Das Vorbild: Von der Firma Viberti wurde 1941 ein Prototyp des SPA Dovunque 35 Protetto (Italienisch: geschützt) enwickelt. Dabei handelte es sich um ein vollgepanzertes Radfahrzeug auf Basis des geländegängigen Lkws SPA Dovunque, das als Truppentransporter vorgesehen war.

Die Panzerung bestand aus 10 mm genieteten Stahlblechplatten, wobei das Design angeblich durch das deutsche Halbkettenfahrzeug SdKfz 251 inspiriert wurde. Der Zugang zur Kabine wird durch zwei Seitentüren ermöglicht. Im hinteren Teil der Kabine befindet sich das Abteil für die Mannschaft, mit einer zweigeteilten Hecktür, in dem auf Bänken an den schrägen Wänden bis zu 10 Soldaten Platz fanden. 

Die Verwendung des Fahrzeuges, von dem lediglich wenige Exemplare existierten, fand 1944 durch die schwarze Brigade Ather Capelli statt und ist fotographisch belegt.

 

Der Bausatz: Und wieder überrascht uns der italienische Hersteller mit einer interessanten Neuheit im Maßstab 1:35. Dieses Mal handelt es sich um das gepanzerte Truppentransportfahrzeug SPA Dovunque 35 in der voll gepanzerten Ausführung.

Alle Teile des Bausatzes sind im 3D Druckverfahren hergestellt und sicher und sauber in einem stabilen Klappkarton verstaut. Auf dem Deckel des Kartons befinden sich Abbildungen von einem gebauten Modell sowie ein schwarz/weiss Foto des Originals.

Für den Bau liegen insgesamt 33 gedruckte Teile bei, die insgesamt einen sehr guten Eindruck machen und zum Teil sogar von den beim 3D Druck üblichen Stützstreben befreit sind.

Da der gepanzerte Aufbau aus einem Teil besteht, wird man beim Zusammenbau keinerlei Probleme in Bezug auf Passgenauigkeit oder schiefen Teile bekommen. Vielen Dank an den Hersteller. Das trifft auch für den Rahmen zu, der problemlos von unten in den Aufbau eingeklinkt werden kann.

Am Rahmen sind lediglich das Getriebe und die Antriebswelle zum Motor, sowie die Lenkstreben anzubringen. Wenn das alles sitzt, kann man die vorderen, hinteren und mittleren Räder anbringen, die übrigens ein schönes Profil aufweisen.

Für den Innenraum liegen die Sitzbänke mit Rückenlehnen für die Mannschaft und alle relevanten Teile wie Sitze, Sitzbank, Schalthebel, Armaturenbrett und Lenkrad bei.

Alle Teile machen einen soliden und realisitischen Eindruck. Den Abschluss bilden die seitlichen und die hintere Tür, bei denen ich noch leichte „Rillen“ vom Druckprozess wahrnehmen konnte. Diese sollte man vorsichtig mit feinem Schleifpapier egalisieren. Die beiden Scheinwerfer und das seitlich anzubringende Werkzeug komplettieren schließlich das Modell.

Gemäß Informationen im Internet wird erwähnt, dass für das Transportfahrzeug auch eine nach oben geschlossene Variante angedacht war, von dem aber leider kein fotographischer Belegt existiert. WIP3D hat aber auch daran gedacht und das Stahldach als Option mit beigelegt.

Die Bauanleitung: Als Bauanleitung findet man ein Blatt, auf dem eine Computer generierte Explosionszeichnung des Modells, der Fahrzeugunterseite sowie eine Maßstabszeichnung abgebildet sind.

Ein genaues Studieren der Teile vor dem Zusammenbau und Trockenanpassen der Teile ist hier sicherlich anzuraten.

Fazit: Der Dovunque Protetto wird mit Sicherheit positive Resonanz bei den Freunden italienischer Militärfahrzeuge des zweiten Weltkrieges finden. Wegen der vergleichsweise geringen Anzahl von Bauteilen und dem smarten Design des Bausatzes, kann der Bausatz vorbehaltslos empfohlen werden, auch wenn man über noch wenig Erfahrung mit 3D gedruckten Bausätzen hat.

Danke an WIP3D für das Bereitstellen des Bausatzes.

Gert Brandl, Berlin (März 2024)

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