Vorbild: Gleichzeitig mit der Fairchild Republik A-10 Thunderbolt II erschien 1975 die Suchoi Su-25. Sie erhielt den Nato-Code: „Frogfoot“. Um den Piloten so gut wie möglich zu schützen, war sie im Cockpitbereich von einer 24 mm starken Titanwanne umgeben. Nach den Erfahrungen in Afghanistan wurden oberhalb der Triebwerke Anlagen ARTEM ASO 2-W für den Abwurf von Täuschkörpern montiert. Zur Waffenlast von 4400 kg gehören neben Freifallbomben, diversen Raketenwerfern auch Luft/Luft-Raketen für den Luftkampf. Die einzige interne Bewaffnung besteht aus einer doppelläufigen 30mm-Maschinenkanone. Und es wird weiterhin an Verbesserungen der Maschine gearbeitet.
Die von den Piloten liebevoll „Gratsch/Saatkrähe“ genannte Maschine stellte in Afghanistan ihr Spektrum an Verwendungsmöglichkeiten bei der Bekämpfung von Dschihadisten unter Beweis. 22 Maschinen wurden abgeschossen. Das Flugzeug wird in insgesamt 20 Staaten eingesetzt.
Bausatz: Ein schön gemachter dünner Faltkarton umschließt einen stabilen Stülpkarton, in dem sich 359 Teile an 15 Rahmen drängeln. Die beiden Rumpfhälften und auch die Tragflächen sind mit teils negativ gravierten Details versehen. Diese sind scharf und genau graviert. Die aufgeprägten feinen Nieten bitte nicht wegschleifen. Sie entsprechen maßstäblich genau dem Original.
Dem gegenüber steht ein Cockpit mit glatten Teilen für die Instrumentenkonsolen, die etwa so wie Modelle einer italienischen Firma aus den späten 1980er Jahren aussehen. Zvezda zeigte schon bei anderen Modellen, dass es besser geht: aufgeprägte Instrumenten Details usw. Jedoch sind sehr schöne Abziehbilder für die Gestaltung dieser Bereiche vorhanden. Strukturen im Rumpfinneren fehlen ebenfalls. Dafür ist der Pilot ein „Sahnehäubchen“. Selbst aus Kunstharz könnte man ihn nicht besser gestalten.
Für die Fahrwerksschächte sind die aufgeprägten Kabel und sonstigen Strukturen in Ordnung. Die langen Rohre der Lufteinläufe der beiden Triebwerksgondeln bestehen aus jeweils zwei Hälften. Da es einen tiefen Einblick in beide Gondeln gibt, ist die Nacharbeit der inneren Klebekanten unvermeidlich. An deren Ende werden dann die Triebwerksschaufeln angeklebt. Die Auslässe der Triebwerke sind jeweils einteilig gefertigt.
Für die Höhen- und Seitenruder sind separate Teile vorhanden. So können diese auch abgelenkt montiert werden. An den Tragflächen sind nur die Bremsklappenbehälter in gespreizter Funktion zu montieren. Die Verarbeitung dieser Teile ist sehr schön gelungen. Auch die Funktionsverkleidungen für die Landklappen sind Einzelteile und nicht einfach aufgeprägt. Bis auf die kleinsten Befestigungen an den Waffenträgern ist das gesamte Modell mit feinsten Teilen für eine genaue Reproduktion des Originals versehen. Auch das für Suchoi-Maschinen typische Bugfahrwerk mit dem Schmutzfänger ist genaustens nachgebildet. Überzeugen kann auch die Anlage für die Täuschkörper auf den Triebwerksgondeln.
Zvezda gibt an, die „Frogfoot“ in zwei Variationen zu bauen. Im Flug, mit geschlossener Kabine und Piloten, demzufolge auch mit eingezogenem Fahrwerk. Der Pilot gibt aber auch bei geöffneter Kabine sein bestes. Steht die „Saatkrähe“ auf ihren „Beinen“, bekommt sie auch eine Einstiegsleiter spendiert. Sogar an die Bremsschuhe für das Hauptfahrwerk wurde gedacht.
Kommen wir zu den Dingen, welche einen Großteil der Teile ausmachen – der externen Bewaffnung. Hier kann an den Pylonen fast alles angehängt werden, was die „Frogfoot“ auch in Wirklichkeit mit sich trägt. Seien es Raketenwerfer aller Couleur, Zusatztanks, Bomben und Luft/Luft-Raketen. Unter dem Bug wird die 30mm-Maschinenkanone Gsch-30-2 eingebaut.
Bemalung: Zwei Decalbogen, die einen hervorragenden Eindruck machen, sind für die Markierungen für eine Maschine Russlands (2004), der CSSR (1989) und Bulgariens (2020) und zwei Suchois der UdSSR (1988). Ein farbiges Blatt stellt die einzelnen Flugzeuge vor.
Fazit: Der beste Bausatz einer Suchoi Su-25 im 48er-Maßstab, den es zur Zeit auf den Markt gibt.
Jürgen Bauer, Berlin (Juni 2022)