Der Bau: Weil mir der Bau der Bf 109 E-1 im Farbschema der Legion Condor soviel Spaß gemacht hat und ich zum Modell auch noch Verbesserungsschläge für das Modell erhalten habe (mein Dank geht an Volker und Utz), stand für mich schnell fest, ein zweites Modell zu bauen.

Dieses Vorhaben sollte deutlich schneller umgesetzt werden können, weil ich dabei die bereits gesammelten Erfahrungen vom ersten Bau berücksichtigen kann.

Bei dem neuen Bauprojekt wurden die gleichen Materialien verwendet, wie beim Ersten:

Verwendete Materialien:
– Ask Mask, Bf 109E-1/E-3, M72026
– Eduard, Bf 109E-1, 73751
– Special Hobby, Bf 109E-1 Legion Condor

  1. Das Cockpit:

Beim Cockpit habe ich mich bei diesem Modell lediglich auf die Teile konzentriert, die man am finalen Modell tatsächlich auch sehen kann. Dadurch reduzierte sich der Einbau auf das Instrumentenbrett, eine seitliche Abdeckung rechts vorne an der inneren Seitenwand sowie die Sitzgurte. Weil ich damit viel Zeit einsparen konnte, versuchte ich, zumindest einen der mikroskopisch kleinen roten T-Hebeln am Armaturenbrett anzubringen. Nach ungefähr 15 Minuten und unzähligen Fehlversuchen (sowie verbale Entgleisungen, die ich hier nicht zitieren will), ist mir das tatsächlich gelungen. Darüber hinaus habe ich noch die beiden seitlichen Hebel ergänzt.

Der Innenraum vom Cockpit erhielt bei diesem Modell zunächst eine Grundierung mit seidenmatter schwarzer Farbe von Mr. Surfacer, gefolgt von einer Bemalung mit etwas RLM02. Nach einer Versiegelung mit Clear wurden die Details dann mit Pin-Washing und Drybrushing hervorgehoben und mit leichten Gebrauchsspuren versehen.

2. Der Rumpf

Beim Zusammenbau des Rumpfes habe ich den Einbau des Aggregates übersprungen und dadurch zusätzliche Zeit eingespart. Gleiches gilt für den Einbau der Gitter aus dem Ätzteilesatz für die Ölkühler.

3. Die Bemalung

Vor der Bemalung erfolgte auch bei diesem Modell das Anbringen der Abdeckmasken auf der Cockpithaube. Danach folgte nach einer gründlichen Reinigung der Oberflächen mit Isopropanol die Betonung von Fugen und Nieten mit dunkelbrauner verdünnter Farbe sowie ein Auftragen kleiner Flecken (Mottling-Technik), um die Flächen nach dem Aufbringen der Lackierung weniger eintönig wirken zu lassen. Im nächsten Schritt wurde Insignia White von Vallejo auf die Flügel und das Seitenruder aufgesprüht. Im Anschluss daran ging es mit der Lackierung der Unterseite mit verdünntem RLM65 in lasierenden Schichten weiter. Analog ging ich auch auf der Oberseite vor und verwendete dafür leicht aufgehelltes RLM02.

Im Gegensatz zum ersten Modell habe ich bei der Cockpithaube unverdünntes RLM02 verwendet, wodurch die Kanzelstreben absolut blickdicht wurden. Außerdem verzichtete ich auf das Auftragen von Highlights mit aufgehelltem RLM02, damit das Modell den eher dunklen Farbeindruck behält.

Nach dem Zusammenbau aller Teile und einer Versiegelung mit Clear habe ich noch die beiden Zugseile für das Seitenruder ergänzt. Dafür kam ein Gussast zum Einsatz, den ich über einer Flamme erhitzte und zu einem passenden dünnen Plastikfaden gezogen habe.


Im Unterschied zu meinem ersten Modell verwendete ich bei diesem die Kennungen der Maschine von Karl-Wolfgang Redlich, der 1938 und 1939 in Leon stationiert war. Ein weiteres Merkmal seines Flugzeuges ist die grüne Lackierung der Propellernabe.

Nach der Versiegelung der Abziehbilder mit Clear, einem Wash und Pin-Wash zur Betonung der Fugen und Nieten folgte ein abschließender Auftrag mit seidenmattem Klarlack.

Auf den Innenseiten der Propellerblätter und an einigen „abgenutzten“ Flächen tupfte ich mit der Schwämmchen-Technik noch etwas silberne Farbe auf, um abgeplatzte Farbe darzustellen. Desweiteren wurden mit Hilfe von Pigmenten noch Akzente im Fahrwerksbereich gesetzt und die obligatorische Rußfahne hinter den Auspuffbereichen und vor den MG-Bereichen aufgetragen.

Die Leitung der Funkanlage wurde in diesem Fall aus erhitztem Gußast realisiert.


Fazit: Der zweite Bau der Bf109E-1 mit Abzeichen der Legion Condor ging auf Basis meiner gesammelten Erfahrung deutlich schneller voran. Interessanterweise erwies sich die Qualität der Abziehbilder deutlich besser als beim ersten Bausatz, wobei ich aber durch „Fischhäute“ an einigen der Kleinteile überrascht wurde, was aber nicht wirklich problematisch war.

Nach Recherche im Internet bin ich noch auf eine Unklarheit gestoßen:
In einigen der Referenzen wird das Flugzeug von Karl-Wolfgang Redlich als Version Bf109E-1 in anderen als E-3 ausgewiesen. Was davon korrekt ist, bleibt für mich weiterhin offen. Über eine Rückmeldung dazu würde ich mich freuen.

Gert Brandl, Berlin (November 2023)

7 Kommentare zu diesem Beitrag
  1. Hallo Gert,
    du hast dir viel Mühe bei deiner Bf 109 gegeben.
    Die Maschinen wurden in Spanien neu lackiert und hatten eher ein helles Erscheinungsbild. Natürlich je nach Lichteinfall beim Fototermin 🙂
    Die 6-121 war eine E-1 Maschine. Das kann man auf einem bekannten Foto sehen.
    Viele Grüße Uwe

    1. Hallo Uwe,
      Vielen Dank für die Rückmeldung und die Bestätigung, dass die E-1 Ausführung korrekt ist.
      In Bezug auf den Farbton hatte ich bei der ersten Bf 109 Legion Condor, die ich gebaut
      habe versucht, die Oberfläche noch leicht aufzuhellen und dazu die Rückmeldung erhalten,
      dass die Farbe zu hell sei. Auch ich gehe davon aus, dass es in erster Linie eine Frage
      des Lichteinfalls beim Fototermin war.
      In diesem Fall war es wahrscheinlich stark bewölkt.

      Gert

  2. Werter Kollege Brandl,
    soweit den allgemein zugänglichen Quellen zu entnehmen ist, liefen die Modelle E-3 der Bf 109 erst vom Band, als der Bürgerkrieg in Spanien vorüber war. Ich weiß, es kursieren viele Bilder in allen möglichen Publikationen, die – angeblich – E-3 mit MG FF in den Tragflächen zeigen . . . allerdings ist kaum eine Angabe vorhanden, zu welchem Zeitpunkt diese Originalfotos tatsächlich gemacht wurden. Die Bildtexte sind da keine verläßliche Angabe (Stichwort Desinformation). Die Möglichkeit, daß es sich um „umgerüstete“ E-1 handelt, oder um V-Muster (Prototypen) der E-3, welche zum Truppenversuch noch vor Ende des Konflikts nach Spanien geliefert wurden, ist nicht auszuschließen, aber eher unwahrscheinlich (es gibt dazu jedenfalls keine geischerten Hinweise). Ich hege den Verdacht, daß die bekannten Fotos von E-3 eben erst nach Beendigung der Kämpfe gemacht wurden. L G

  3. Hallo Herr Fritz,
    so richtig plausibel finde ich ihre Begründung nicht.
    Das vorhandene Fotomaterial spricht eine andere Sprache.
    Da es sich nicht um wenige Exemplare handelte, werden es wohl Serienmaschinen gewesen sein.
    Die Mehrheit der nach Spanien während des Bürgerkrieges gelieferten Bf 109 E waren Maschinen der Baureihe E-3.
    Die Fotos wurden zum großen Teil während der Einsatzzeit gemacht. Es gingen sogar Maschinen im Einsatz verloren durch Feindwirkung.
    Viele Grüße Uwe

    1. Kollege Uwe,
      wann die E-Serie in Produktion ging, ist sogar in Wikipedia ganz eindeutig nachzulesen: E-1 im Januar 1939, bis September waren diese an die Einheiten der Luftwaffe ausgeliefert. Der Bürgerkrieg in Spanien war mit 01.04.1939 offiziell beendet (ebenfalls Wikipedia).
      Die Produktion der E-3 begann erst im „Frühjahr“ (also frühestens ab 21. März) 1939, und ich bin überzeugt (obwohl auch ich damals nicht dabei war), daß Luftwaffe und Hersteller in der Vorbereitung auf den Kriegsbeginn 09/1939 andere Sorgen hatten, als von den paar, in den ersten zehn Tagen, parallel produzierten E-3 gleich etliche nach Spanien zu schicken.
      Die Bilder von E-3 „im spanischen Bürgerkrieg“, so wie sie heute zu finden sind, lassen sich von meiner Warte aus alle nicht auf das Ursprungsdatum – wann ein Foto tatsächlich gemacht wurde – überprüfen.
      Daher habe ich meine Zweifel an Bildtexten, welche E-3 während des Bürgkrieges beschreiben. Da aber Spanien mit 109 beliefert wurden, nehme ich an, daß Bilder von E-3 in Spanien nach Beendigung der Kämpfe entstanden sind.
      Was in frühen Nachkriegspublikationen oftmals unreflektiert und unüberprüft und daher falsch nachgebetet wurde, kann man in alten „Hobby“ und sonstigen Zeitschriften, die sich mit diesem Thema beschäftigen, sehr schön sehen.
      Wie gesagt – ich schließe aus diesen Fakten, daß Bilder von E-3 in Spanien nach dem 01.04.1939 entstanden sind, bewiesen habe ich damit nichts.
      L G

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert