Islamic Republic Iran Air Force
Vorbild: Zu Zeiten, als der Iran noch ein Kaiserreich war, lieferten die USA viele Kampflugzeuge. Neben F-86 Sabre, F-4 Phantom und F-14 Tomcat war darunter auch die Northrop F-5 in den Ausführungen A, B, E und F.
Die hier vorgestellte Maschine soll es lediglich in zwei Exemplaren gegeben haben. Sie wurden mehrfach im Krieg gegen den Irak eingesetzt.
Bausatz: Das Modell der F- 5F aus China ist ein neuer Bausatz und keine Kopie des ITALERI-Bausatzes. Er ist völlig anders aufgebaut und verfügt über versenkte Gravuren. Konstruktiv ist das Modell so gestaltet, dass der Rumpf aus einem vorderen und einen hinteren Teil zusammengesetzt wird. Die Hauptteile des vorderen Teils sind zwei Rumpfhälften, wie man das von anderen Bausätzen kennt. Ob und wie viel Gewicht vorn einzubringen ist, verrät die Bauanleitung nicht. Es gibt, wahlweise zu verwenden, zwei Spitzenteile. Nach dem Verkleben ist viel Nacharbeit erforderlich. Sowohl an den Klebenähten als auch an den Gravuren.
Die F-5F, der Doppelsitzer, verfügt über ein recht großes Cockpit. Leider sind die Armaturenbretter und Seitenpaneele völlig glatt gestaltet. Für beide gibt es Abziehbilder, die aber nicht vollständig sind. Ich habe deshalb kleinste schwarze Abziehbildstreifen von Xtradecal für die fehlenden Seitenpaneele verwendet und diese mit Farbpunkten verfeinert.
Es gibt zwei Schleudersitze, welche jeweils aus fünf Teilen bestehen. Dazu gibt es eine kleine Ätzplatine mit Gurten (ca. 10 x 10 mm). Da die Schleudersitze kaum detailliert sind, werden diese von den Gurten nur unwesentlich aufgewertet. Ich habe diese Schleudersitze deshalb gegen Resinsitze von PAVLA ausgetauscht. Sieht einfach besser aus!
Der hintere Teil des Rumpfes besteht aus der Unterseite mit angespritzten Tragflächen, Raketenschienen und Höhenleitwerksteilen. Dieses Teil wird mit einem einzigen Oberteil verklebt. Anders als in der Bauanleitung angegeben, müssen die seitlichen Lufteinläufe vor dem Verkleben dieser beiden größeren Teile lackiert und angeklebt werden. An der hinteren Baugruppe ist ebenfalls umfangreiche Nacharbeit angesagt.
Hat man diese Arbeiten ausgeführt, können das vordere und das hintere Rumpfstück über eine Art recht gut passende Steckverbindung montiert werden. Danach ist wieder Spachteln und Nacharbeiten angesagt.
Es folgen die beiden Kanonen auf der Rumpfoberseite vor dem Cockpit. Dazu müssen die angedeuteten Schusskanäle ausgearbeitet werden und die Kanonen angefertigt werden. Ich verwendete dafür Metallrohre von Mastercraft aus China.
Das Seitenleitwerk, ein separates Teil, kann dann auch aufgeklebt werden. Die lackierte Zieleinrichtung und das vordere Kabinenteil können dann auch eingeklebt werden, nachdem der Blendschutz innen gespritzt wurde!
Für die Unterflügelstationen gibt es diverse Waffen: Zwei späte Sidewinder Raketen für die Wingtips sowie diverse Raketen und Bomben für Unterflügelstationen. Unter dem Rumpf kann ein Reservetank angeordnet werden, der sich als sehr nacharbeitsintensiv herausstellte.
Zahlreiche Fotos im Internet zeigen, dass diese Flugzeuge im Iran oft ohne Waffen zu Trainingszwecken flogen. Ich entschied mich deshalb, die Raketenschienen nicht zu bestücken, aber noch zu detaillieren und nur den Reservetank unter dem Rumpf zu positionieren.
Das Pitotrohr in der Rumpfspitze fertigte ich aus Rohrmaterial und Stahldraht an.
Die Fahrwerke passen gut und sind recht filigran gefertigt.
Lackierung: Sie entspricht farblich der Lackierung der Imperial Iran Air Force aus der Schah-Zeit: Unterseite hellgrau, Oberseite Dreifarbentarnung: grün, braun und sand, Spitze schwarz. Nach der islamischen Revolution änderten sich lediglich Details: andere Flagge, neuer Schriftzug (aus IIAF wurde IRIAF). Darüber hinaus wurden Tigerkopf und Raubvogel auf dem Seitenleitwerk platziert.
Der Decalbogen von Hi Decal Line gibt diese Details exakt wieder. Übrigens kann man aus diesem Decalbogen auch die einsitzige F-5E in zwei Bemalungsvarianten darstellen.
Ergänzt wurde die Darstellung durch Wartungshinweise des Bausatzdecalbogens, der übrigens drei US-Aggressorstaffelmaschinen und ein Flugzeug der Schweizer Luftwaffe anbietet. Die Verarbeitungsqualität der chinesischen Abziehbilder ist leider nur mittelmäßig, die bei Hi Decal Line ist gut.
Fazit: Der chinesische Hersteller DreamModel, der schon einige Flugzeugmodellbausätze herausgebracht hat, unter anderem die F-5E, liefert hier einen guten Bausatz, der aber relativ viel Nacharbeit erfordert, aus dem sich aber dennoch ein gutes Modell bauen lässt. Die Anzahl der Teile ist überschaubar und somit auch für Anfänger unserer Zunft geeignet. Die Qualität der Decals könnte besser sein. Andere Hersteller machen es vor!
Ich habe den Bausatz bei einem Händler für 35,- Euro gekauft. Diesen Preis halte ich für überteuert.
Ralph Fengler, Berlin (November 2023)