Heute stellen wir mal hier einen echten Oldie vor …
Das Vorbild: Das 7,5cm lIG 18 wurde bereits ab 1932 bei der Reichswehr in Dienst gestellt. Es war mit seinen rund 400 kg Gewicht nötigenfalls auch im Mannschaftszug beweglich und hatte mit etwa 3,5 km eine genügende Schussweite, um plötzlich in Sichtweite auftauchende Ziele sofort bekämpfen zu können. Nach dem Versailler Friedensdiktat war die Entwicklung neuer Waffen in Deutschland untersagt. So wählte man die Bezeichnung 18 und täuschte damit vor, dass das Geschütz noch im letzten Kriegsjahr entwickelt worden sei und damit nicht unter das Verbot falle. Bei Kriegsbeginn im September 1939 hatte die Wehrmacht 2933 Stück in ihrem Bestand. Die Gesamtfertigungzahl betrug über 11.000 Stück bei einem Herstellungspreis von 6700 Reichsmark pro Stück.
Der Bausatz: Hier geht es um einen Bausatz aus dem Jahre 1976, in dem er unter dem Label von Esci erschienen ist. Ein paar Jahre später erfolgte dann die Kooperation mit dem Hause Revell. Bereits damals gab es derartige Konzepte um die Auflage und Verbreitung des Bausatzes zu steigern. Der eine oder andere erinnert sich noch an die Zeit, in der es fast in jedem Spielwarengeschäft noch einen richtigen Modellbaubereich gab – lang, lang ists her.
Diesen Bausatz kann man inzwischen als echten Klassiker bezeichnen. Viele von uns haben ihn wahrscheinlich in Händen gehalten und können sich an eine schöne Modellbau-Kindheit erinnern.
Wenn man den Preis der auf der Verpackung steht liest, kann man das heutzutage kaum glauben.
Der Bausatz: Im stabilen Karton findet man zwei kleine Spritzrahmen im DIN A5 Format. Auch dies ist für heutzutage sehr erstaunlich, dass zwei kleine Spritzrahmen für eine Modell samt Mannschaft usreichend Platz geboten haben.
Die Bauanleitung besteht aus Sage und Schreibe lediglich vier Abschnitten.
Wenn man allerdings die Bauteile und auch insbesondere die Figuren genauer betrachtet, sieht man was sich bis heute in Bezug auf die Qualität getan hat. Keines der damaligen Bauteile könnte mit modernen Spritzrahmen standhalten. Hier können wir Modellbauer sehr gut sehen was sich in rund 50 Jahren Modellbau in Sachen hinsichtlich Präzision getan hat. Meines Erachtens würde heute ein versierter Modellbauer eine vergleichbare Qualität nicht mehr akzeptieren.
Die Bemalungsanleitung für die Figuren braucht sich aber zu meiner Überraschung nicht verstecken. Alles ist sehr groß und übersichtlich gezeichnet bzw. gestaltet. Hier habe ich heutzutage schon wesentlich schlechtere Anleitungen gesehen, auch gerade bei gut gestalteten und teueren Resinfiguren, bei denen man dann vergeblich Hinweise sucht, was wo und wie bemalt werden soll.
Fazit: Eine schöne Erinnerung, die aber auch eindrucksvoll belegt, was sich in den letzten 50 Jahren im Bereich Plastik-Modellbau in punkto Qualität verändert hat.
Holger Syring, Berlin (Juni 2023)