Das Vorbild: Die Gotha Go 242 war ein deutscher militärischer Lastensegler, der im zweiten Weltkrieg zum Einsatz gelangte.

Der Auftrag zur Entwicklung eines Lastenseglers wurde zu Beginn des Krieges an die Gothaer Waggonfabrik vergeben, wo unter der Leitung von Albert Kalkert die Entwicklung der Go 242 stattfand und deren Produktion ab 1941 erfolgte.

Die Fertigung des Seglers erfolgte in Gemischtbauweise konstruiert, wobei die Tragflächen aus Holz und der Rumpf aus einem Stahlrohrgerüst bestanden, die beide mit Stoff bespannt waren. Als Last konnten 23 voll ausgerüstete Soldaten oder eine adäquate Fracht aufgenommen werden. Einstiege befanden sich an der linken Rumpfseite sowie am hochklappbaren Heck.

Die Serienproduktion der Go 242 lief Mitte 1941 an, die ersten Flugzeuge wurden im August 1941 ausgeliefert, wobei die letzten Lieferungen im Juli 1944 erfolgten und mit einer Gesamtproduktionszahl von 1484 Stück abgeschlossen wurden.

Der Bausatz: Endlich hat sich ein Hersteller dem deutschen Lastensegler Gotha 242 im Maßstab 1:48 angenommen. Der Bausatz wird uns von ICM in einer stabilen Stülpbox mit Klappschachtel darunter angeboten. Der Karton ist relativ groß und dabei voll mit den relativ großen Teilen gefüllt, die aus grauem Plastik hergestellt wurden.

Die Bausatzteile befinden sich auf insgesamt 14 Teileträgern, wobei einer davon aus transparentem Material für die Darstellung der Kanzel und Passagierfenster ausgelegt ist.

Alle Teile machen in Bezug auf deren Detaillierung einen sehr guten Eindruck. Die Spanten im Innenbereich des Lastenseglers sind neben dem Stahlrohrgerüst sehr gut wiedergegeben. Flash sucht man vergebens, aber es befinden sich einige Auswerfermarken im Bodenbereich des Innenraumes, die man verspachteln sollte, sofern man das Modell mit geöffneter Heckklappe darstellen will.

Sehr gut und überzeugend gelungen ist die Darstellung der Stoffbeplankung der Außenflächen. Dies trifft besonders für die Hauptflügel und das Leitwerk zu.

Tie Teile befinden sich wie folgt auf den Spritzgussästen:

A1: Flügel
A2: Flügel
A3: Frontsektion des Flugzeugrumpfes
B1: Flügel
B2: Flügel
B3: Heckteil des Rumpfes
B4: Bodenplatte Rumpf
C: Rumpfteile und Heckbereich
D: Steuerruder und Kleinteile
E: Teile für Stahlrohrgerüst
F1: Fahrwerksteile
G2 (2X): Sitze für Innenraum
E: Klarsichtteile

Eine gute Idee bei dem Bausatz ist, dass alle Steuerruder als separate Teile beiliegen und somit problemlos in abgesenkter Position darstellbar sind. Ebenso sind alle Sitze für den Innenraum separat ausgeführt, was den Zusammenbau sicherlich etwas verlangsamt, aber dafür die Detailgenauigkeit erhöht.

Der Bauplan: Als Bauplan liegt ein farbig gedrucktes zwanzigseitiges Heft im Format DIN A4 bei, das den Bau in 84 Abschnitten mittels verständlicher Zeichnungen ausführlich darstellt.

Eine Neuheit für mich ist auf Seite 18 zu finden, denn dort findet man eine Zeichnung zur Erstellung von Masken und deren Abringung auf den Klarsichtteilen, um die Bemalung des Modells zu vereinfachen.

Bemalungsvorlage: Für die Bemalung sind zwei generische Optionen mit entsprechenden Abziehbildern vorhanden:

  • Schleppergruppe 4, 1943
  • Deutschland, 1942

Fazit: Mit dem Erscheinen eines Modells der Go 242 wurde endlich eine weitere Lücke im Bereich der Flugzeugmodelle im Maßstab 1/48 geschlossen. Der ICM Bausatz ist als absolut solide zu bezeichnen und kann mit dem inzwischen bei Eduard erschienenen Zurüstsätzen noch gewaltig aufgwertet werden.

Empfehlenswert.

Erhhältlich im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei Glow2b.

Gert Brandl, Berlin (August 2022)

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