Eine F-117A stand schon länger auf meiner Wunschliste. Ursprünglich hatte ich den Bausatz von Tamiya im Maßstab 1/48 ins Auge gefasst, doch die teils sehr hohen Preise auf dem Zweitmarkt hielten mich vom Kauf ab. Schließlich stieß ich auf ein attraktives Angebot: den Trumpeter-Bausatz im Maßstab 1/32, gebraucht, aber vollständig, für unter 40 Euro auf eBay. Bei diesem Preis konnte ich nicht widerstehen.
Als das Paket ankam, war mein erster Gedanke: Ist eine F-117 wirklich so groß? Der Karton war riesig, und entsprechend beeindruckend waren auch die beiden gewaltigen Rumpfhälften, aus denen später Ober- und Unterseite des Flugzeugs entstehen sollten. Schon da war klar, das wird gut!
Der Bausatz war vom Vorbesitzer bereits leicht begonnen, allerdings noch in einem überschaubaren Umfang. Leider hatte er ein kleines, aber entscheidendes Detail nicht erwähnt, im Cockpitbereich waren einige Strukturen abgeschliffen worden, vermutlich in Vorbereitung auf ein 3D-gedrucktes Zurüstset. Da ich ein solches Set nicht zur Hand hatte und auch nicht bereit war, dafür fast den gleichen Betrag wie für den Bausatz selbst auszugeben, stand für mich schnell fest: Das Cockpit bleibt geschlossen.


An einer F-117 ist bekanntlich nicht allzu viel dran, weshalb sich der Bausatz als ideales Zwischenprojekt erwies, genau das Richtige nach einigen doch recht nervenaufreibenden Modellen zuvor. Das Cockpit war schnell zusammengesetzt, auch wenn ich hier keine große Mühe investierte, aufgrund der fehlenden Details und der geschlossenen Haube war das aber auch nicht nötig.


Für die Lackierung kamen wie gewohnt Farben von Ammo of MiG zum Einsatz. Die Decals stellten sich hingegen als etwas widerspenstig heraus, typisch für Trumpeter. Zunächst versuchte ich es mit Micro Sol, später griff ich zusätzlich zum Decal Softener von Tamiya, um die recht dicken Nassschiebebilder besser an die wenigen, aber vorhandenen Oberflächendetails anzupassen. Trotz der Schwierigkeiten konnte sich das Endergebnis am Ende durchaus sehen lassen – besser als zunächst erwartet.

Bevor Rumpfober- und -unterseite miteinander verbunden werden konnten, mussten im Inneren des Modells noch einige Teile eingebaut werden. Die Triebwerke sind zwar recht ordentlich wiedergegeben, wären im fertigen Modell aber ohnehin unsichtbar geblieben – daher verzichtete ich auf deren Lackierung.
Auch der Bombenschacht sollte geschlossen dargestellt werden. Der Vorbesitzer hatte hier bereits einige Baugruppen fest verklebt, was eine saubere Lackierung zusätzlich erschwert hätte. Da er in geschlossener Darstellung ohnehin nicht sichtbar wäre, entschied ich mich kurzerhand, den Bombenschacht gar nicht erst einzubauen.
Die beiden Sensoren sind beim Original eher dunkelgrau bis schwarz. Um sie am Modell jedoch etwas stärker hervorzuheben, habe ich sie bewusst heller lackiert. Zwar nicht ganz vorbildgetreu, aber im Sinne der Gesamtwirkung eine stimmige Entscheidung.


Nachdem die vorbereiteten Innenbauteile verbaut waren, konnten schließlich die beiden großen Rumpfhälften zusammengefügt werden. Die Passgenauigkeit erwies sich hier als sehr gut – es gab keinerlei Schwierigkeiten. Beeindruckend war vor allem die schiere Größe des Modells im Maßstab 1/32, die spätestens bei diesem Schritt voll zur Geltung kam.

Nachdem Kleinteile wie Steuerklappen und Sensoren angebracht waren, konnte es mit der Lackierung losgehen. Zur Grundierung kam, wie bei mir üblich, Mr. Finishing Surfacer 1500 in Schwarz zum Einsatz. Zuvor wurde das komplette Modell selbstverständlich gründlich entfettet, um eine gute Haftung der Farbe zu gewährleisten.

Reines Schwarz wirkt auf einem Modell schnell eintönig, daher entschied ich mich dafür, etwas Struktur in die Oberfläche zu bringen. Mittels Weiß wurde zunächst Unruhe reingebracht, bevor erneut mit Schwarz übernebelt wurde. So entstand ein differenzierter Farbeindruck mit leichter Schattierung, der der ansonsten sehr glatten Flugzeughaut etwas mehr Tiefe verleiht.


Auf der Zielgeraden ging es nun an die Decals, schnell aufbringen und sich auf das fertige Modell freuen. Doch auch hier wollte ich etwas Neues ausprobieren: Inspiriert durch Christians beeindruckende F-14 entschloss ich mich, das Abschleifen der Decals nach seiner Anleitung zu testen. Ziel war es, die recht dicken Trumpeter-Decals besser in die Oberfläche einzuarbeiten und sie realistischer wirken zu lassen.
Tatsächlich funktionierte die Methode erstaunlich gut, eine interessante Technik, die ich künftig sicher öfter anwenden werde.

Leider war ich beim linken Flügel etwas übermotiviert und zerstörte dabei ein Decal. Glücklicherweise half mir Christian schnell weiter, er plottete mir freundlicherweise ein neues Hoheitszeichen, das ich anschließend mit Airbrush lackieren konnte. Dafür nochmal ein herzliches Dankeschön an Christian!


Nach einer weiteren Schicht Klarlack ging es ans Weathering. Inspiriert von einer wunderschönen F-117 eines tschechischen Kollegen, der den RainMark-Effekt von AK verwendet hatte, wollte ich diesen dezenten, aber realistischen Finish-Effekt ebenfalls ausprobieren. Meine Version ist zwar etwas gröber aufgetragen als bei ihm, doch meiner Meinung nach erzielt der Effekt dennoch ein sehr stimmiges und überzeugendes Ergebnis.
Nun wurde alles mit matten Lack versiegelt.
Zum Schluss lackierte ich noch die Triebwerksauslässe, da ich keinen matten Lack auf diesen Stellen wollte. Danach war das Modell fertig, ein wirklich schöner Bausatz, der sich hervorragend als „einfache Kost“ zum Zwischendurchbauen eignet. Besonders für Anfänger ist die F-117 im Maßstab 1/32 eine tolle Möglichkeit, ein großes und beeindruckendes Modell zu bauen, ohne sich zu sehr zu verheddern.
Ich hoffe, sie gefällt euch.











Florian Schuster, Berlin (Mai 2025)