Das Vorbild:

Der Unimog S 404 Kofferaufbau ist ein Fahrzeug der Unimog-Reihe von Mercedes-Benz. Von 1955 bis 1980 wurden über 64.000 Stück dieser Baureihe gebaut. Der Unimog wurde an die Bundeswehr vor allem als Sonderfahrzeug geliefert und an die Bedürfnisse der Streitkräfte angepasst (2 t militärisch geländegängig, 4×4). Es gibt ihn als Pritschenwagen, Krankenkraftwagen und wie hier mit Kofferaufbau z.B. als Fahrzeug der Panzerlehrbrigade 9 aus Munster/Niedersachsen.

Der Bausatz:

Der Bausatz ist neu. Fast zeitgleich veröffentlichte ICM eine Pritschenversion. Die Verpackung ist recht stabil und von oben zu öffnen. Das Titelbild ist sehr ansprechend gestaltet. Der Karton enthält sechs Plastikspritzlinge sowie zwei Klarsichtsichtspritzlinge. Fünf Reifen sind ebenfalls dabei Ein sparsamer Bogen mit Wasserschiebebildern wie bei militärischen Fahrzeugen gewohnt ist beigefügt.

Die Spritzgussqualität ist sehr ordentlich und überaus erfreulich. Details sind gut wiedergegeben. Dem Unimog fehlt der Mercedesstern sowohl im Titelbild als auch in der Anleitung. In der Sache selbst ist alles vorhanden. Problematische Auswerfermarken waren nicht zu entdecken. Motor und Fahrerraum sind schön detailliert. Mehr geht natürlich immer, aber dafür ist der Zubehörmarkt zuständig. Es sind zwei Kofferdächer enthalten, die sich in Details unterscheiden. Der Kofferinnenraum ist nicht dargestellt.

Die Klarsichtteile sind ebenfalls gut.

Die Reifen sind gut profiliert, jedoch ohne Detaillierung und Reifenherstellerangabe an den Seiten. Auch hierfür gibt es Ersatzprodukte von Drittfirmen. Die Wasserschiebebilder sind für den Einsatzzweck gut geeignet und machen einen sehr ordentlichen Eindruck.

Bauanleitung und Bemalung:

Die Bauanleitung ist schwarz-weiss, bzw. die Farbanteile sind spärlich und die Darstellung ist erfreulich übersichtlich.

Die Bemalungsanleitung enthält 3 verschiedene Farbvorschläge der unterschiedlichen Teileinheiten in der Bundeswehr:

Option 1: PzBtl 383 Bad Frankenhausen 1. KP

(ICM bezeichnet diese als „Bundeswehr Artillerie Einheit, 1970er“)

Option 2: TakLwG 74 Lechfeld TE 74

(ICM bezeichnet diese als „Bundeswehr Luftfahrt, 1970er“)

Option 3: PzLBrig 9, 3. PzArtLBtl 95 2. Kp

ICM bezeichnet diese als „Bundeswehr, Panzereinheit, 1980er“)

An dieser Stelle ist auf die verschiedenen Stadien der Umstrukturierung der Bundeswehr hinzuweisen, die für einige Verwirrung sorgen können, so dass sich im Netz auch folgende Zuordnung findet: Option1: Bundesluftwaffe, Jagdgeschwader 74th, Neuburg an der Donau, 1970 in Gelboliv, 2. Option: Artillerieregiment 5, Idar-Oberstein, 1970er Jahre in Gelboliv (Wobei die taktischen Zeichen dann eher aus den 60ern sind, und der Verband befand sich in Diez an der Lahn), 3. Option: Panzerbataillon 363, Külsheim, 1980er Jahre in NATO Dreifarbtarn. Weitere Vorschläge sind zu erwarten. ICM hält sich mit seinen Vorschlägen da taktvoll zurück.

Farbangaben sind der Produktpalette von ICM, Revell und Tamiya entnommen.

Fazit:

Ein sehr schöner neuer Bausatz eines bekannten Fahrzeugs. Der Plastikguss ist eine Freude. Für Modellbauer mit Interesse an nachkriegsdeutsche Militärtechnik ist es ein besonders interessanter Bausatz.

Uwe Christiansen

RAG militärtechnischer Modellbau der Bundeswehr

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