Vorbild: Die Kugisho D4Y Suisei mit dem alliierten Codenamen „Judy“ entstand als trägergestützter Sturzkampfbomber für die kaiserlich japanische Marine. Sie löste die erfolgreiche Aichi D3A ab. Schon 1938 begann die Entwicklung als Ganzmetallkonstruktion mit einem sehr breitspurigen Fahrwerk, das im Gegensatz zum Vorgängermuster eingezogen werden konnte. Als Triebwerk diente ein Lizenzbau des deutschen DB 601 welcher unter der Bezeichnung Aichi Atsuta in Lizenz gebaut wurde und immerhin 1200 PS leistete. Der Kühler wurde unter dem Triebwerk eingebaut und sorgte für das charakteristische Aussehen. Im Dezember 1940 flog der erste Prototyp.

Die ersten Serienmaschinen D4Y1 wurden aufgrund der hervorragenden Leistungen als Aufklärer genutzt, die als D4Y1-C bezeichnet wurden. Die Produktion erfolgte bis März 1943 nur eine kleine Serie. Nach dem Ansteigen der Verluste von der D3A „Val“ wurde die Produktion der D4Y1 hochgefahren. Schnell zeigten sich Probleme mit dem Reihenmotor wobei dieser möglichst durch einen Sternmotor ersetzt werden sollte. Hier wurde auch auf den Mitsubishi MK8P Kinsei 62 zurückgegriffen. Das damit ausgerüstete Flugzeug erhielt die Bezeichnung D4Y3 Model 33.

Die D4Y2 erhielt schließlich den stärkeren Reihenmotor Aichi AE1P Atsuta 32 mit 1400 PS. Als Nachtjäger wurde die D4Y2-S Susei Model 12E eingesetzt. Bei dieser Ausführung entfiel die gesamte Ausrüstung, die für den Einsatz als Bomber nötig war. Dafür wurde im Cockpit eine schräg nach oben feuernde 20 mm-Kanone eingebaut. Insgesamt wurden 2.038 Exemplare der D4Y gebaut, die zumeist bei Aichi entstanden.

Bausatz: AZmodel legt hiermit die zweite Auflage des 2012 erstmals erschienen Bausatzes der Yokosuka D4Y1/1-C „Judy“ in 1/72 auf. In der attraktiven aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt 65 hellgraue Spritzgussteile, fünf Klarsichtteile, ein Decalbogen und die typische AZmodel-Bauanleitung. Der Bausatz kann übrigens seinen Ursprung vom Fujimi-Kit nicht leugnen. Allerdings handelt es sich mit Sicherheit um keine Eins-zu-Eins-Kopie. Bei AZmodel befinden sich alle Teile für die D4Y1 bis D4Y4 im Bausatz. Hierauf geht die Bauanleitung auch gut ein.

Das Cockpit wird aus zwölf Spritzgussteilen aufgebaut, wobei die Sitzgurte werden mithilfe von Decals darzustellen sind. Diese liegen auch für die Instrumente bei. In der Erstauflage fand man dafür noch Fotoätzteile. Je nach Version wird ein Abwehr-MG oder eine 20 mm-Kanone eingebaut. AZ liefert auch je nach Version verschiedene Frontverglasungen.

Der Aufbau der Tragfläche ist so gewählt, dass es scharfe Hinterkanten an Rudern und Klappen gibt. Im Gegensatz zum Fujimi-Bausatz liefert AZmodel zwei separate Hauptfahrwerksschächte.

Die unterschiedlichen Seitenleitwerke sowie die beiden Hälften des Höhenleitwerks bestehen aus einem Stück und die Hinterkanten sind dadurch wieder scharf. Optional sind beide Motorvarianten möglich und die Teile werden einfach entsprechend Wunsch verbaut. Die lange Verglasung ist leider nicht weiter unterteilt.

Bei den Farbangaben bezieht man sich auf die Farbtöne von GUNZE. Der Decalbogen ist tadellos gedruckt, und es gibt sogar auch ein paar Wartungshinweise.

Bemalungen:

  • D4Y1 model 11, „Taka-29“, 523. Kotukai, Peleliu Insel, September 1944;
  • D4Y1-C model 11, weiße 52, 151. Kotukai, Rabaul, New Britain, Juni 1943;
  • D4Y1-C model 11, weiße 54, 151. Kotukai, Rabaul, New Britain, Juni 1943;
  • D4Y1-C model 11, rote BI-01, Flugzeugträger Soryu, Schlacht um Midway, Juni 1942.

Fazit: Gegenüber der Auflage von vor gut zehn Jahren liegen keine Fotoätzteile mehr bei, aber es reicht immer noch für ein detailliertes Cockpit. Es können viele Einsatzversionen aus diesem Azmodel-Bausatz hergestellt werden, und er ist in Europa verfügbar.

Für den fortgeschrittenen Modellbauer sehr empfehlenswert.

Volker Helms, Godern ( Mai 2023)

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