Vorbild: Die Shaanxi Y-9 ist ein mittelschweres Transportflugzeug mittlerer Reichweite des chinesischen Unternehmens Shaanxi Aircraft Corporation. Die Entwicklung der Y-9 begann schon im September 2005 als Weiterentwicklung einer gestreckten Variante der Y-8 unter der Bezeichnung Y-8F-600, wurde aber zwischen 2007 und 2008 aufgrund der höheren PrioritĂ€t der Y-8GX vorĂŒbergehend gestoppt. Der Erstflug fand am 5. November 2010 statt. Ende November 2011 wurde der Prototyp Nr. 741 erstmals im Erprobungszentrum in Xian-Yanglian gesichtet. Die AusrĂŒstung von Chinas LuftstreitkrĂ€ften und Marine mit der Y-9 lĂ€uft seit 2012.

Quellen: Wikipedia, Artikel Shaanxi Y-9

Bausatz: Hobby Boss legt mit dem hier vorliegenden Bausatz den mittlerweile fĂŒnften Kit in der Reihe der An-12 / Y-8 / Y-9 auf. Insgesamt besteht der Bausatz laut der Angabe von Hobby Boss aus 96 Plastikteilen an sechs Rahmen und 20 Ätzteilen. Diese sind wie immer vorbildlich verpackt in einem stabilen StĂŒlpkarton, welcher mit einem Foto des Originals versehen ist. Die notwendigen Bauteile fĂŒr die Frachtversion finden sich auf dem neuen Spritzling H, welcher auch wieder zwei neue RumpfhĂ€lften als grĂ¶ĂŸte Bauteile aufweist. Die grundsĂ€tzliche Aufteilung der Hauptkomponenten ist dabei typisch, bis auf die Ausnahme mit der Cockpitsektion. Hier ist dieser komplette Rumpfabschnitt als einteiliges Klarsichtteil ausgelegt, welche ĂŒber das vorhandene Flugdeck geschoben wird. Eine interessante Lösung, welche die heutigen technologischen Möglichkeiten des Formbaus zeigt. Die QualitĂ€t des glasklaren Teils ist dabei sehr gut. Mal sehen, wie es passt. Die OberflĂ€che bietet sehr feine Gravuren und Details wie Regenwasserrinnen. Auch die ausgearbeitete Gravur beim Seitenruder gefĂ€llt mir gut. Dieses hat ĂŒbrigens eine einteilige Hinterkante. Der Bausatz bietet die Möglichkeit, die Heckrampe in geöffneter Position darzustellen. Dazu entsteht aus den enthaltenen Bauteilen ein recht detaillierter Frachtraum, welcher sicherlich die meisten neugierigen Blicke befriedigen dĂŒrfte. In der Bauanleitung wird auf kein Ballastgewicht hingewiesen, vermutlich, weil sich das fertige Modell auf der abgelassenen Rampe abstĂŒtzen kann. Ich wĂŒrde aber trotzdem welches verkleben. Platz dafĂŒr ist vorhanden.

Wie schon angedeutet, befindet sich im Lieferumfang des Kits ein nahezu komplettes Cockpit. Die Steuerhörner entstehen dabei aus einem Plastikteil fĂŒr die SĂ€ule und einem Ätzteil fĂŒr das Steuerrad. FĂŒr das Armaturenbrett gibt es ein Decal. Schön wĂ€re es, wenn es so was auch fĂŒr die Sitze gibt, um die Gurte nachzubilden. In 1/144 wĂ€re das völlig ausreichend. Die TragflĂ€chen entstehen aus einem durchgĂ€ngigen Oberteil und zwei unteren Teilen. Das Oberteil ist so gegossen, dass das typische HĂ€ngen der AußenflĂŒgel abgebildet ist. Die Hinterkante ist dabei auch einteilig. An den Unterseiten sind eine Art Höcker fĂŒr die Triebwerke mit angespritzt. Hier muss dann der Bau zeigen, wie diese oft bei anderen BausĂ€tzen neuralgische Stelle von der Passung her ist. Auch auf den TragflĂ€chen sind die Gravuren sehr fein und detailreich. Die Triebwerke entstehen aus jeweils zwei HĂ€lften und dem einteiligen Auslassrohr. In diesen sind ein Strömungskörper und die letzte Turbinenstufe nachgebildet.

Die vier einteiligen Propeller sind gut geschĂŒtzt in einer separaten Schachtel verpackt. Auch beim Fahrwerk geben sich die Entwickler von Hobby Boss keine BlĂ¶ĂŸe. Feine Details und schöne Felgen sind vorhanden. Die HauptfahrwerksrĂ€der bestehen aus jeweils zwei Seiten. FĂŒr die zahlreichen Schwertantennen des Vorbildes gibt es 18 solcher auf dem beiliegenden PE-Bogen.

Anleitung/Bemalung: Den Bau des Modells zeigt die Anleitung grundsĂ€tzlich klar und deutlich in sieben Schritten. Diesmal fehlt aber eine Beschreibung fĂŒr die Position der Antennen. Hier bietet das Deckelbild aber gute Informationen. Des Weiteren werden leider fĂŒr Detailbereiche keine Farbangaben gemacht. Die Bemalung im Allgemeinen sowie die Position der Abziehbilder wird auf einem farbigen A4-Blatt gezeigt. Bei den angegebenen Farben beziehen sich die Angaben auf das Programm von Gunze, Vallejo, Tamiya, Model Master und Humbrol. Der sauber gedruckte Decalbogen bietet Markierung fĂŒr eine nicht nĂ€her bezeichnete Maschine an.

Fazit: Auch diese AusfĂŒhrung der Y-9 Serie von Hobby Boss macht einen guten Eindruck. Mein erster Eindruck verspricht viel Bastelspaß und ein interessantes Modell am Ende. FĂŒr mich eine klare Empfehlung.

ErhÀltlich sind die BausÀtze von Hobby Boss im gut sortierten Fachhandel.

Sebastian Adolf, Wettstetten (Dezember 2023)

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