Geschichte: Der Mercedes-Benz R 107 ist ein zweisitziger Roadster, auf Wunsch mit hinteren Notsitzen. Die Wagen gehören zur SL-Baureihe von Mercedes-Benz. Die SL-Baureihe 107, die 1971 als Nachfolger der sogenannten „Pagode“ (Mercedes-Benz W 113) auf den Markt kam, begründete mit den Breitband-H4-Scheinwerfern und den großen geriffelten Rückleuchten eine neue Gestaltungslinie bei Mercedes-Benz. Eine leichte Keilform deutete auf eine verbesserte Aerodynamik hin. Verantwortlicher Designer dieser Serie war erneut Friedrich Geiger, der bereits für die zeitlosen Schöpfungen des 300 SL (einschließlich Roadster) und des Mercedes-Benz 500 K verantwortlich zeichnete. Das Erscheinungsbild des R 107 war stilprägend für das Mercedes-Benz-Design in den 70er Jahren. Wie bereits beim Vorgängermodell stellten die USA den größten Absatzmarkt. Der überwiegende Teil der Fahrzeuge war mit den großvolumigen V8-Motoren ausgestattet. Die A-Säule war für Überschläge besonders fest ausgelegt, ein Airbag war seit 1982 erhältlich. Ein Nachfolgemodell wurde bereits Anfang der 1980er Jahre entwickelt, jedoch zugunsten der Mittelklasse-Baureihen W 124 und W 201 zurückgestellt. Dadurch blieb die Baureihe R 107 insgesamt 18 Jahre lang im Angebot. (Quelle Wikipedia, auszugsweise)




Zum Kit: Heller hat seinen Kit 1978 erstmals veröffentlicht, er wurde auch von Humbrol herausgebracht, 2025 wurde der Kit in neuer Verpackung im Rahmen der Neuauflagen zahlreicher Heller-Bausätze neu auf den Markt gebracht. Den recht dünnen gelben Karton ziert das sehr dynamische originale alte Deckelbild von 1978 in typischer Heller-Manier. Darin finden sich drei weiße Rahmen mit insgesamt 37 Teilen und ein klarer Rahmen mit neun Teilen. Die Teile haben für ihre fast 50 Jahre alten Formen eine noch sehr ansprechende feine Oberfläche mit wenig Grat, jedoch einigen Auswerfermarkierungen. Die Karosserie ist einteilig, die Inneneinrichtung besteht aus einem Boden mit den hinteren Notsitzen, zwei Vordersitzen, separaten Türinnenverkleidungen und dem Instrumentenbrett und Lenkrad. Leider fehlt ein Decal für die Instrumente und Schalter. Interessanterweise gibt es eine dreiteilige Motornachbildung, aber keine bewegliche Motorhaube. Die Reifen bestehen aus zwei Hälften, leider ohne Profil. Separate Felgen werden von außen eingesetzt, dann werden die Räder auf zwei starre Achsen geklebt, die mit jeweils zwei Ösen auf dem Chassis beweglich befestigt werden. Ein Lenkeinschlag der Vorderräder ist somit leider nicht möglich. Die Abgasanlage ist nur aufgeprägt, das doppelte Endrohr ist ein Einzelteil. Die Karosserie-Front- und Heckteile und die Felgen sind silbern und schwarz zu lackieren, da keine verchromten Teile beiliegen. Die Stoßstangen sind separate Teile. Die Glasteile sind dünn und recht klar, es gibt eine separate Windschutzscheibe, die zwischen die A-Holme der Karosserie zu kleben ist und ein komplettes Hardtop aus einem Stück. Außerdem findet man klare Scheinwerfergläser, Frontblinker und Rücklichter. Ein kleiner Decalbogen enthält zwei Kennzeichen und dazu alternativ zwei Schriftzüge „Mercedes 450 SL“.
Fazit: Insgesamt ein trotz seines Alters immer noch recht guter Bausatz eines besonderen Vorbildes in einem eher seltenen Maßstab für Auto-Kunststoffmodelle. Über die Baubarkeit und die Passform kann ich natürlich nichts aussagen, aber der Kit dürfte auch für Anfänger geeignet sein.


Utz Schißau (Juni 2025)
Literatur (Auswahl)