Vorbilder: Dromedare sind Säugetiere der Ordnung Paarhufer, sie sind Wiederkäuer und zählen zur Unterordnung der Schwielensohler. Man ordnet sie der Familie der Camelidae zu, zu denen die Gattungen Altweltkamele (Dromedare und Trampeltiere) und Neuweltkamele (Vikunjas und Alpakas) gehören. Dromedare besitzen nur einen Höcker, Trampeltiere haben derer zwei und werden landläufig einfach nur als „Kamele“ bezeichnet. Anatomische Besonderheiten, die die Tiere ihrer Umgebung besonders anpassen sind die tellerartigen, fein behaarten Füße, die es ihnen erlauben, über feinen Sand zu schreiten, Nüstern, die gegen Sand und Staub verschlossen werden können und die langen Wimpern, die die Augen vor den Unbilden des Wüstenwindes schützen. Aber am wichtigsten sind die auffälligen Höcker. Sie füllen sich bei guter Ernährung mit Fettreserven, die in mageren Zeiten nicht nur zu Energie zurückverwandelt werden können, es entsteht dabei außerdem aus dem Stoffwechsel Wasser, das die Tiere über mehrere Wochen versorgen kann. Sie ertragen dabei einen Gesamt-Wasserverlust von bis zu 40%, den sie durch Saufen von bis zu 200 Litern Wasser in 15 Minuten wieder ausgleichen können.
Kamele waren jahrhundertelang für den Lastentransport in unwirtlichen und trockenen Gegenden der Erde unersetzlich. Dasselbe taten sie auch für die Kriegsparteien aller Kriege der letzten Jahrhunderte. Dromedare leben in Afrika, Trampeltiere in Asien, wo sie noch heute bei der Durchquerung der riesigen Wüsten gute Dienste leisten.
Das Set besteht aus zwei in rosafarbenem Material fein gedruckten Tieren, eines schreitend, eines ruhend. Die typische gelbe CMK-Verpackung verheißt uns zwei Dromedare, enthalten sind aber ein stehendes Dromedar und ein liegendes Trampeltier. Beide haben stimmige Proportionen und Haltungen und besonders die Details der Köpfe sind sehr schön wiedergegeben. Die Figuren von den Gussadern zu trennen dürfte kaum ein Problem darstellen, beim Dromedar haben sie sich bereits teilweise von selbst von der Figur gelöst. Für die Bemalung bietet CMK ein kleines farbiges Bild als Vorlage an, auf dem man zwei Dromedare sieht. Es dürften sich aber auch reichlich gute Farbaufnahmen von solchen Tieren im Netz finden.
Fazit: Die beiden Figuren dürften recht einfach zu bearbeiten und bemalen sein und können auch Modellbauern mit weniger Erfahrung empfohlen werden. Da sie keine Reiter, Lasten oder Zäumung aufweisen, kann man sie in alle Arten von 1:48-Dioramen aus dem Flugzeug- bzw. dem Militärbereich integrieren, um mehr Lokalkolorit für Szenen aus dem nordafrikanischen bzw. vorderasiatischen Raum zu erhalten. Aber hier haben wir auch schon den Pferde- bzw. Kamelfuss der Sache: man sollte diese beiden Figuren nicht zusammen in eine Szene einbauen, da ihre Lebensräume normalerweise tausende von Kilometern auseinanderliegen. Aber vermutlich handelt es sich hier nur um einen Packfehler, eigentlich sollte wohl zweimal Camelus dromedarius in der Box sein. Also vor dem Kauf Höcker zählen!
Das Set ist im gut sortierten Fachhandel oder bei Onlinehändlern erhältlich.
Utz Schißau (Berlin, Dezember 2023)