Original: Der Kampfpanzer Leopard 2 dürfte allseits bekannt sein und man muss nicht mehr viele Worte über ihn verlieren. Seit 1978 in Serie gebaut, unterlag er ständigen Weiterentwicklungen und Verbesserungen. Durch Erfahrungen in verschiedenen Konfliktgebieten, so im Kosovo, Afghanistan und Nordsyrien, durchlief er ständige Verbesserungen. Der Rüststand 2A6 umfasste dabei unter anderem die Erhöhung der Feuerkraft durch Einbau der 120-mm-Glattrohrkanone/L 55.
Die Variante 2A6M entspricht dem Muster 2A6. Die Änderungen betrafen einen erhöhten Minenschutz. Der Umbau umfasste den Einbau eines entkoppelten Kommandanten- und Ladeschützensitzes, eine modifizierte Notausstiegsluke, Drehstababdeckungen usw. Besonders umfangreich waren die Änderungen am Fahrersitz. Dieser Sitz ist nun über Gurtzeug an der Decke des Fahrzeugs befestigt. Der Fahrer ist somit von der starren Fahrzeugstruktur entkoppelt und kann seine Sitzposition stufenlos einstellen. Im Jahr 2016 wurde damit begonnen, die vorhandenen Leopard 2A6M mit Aufrüstungen aus dem Leopard 2A7-Programm im Kampfwert zu steigern. Dies betrifft den Einbau einer Außenbordsprechstelle am Heck, UltraCaps sowie ein neues Verstaukonzept der Handwaffen. Zu erkennen sind diese Fahrzeuge am „+“ in der Bezeichnung.
Quelle: Wikipedia
Bausatz: Revell lässt nach dem im Jahr 2019 erschienenen Bausatz des Leopard 2A6/A6NL nun den Leopard 2A6M+ folgen. Wie sein Vorgänger basiert dieser Bausatz auf den Formen aus dem Jahr 2012 und wurde um einige Bauteile erweitert. Ausgeliefert wird er in einem bei Revell typischen, seitlich zu öffnenden Karton. Der Deckel zeigt ein sehr schönes Bild des Fahrzeugs. Die 249 Teile sind an ihren Gießästen sicher in mehreren Plastiktüten verpackt. Die Teile machen einen sehr guten Eindruck. Wir finden keinerlei Flash, die Auswerfermarken und Befestigungspunkte sind gut positioniert. Die Bauteile sind sehr schön detailliert, wobei der vorhandene Antirutschbelag für meinen Geschmack etwas zu fein ausgeführt ist. Die Unterwanne ist aus mehreren Teilen zusammenzubauen. Da heißt es genau und konzentriert arbeiten. Die Laufrollen setzen sich jeweils aus 2 Teilen zusammen und sind sogar mit sehr schön gemachten Produktionsnummern versehen.
Die Ketten sind pro Seite aus jeweils zwei Vinylsträngen zu erstellen. Ob man dieses Material für den Bau der Ketten mag oder nicht, ist Geschmackssache. Sie sind insgesamt gut detailliert, haben jedoch auf der Innenseite Auswerfermarken, die sich wahrscheinlich eher schlecht versäubern lassen. Ebenso bestehen die Schmutzfänger und Abschleppseile aus Vinyl. Das ist meiner Meinung nach nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Da wird man sich mit Zurüstteilen behelfen müssen. Alle Luken lassen sich offen oder geschlossen darstellen. Eine Inneneinrichtung ist jedoch nicht vorhanden. Das Rohr der Hauptbewaffnung ist leider zweiteilig und muss nach dem Verkleben verschliffen werden. Die Optik auf der Kommandantenluke wird aus einem dünnen Streifen transparenter Folie dargestellt, die der Modellbauer selbst auf Maß schneiden muss. Das ist meiner Meinung nach eine nicht ganz so tolle Lösung. Auch die vorhandenen Scheinwerfer und Optiken sind leider nicht mit klarem Material versehen. Auch das haben wir schon besser gesehen. Was mir sehr gut gefällt, sind die Lüfter auf dem Motordeck. Deren bereits aufgeprägte Lüftergitter sind sehr fein ausgeführt. Das gefällt.
Bauanleitung/Bemalung: Die Bauanleitung liegt, wie bei Revell mittlerweile gewohnt, in Heftform und Farbe vor. In 57 Bauschritten wird man durch den Bau dieses Fahrzeugs begleitet. Die einzelnen Bauschritte zeigen sich dabei wirklich sehr übersichtlich. Es bleiben keinerlei Fragen zur Positionierung einzelner Bauteile offen. Zur Bemalung stehen dem Modellbauer zwei Varianten zur Auswahl, die sich optisch eigentlich nur durch Kleinigkeiten unterscheiden. Da hätten wir ein Fahrzeug aus dem PzBtl 104 in Pfreimd aus dem Jahr 2018 und ein Fahrzeug aus dem PzBtl 414, stationiert in Bergen-Lohfelde im Jahr 2019. Revell bezieht sich dabei auf das hauseigene Farbsystem. Die Abziehbilder sehen sehr gut aus. Sie sind angenehm dünn und randlos ausgeführt.
Fazit: Mit diesem Bausatz von Revell hat man die Möglichkeit, sich eine weitere Variante der Leopard 2-Familie in die Vitrine zu stellen. Bis auf kleine Schwächen bei den Ketten und den Optiken ein sehr schöner Bausatz, der dem Modellbauer viel Bastelspaß bereiten wird. Von mir gibt es dafür den Daumen nach oben.
Sven Bednareck, Berlin (Dezember 2023)
[…] Set mit sechs Farben ist für den neuen Leopard 2 A6M+ von Revell in 1/35 ausgelegt. Natürlich können damit aber auch andere Modelle bemalt werden. Die […]