Vorbild: Der Zerstörer Taschkent wurde im Jahr 1940 von der Sowjetunion in Dienst gestellt. Mit einer Länge von etwa 113 Metern und einer Breite von rund 11 Metern gehörte er zur Taschkent-Klasse. Das Schiff war mit fortschrittlichen Antriebssystemen ausgestattet und erreichte eine maximale Geschwindigkeit von etwa 40 Knoten. Es hatte eine Besatzung von 250 bis 300 Mann. Der Zerstörer war mit 130-mm-Kanonen, 45-mm-Flugabwehrgeschützen, Torpedorohren, Flugabwehrmaschinengewehren und Tiefenladungen bewaffnet. Während des Zweiten Weltkriegs nahm er an verschiedenen Kampfeinsätzen teil, bevor er 1942 bei einem Luftangriff schwere Schäden erlitt und außer Dienst gestellt wurde. Trotz seiner kurzen Lebensdauer hinterließ der Zerstörer Taschkent einen bleibenden Eindruck als ein bedeutendes Kriegsschiff seiner Zeit und repräsentierte die sowjetische Marine während des Zweiten Weltkriegs.
Bausatz: Der Bausatz ist eine neue Variante des 2022 erschienen Modells. Es zeigt den Rüstzustand der Taschkent im Jahr 1942. Ob es dem Original nahekommt, kann ich leider nicht sagen, da ich keinerlei Erfahrung mit der sowjetischen Marine aus dieser Zeit habe. Die Unterschiede zur Taschkent von 1940 sind, dass an der Brücke einige Fenster dichtgesetzt und die Hauptbewaffnung auf Doppellafette geändert wurden sowie die Plattform um den hinteren Schornstein ein festes Schanzkleid erhielt. Natürlich ist das Typenschild angepasst worden.
Im Karton befinden sich fünf Spritzlinge plus ein einzeln beiliegender Rumpf (als Wasserlinienmodell) und Hauptdeck. Insgesamt umfasst der Bausatz 110 Teile sowie eine kleine Ätzteilplatine für die Schornsteinkappe, die das Modell ein wenig aufwertet. Die Aufbauten sind von hervorragender Qualität und wurden komplett im Slidemold-Verfahren produziert. Die Länge des Modells beträgt 199,6 mm und die Breite ca. 19,6 mm.
Leider ist der Rumpf sehr einfach gehalten, da er keine Strukturen aufweist. Damit steht er im Widerspruch zur Boxart, die den Rumpf doch nicht nur komplett glatt zeigt. Dies könnte man, wenn man die Ambitionen hat, einfach ergänzen.
Anleitung/ Bemalung: Mit nur acht Bauabschnitten ist man recht schnell mit dem Zusammenbau fertig. Alles ist gut in der Bauanleitung dargestellt und auch für Einsteiger in den Modellbau leicht verständlich. Zu erwähnen ist noch, dass ein kleiner Decalbogen beiliegt, mit Flagge sowie dem Schiffsnamen.
Der Bemalungsvorschlag ist auf einem farbig gedruckten DIN-A4-Blatt aufgetragen und zeigt in einer Tabelle, welche Farben hier genutzt werden sollten.
Kleines Fazit: Der Bausatz ist eine kleine Augenweide, da dieses Schiff recht selten zu sehen ist. Auch das vereinfachte, aber für Trumpeter kostspielige Slidemold-Verfahren kommt dem Modellbauer zu Gute. Zurüstteile sucht man jetzt noch vergebens. Das bedeutet: Man muss Geduld haben oder die Restekiste nutzen. Der Bausatz ist sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Modellbauer gut zu handhaben, da die Teilanzahl sehr übersichtlich ist. Er ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Daniel Eifler (November 2023)