Vorbild: Das Sturmgeschütz III war eines der meistgebauten Vollkettenpanzerfahrzeuge der deutschen Wehrmacht. Es wurde vor Beginn des Zweiten Weltkriegs als stark gepanzertes Unterstützungsfahrzeug für die Infanterie im Rahmen einer Zusammenarbeit von Daimler-Benz und der Krupp AG entwickelt.
Die ursprüngliche Aufgabenstellung des Fahrzeuges veränderte sich im Verlauf des Krieges: vom vorherigen Einsatz als Sturmartillerie hin zu einer Verwendung in der Panzerabwehr.
Spezifisches zur Ausführung G:
Die Fertigung ab Dezember 1942 erfolgte bei Alkett und ab Februar 1943 bei der MIAG in Braunschweig. Von MAN produzierte 142 Fahrgestelle des Panzer III Ausführung M (8./ZW) wurden zur Sturmgeschütz-Produktion abgegeben, es ist weder bekannt ob diese an Alkett oder MIAG geliefert wurden noch ob sie in den offiziellen Produktionszahlen der beiden Hersteller enthalten sind.
Die maßgebliche Änderung war ein verbreiteter Aufbau ohne die seitlichen Erker, eine Kommandantenkuppel mit Rundum-Winkelspiegeln. Ein Schutzschild für ein Maschinengewehr wurde ab 1943 vor der Luke des Ladeschützen ergänzt. Diese war abklappbar oder mit der Luke des Ladeschützen arretierbar. Ebenfalls ab 1943 kommen erstmals Seitenschürzen, seitliche zusätzliche Panzerplatten in geringem Abstand zum Fahrzeug selbst, um Hohlladungen vorzeitig zur Explosion zu bringen, zum Einsatz. Ab Juni 1943 wird ein Zimmerit-Schutzanstrich eingesetzt, welcher das Anbringen von magnetischen Sprengladungen, bezeichnet als Haftladungen, verhindern soll. Dieser wurde ab Herbst 1943 werksseitig montiert und entfiel ersatzlos im September 1944. Ab Oktober 1943 verwendeten die Altmärkischen Kettenwerke an der Hauptwaffe anstatt der bisherigen Rohrwiegenpanzerung eine neue mit geschossabweisender Form, später Saukopfblende genannt. Weiterhin wurden die sogenannten verbreiterten Ostketten eingeführt, die das Einsinken und Festfahren der Fahrzeuge insbesondere bei den Fahrzeugen der Heeresgruppe Nord und Mitte verhindern sollte. Per Oktober 1943 wurde vor der Kommandantenkuppel ein Geschossabweiser montiert.(Wikipedia)
Bausatz: Um es vorweg zu sagen handelt es sich hier nicht um ein komplett neuen Bausatz. Trumpeter hat dieses Sturmgeschütz erstmals 2020 auf den Markt gebracht, diese Neuigkeit drang aber nie richtig nach Deutschland durch. Firmen wie Mono Chrome und Gallery Models bedienten sich dieser Formen, belieferten offensichtlich den amerikanischen Markt und so blieb das Ganze hier etwas im Verborgenen. Um so erfreulicher, dass Heller durch Kooperationsgeschäfte mit Trumpeter dieses Sturmgeschütz in Europa auf den Markt gebracht hat.
Der Modellbauer erhält nun eine große und gewichtige Box mit einem Inhalt von ca. 1300 Teilen. Der Bausatz verfügt über sauber gespritzte Plastikteile verteilt auf 13 hellgraue Rahmen, 4 schwarze Rahmen für die Laufrollenbandage, 16 braune Spritzrahmen mit Einzelgliederketten und dazugehörigen Verbindungsbolzen, Ober- und Unterwanne, Klarsichtteile, 2 Platten mit Seitenschürzen, einen Bogen mit Ätzteilen, einen Nassschiebebilderbogen, Kupferdraht, 2 Streifen Polycaps sowie ein gedrehtes Geschützrohr aus Metall.
Die Qualität und Detaillierung der einzelnen Bauteile fällt sehr zufriedenstellend aus. Über eine Innenausstattung verfügt das Modell nicht. Lediglich auf die Lafettierung der Panzerwaffe wurde eingegangen. Ansonsten sind Innen die Torsionsstäbe des Fahrwerkes zu sehen und das war es schon. Das Fahrwerk ist recht aufwendig gehalten und lässt nichts vermissen. Mehrteilige Lauf- und Stützrollen erleichtern eine spätere Lackierung. Die Gummibandagen tragen erfreulicherweise die Continental-Beschriftung. Die Kettenglieder sind beweglich gehalten. Im Bau sind keine Nacharbeiten zu erwarten. Die Auswerfermarkierungen befinden sich in der Regel in nicht sichtbaren Bereichen. Dort wo sie doch zu sehen sind lassen sich diese relativ einfach bearbeiten.
Der Ätzteilbogen dient wie immer der Ausgestaltung filigraner Beschläge und abgeflachter Anbauteile wie Grillgitter usw. Besonders erwähnenswert sind dazu die Werkzeughalterungen. Bei dem Kanonenrohr hat der Modellbauer die Wahl ob Metall oder Plastik. Winkelspiegel in klaren Kunststoff sorgen beim Panzerkommandanten für den nötigen Durchblick. Die beiliegenden Schürzen gehen von der Materialstärke absolut in Ordnung. Stellt sich da allerdings die Frage, ob man diese komplett oder teilweise weg lässt, da sie doch das schön gemachte Fahrwerk verdecken.
Bemalung: Die 32-seitige Bauanleitung ist klar und übersichtlich aufgebaut, führt durch 32 Bauabschnitte zuzüglich den Color Guide. Bei den Farben bezieht sich Heller auf die Farbenhersteller Mr. Color, Humbrol, Tamiya, Acrysion, Vallejo und Model Master. Der versatzfreie und sauber gedruckte Nassschiebebilderbogen liefert für die sechs verschiedene Tarnschemen / Varianten das nötige Dekor. Leider ist das Dekor-Material dazu etwas spärlich. Genauso ergeht es dem Modellbauer bei der Zugehörigkeit von taktischen Zeichen /Einheiten. So stehen zur Verfügung:
- Pz.Abt.215, 15.Pz.Gren.Div., Sizilien 1943
- Unbekannte Einheit, Italien 1944
- Unbekannte Einheit, Normandie 1944
- Unbekannte Einheit, Russland Sommer 1944
- Unbekannte Einheit, Ostfront Winter 1944/45
- Unbekannte Einheit Berlin 1945
Fazit: Ein toller Bausatz im Großmaßstab 1:16. Preis und Leistung stimmen und der Bausatz wird mit Sicherheit das nötige Käuferpotential finden. Die Detaillierung wurde in diesem Maßstab hervorragend umgesetzt. Die beiliegenden Ätzteile sind absolut ausreichend. Auf Aftermarket-Artikel kann getrost verzichtet werden. Trotz der kleinen Schwächen in der “Dekorierung“ ist man mit diesem Bausatz sehr gut bedient. Mehr geht meiner Meinung in diesem Preissegment nicht.
Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder für Händler bei glow2b.
Alexander Hilbig, Berlin (August 2022)