kfz 11 als Entgiftungskraftwagen in der Ausführung Sd.Kfz. 11/2. Aber erst vor kurzem habe ich diesen Bausatz im Regal eines Modellbauladens entdeckt. Da mich die Varianten dieses deutschen Halbkettenfahrzeuges besonders interessieren und insbesondere diese, konnte ich nicht anders und musste “zuschlagen”.

Der Bausatz ist sicher in einem robusten Stülpkarton verpackt, der als Boxart eine professionell gemachte Zeichnung des Fahrzeuges hat. In der Schachtel befinden sich zwei Gussäste aus hellgrauem Plastik, sowie zwei Kettenstränge aus schwarzem flexiblem Plastik, eine kleine Platine mit Ätzteilen, ein transparenter Film mit Instrumenten für das Armaturenbrett sowie ein Abziehbilderbogen.

Alle Teile sind für diesen Maßstab gut ausgeführt und zeigen schöne Details. An der einen oder anderen Stelle findet man “Fischhaut”, die aber problemlos entfernt werden kann. Sehr gelungen sind auch kleinere Details wie Nieten und Scharniere, jedoch muss man Abstriche bei der Rohrrahmenstruktur für den Heckaufbau machen. Die Teile erscheinen mir etwas zu klobig und daher als nicht mehr zeitgemäß. Das geht inzwischen deutlich besser.

Auf dem größeren der beiden Gussäste findet man Teile für das Chassis, das Laufwerk, die Räder und die Bodengruppe des Fahrzeugvorderteils. Dieser Gussast liegt wahrscheinlich allen Bausätzen des Sd.kfz 11 bei.

Der kleinere Gußast enthält nun die für die Variante relevanten Teile wie Heckaufbau mit Streumodul und diverse Fässer für das Dekontaminationsmittel.

Sehr schön gemacht sind wiederum die Ätzteile. 

Anleitung/Bemalung: Als Bauplan liegt ein Heft im Format DIN A5 bei, das auf sechs Seiten in übersichtlicher Form die Montage aller Teile beschreibt. Farbangaben findet man bereits im Bauplan mit Bezug auf die RAL Kodierung und die Farbpaletten von Humbrol.

Bei dem Abziehbilderbogen hat man sogar selbst die kleinen Zulassungsstempel auf den Nummernschildern, nicht vergessen. 

Im Bauplan enthalten sind drei Bemalungsvorschläge für die folgenden Fahrzeuge:

  • Winter 1941, Ostfront,
  • 267.Inf. Div., 1940, Frankreich,
  • 1940, Deutschland.

Fazit: Aus meiner Sicht ein sehr schön gemachter Bausatz, aus dem man durch die Neuerstellung der Reling für den Heckaufbau ein wahres Juwel bauen kann.

Erhältlich ist der Bausatz im gut sortierten Fachhandel.

Gert Brandl, Berlin (Juli 2021)

2 Kommentare zu diesem Beitrag
    1. Lieber Peter,

      danke für den Kommentar.
      “Sprue” ist die offizielle englische Bezeichnung, die auch in internationalen Reviews verwendet wird.
      Natürlich kann man auch einfach Guss- oder Gießast dazu sagen. Wäre alles korrekt.
      GB

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