Das Vorbild: Die North American P-51 Mustang ist ein einmotoriges Jagdflugzeug des US-amerikanischen Herstellers North American Aviation. Der einsitzige Ganzmetall-Tiefdecker wurde im Zweiten Weltkrieg in großer Stückzahl produziert und vor allem als Langstrecken-Begleitjäger in den Bomberverbänden der United States Army Air Forces (USAAF) eingesetzt. Der Buchstabe „P“ in derBezeichnung steht für Jagdflugzeug (englisch: pursuit = ‚Verfolgung‘).

Im Einsatz stellte sich heraus, dass die Höhenleistung des Allison-Motors unbefriedigend war und die ersten Muster als Jäger nicht überzeugten. Deswegen wurde ab Herbst 1942 damit begonnen, den englischen Hochleistungsmotor Rolls-Royce Merlin in dem Flugzeug zu testen. Die vielversprechenden Ergebnisse mündeten schließlich in dem Modell P-51B, das erstmals im Juni 1943 vom Band lief und von dem knapp 2000 Stück hergestellt wurden. Mit dieser Konfiguration aus einem amerikanischen Flug-zeugentwurf und einem englischen Motor verbesserten sich die Leistungsparameter deutlich und es entstand ein leistungsfähiges Jagdflugzeug. Neben der guten Aerodynamik und der Höchstgeschwindig-keit von 700 km/h überzeugte vor allem die hohe Reichweite, denn der Packard-Merlin-Motor ver-brauchte mit 100-Oktan-Treibstoff bei einer Marschgeschwindigkeit von 420 km/h nur knapp 230 Liter pro Stunde. (Auszug aus Wikipedia)

Das Bauprojekt: Das Design der Mustang finde ich extrem gelungen und schon seit langer Zeit hatte ich die Absicht, endlich dieses legendäre Flugzeug im Maßstab 1:48 zu bauen. An Bausätzen für die Umsetzung des Vorhabens mangelt es mir nicht, denn in meinem Lager befinden sich inzwischen einige davon, was es aber nicht leichter macht, einen Anfang zu finden. Schließlich fiel die Wahl dann doch auf den altbekannten Bausatz von Tamiya der P-51B, den ich mir immer wieder ganz oben auf den Stapel legte, bis es dann endlich soweit war, das Vorhaben umzusetzen. Zur Verfeinerung des wirklich tollen Bausatzes habe ich ihm noch den passenden Zurüstsatz von Eduard und eine Resin-Figur von PlusModel spendiert.

Verwendete Materialien:
P-51B, Tamiya, 61042
PE-Optimierungssatz, Eduard, 49219
USAAF P-51 Pilotenfigur, PlusModel, AL 4072

Das Bauprojekt: Um es gleich vorab zu erwähnen: Die Teile des Tamiya Bausatzes sind als wirklich perfekt zu bezeichnen. Hier passt einfach alles und es fallen beim Zusammenbau weder aufwändige Schnitzarbeiten noch Spachtelarbeiten an. Das bin ich so inzwischen gar nicht mehr gewohnt.

Los ging es dann mit dem Cockpit und nach dem Zusammenbau der Teile wurden diese mit Mr. Surfacer Black (Plastik- und unbemalte Ätzteile) mit einer einheitliche Grundierung versehen und es folgte der Farbauftrag mit Interior Green, das entsprechend den Vorgaben vom Tamiya Bauplan angemischt wurde. Nach dem Abkleben mit Tamiya Masking Tape erhielten dann der Benzintank und das Funkgerät mit Batterie und Stromverbindungskabeln hinter dem Pilotensitz ihre schwarze Farbe und danach wurden die sehr schönen und bereits bemalten Ätzteile vom Instrumentenbrett und den Seitenkonsolen angebracht. Nach einer Versiegelung mit Future folgten Washes, Pin-Washes und das Betonen von Highlights was auch in gleicher Weise für die Innenseiten der Rumpfteile zutraf.

Im Anschluss daran konnte das Cockpit in den Rumpf eingesetzt und die beiden Rumpfteile miteinander verklebt werden. Hier ist trotz vorhandener Führungszapfen darauf zu achten, dass die Klebebereiche sauber und bündig ohne Versatz abschließen. An der Rumpfunterseite habe ich nicht ausreichend genau darauf geachtet und musste mit etwas Mr Surfacer minimal ausgleichen.

Die Ätzteile von Eduard passen perfekt und ich konnte fast keine Teile identifiizieren, die man als unnötig bezeichnen kann. Insbesondere die Seitenteile für die Fahrwerksschächte überzeugen!

Vor dem Einkleben der Auspuffleisten habe ich die Enden mit einem Minibohrer aufgebohrt und nach dem Aufkleben der Motorhaube (die auch perfekt passte) war es dann schon soweit, die Flügelelemente anzusetzen. In der Regel zeigen sich dabei immer leichte Spalten zwischen Rumpf und Flügelwurzel. Aber in diesem Fall fügten sich die Teile einfach perfekt zusammen und die Naht erhielt lediglich eine kleine Behandlung mit dünnflüssigem Klebstoff von Tamiya, wobei man die Flügelteile etwas nach unten biegen muss, um den Klebstoff in die Fuge einfließen lassen zu können. Ein Auffüllen mit Putty war nicht erforderlich. Am Hauptfahrwerk habe ich einige der Ätzteile ergänzt, wobei für die Bremsleitungen jedoch dünner Bleidraht Verwendung fand.

Nach einer Reinigung der Oberflächen gelangte Tamiya Fine Surface Primer zum Einsatz mit dem nach dem Abkleben des Cockpitbereiches das Flugzeug sowie alle restlichen Kleinteile eine solide Grundierung für die Bemalung erhielten. Nach 24 Stunden Trockenzeit habe ich die Oberflächen mit einfachem Küchenpapier noch etwas glätten können

Um die einheitlichen Farben von Ober- und Unterseiten etwas aufzulockern wurden die Fugen auf der Unterseite mit verdünnter brauner Farbe und auf der Oberseite mit schwarzer verdünnter Farbe vorbehandelt. Des weiteren erfolgte nach Abkleben mit Masking-Tape die Vorlackierung der Bereiche, die am Ende rot bzw. weiß sein sollten mit Tamiya XF-2. Ebenso konnten die Propeller- und Fahrwerksteile sowie die Räder lackiert werden.

Nach weiteren 24 Stunden ging es mit den Unter- und Oberseiten weiter. Ursprünglich sollten die im Bauplan dafür empfohlenen Tamiya AS Farben direkt aus der Sprühdose Anwendung finden, aber ich habe mir die Farben dann doch selbst zusammengemischt und in dünnen lasierenden Sprühvorgangen Paneel für Paneel mit der Airbrush bemalt.

Der Lack wurde mit mehreren dünnen Future-Schichten konserviert und jetzt konnte ich die Decals anbringen. Dies war der einzige Abschnitt im Bauprojekt, den ich als anstrengend empfand, denn die Tamiya Abziehbilder verhielten sich etwas störrisch und auch der Einsatz von MicroSol reichte nicht aus, um die Decals überreden zu können, dass sich diese auch in die Fugen legen. Schließlich habe ich zum letzten Mittel gegriffen und mit Hilfe von Zahnstochern Abziehbild für Abziehbild solange bearbeitet, bis ich zufrieden war. Danach konnten auch diese mit einer abschließenden Future Schicht gesichert werden.

Weitere 24 Stunden später erfolgte die Betonung der Fugen mit Panel-Line Washes von AK und ein leichtes Verschmutzen der Flügelober- und Unterseiten mit Ölfarben und Pigmenten. In diesem Kontext wurden auch Schmauchspuren an den MG Mündungsbereichen und Abgasfahnen hinter den Auspuffreihen angebracht und die Propellerblätter und der Bereich unter dem Piloteneinstieg mit leichten Abnutzungsspuren versehen..

Jetzt fehlten nur noch die Cockpithaubenteile, die ich geöffnet darstellen wollte. Nach dem Abkleben der Aussen- und Innenseiten wurden die Teile mit der Airbrush bemalt, kleine Details mit einem leichten Wash betont und die Teile dann am Modell vorsichtig mit Sekundenkleber angeklebt. Für die Funkleitungen nutzte ich Rigging Material von Uschi und an dieser Stelle nochmals vielen Dank an Utz, der die entsprechende Konfiguration für die P-51B bestätigen konnte.

Jetzt musste ich nur noch die Pilotenfigur bemalen und konnte dann meine erste Mustang auf einem passenden Untergrund in Szene setzen.

Fazit: Der Tamiya Bausatz der P-51B überzeugt durch perfekte Passgenauigkeit und ansprechendem Design. Trotz einer überschaubaren Anzahl von Einzelteilen ermöglicht dieser den Bau eines stimmigen und schönen Modells und das zu einem auch noch akzeptablen Preis.

Das fertige Modell kann im November in der Vitrine des Modellbaufachgeschäftes “Werken, Spielen, Schenken” in Berlin Steglitz an der Schloßstr. 110B, begutachtet werden. 

Gert Brandl, Berlin (August 2025)

6 Kommentare zu diesem Beitrag
  1. Ich finde eine übertriebene Alterung nicht sehr realistisch,denn: die Maschinen waren FABRIKSNEU,im Gegensatz zu den Fahrzeugen einer gewissen Großmacht,die gerade Krieg gegen einen kleineren Nachbarn führt,sie wurden gewissermaßen aus der Fabrik an die Front geworfen,entsprechend sahen sie wohl auch fabrikneu aus.Gilt auch für deutsche Maschinen,es gibt Bilder von He 219,deren Lack isr geradezu einwandfrei in matt,da gibt‘s gar nix,keine Spiegelung,keinen Schmutz,entsprechend finde ich eine Alterung unnötig,erst eine Darstellung nach längerem Einsatz,evtl. mit ein paar Motorbränden oder Ölverlusten.

    1. Hallo Leonidas,
      da bin ch völlig deiner Meinung und habe daher beim Modell lediglich Abnutzungsspuren in den Bereichen des Cockpits und dem Flügel (wo die Piloten einsteigen) realisiert.
      Gert

  2. Hallo Gert,
    Super Modell!
    Tolle Bemalungsvariante und Präsentation mit dem Piloten, einfach Spitze!
    Sicher auch in 72 interessant…muß man aber die decals haben…
    Beste Grüße
    Ralph Fengler

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