Das Vorbild:
Ford Mustang der ersten Generation in der Bauzeit von 1964 bis 1973: Am 17. April 1964 präsentierte Ford den Mustang der ersten Generation auf technischer Basis des Ford Falcon als Coupé sowie als Cabriolet und schuf damit die nachmalig nach ihm benannte Klasse der Pony Cars.

Dem Mustang war vom Start weg ein großer Erfolg beschieden. Das Fahrzeug sollte das junge, sportliche Publikum ansprechen und konnte ab 2.368 US-Dollar erworben werden. Am Abend des offiziellen Verkaufsstarts, dem 17. April 1964, waren bereits etwa 22.000 Fahrzeuge verkauft. Bis Ende des ersten (allerdings überlangen) Modelljahres konnten 680.992 Einheiten verkauft werden. Dies stellte einen Rekord in den USA dar. Ganz offensichtlich füllte er auf dem Markt eine Lücke, deren Ausmaß nicht zu erahnen gewesen war. Ford rechnete optimistisch mit 240.000 verkauften Exemplaren. Weder der vom Konzept her ähnliche, ab 1960 gebaute Chevrolet Corvair Monza, noch der kurz vor dem Mustang erschienene Plymouth Barracuda waren auch nur annähernd so erfolgreich. Der Erfolg des Mustangs beruhte nicht nur auf einer aufwendigen und raffiniert gestalteten Werbekampagne vor und während der Markteinführung, sondern auch auf einer umfangreichen Liste von Einzelextras und Ausstattungspaketen. Jeder Kunde sollte sein Mustang-Modell ganz nach individuellem Geschmack gestalten können, ob als karg ausgestattetes Sechszylindermodell, als kleines Luxuscoupé oder als Sportgerät mit leistungsstarkem V8-Motor. Bei unserem Bausatz handelt es sich um ein Fahrzeug der vierten Version (Modelljahre 1971–1973). Mit dem Modelljahr 1971 wuchs der Mustang erneut stark in allen Dimensionen, was von verschiedenen Seiten kritisiert wurde. Die vierte Modellgeneration erreichte nicht die Stückzahlen früherer Modelle, diese stabilisierten sich aber auf niedrigem Niveau. Die Karosserien fielen wuchtiger aus, während die Glasflächen kleiner wurden. Angeboten wurden weiterhin ein Stufenheck-Coupé in Basis- und Grandé-Ausführung, ein Schrägheck-Coupé (von Ford SportsRoof genannt) in Grundversion sowie als Boss und Mach I sowie ein Cabriolet. Bekannt wurde diese Generation durch den Film „James Bond 007 – Diamantenfieber“.

Bei den Motoren ersetzte ein 4,1-Liter-Reihensechszylinder die vormalige 3,3-Liter-Version als Grundmotorisierung, die Leistung des 4,9-Liter-Motors sank auf 154 kW (210 PS). Der 1969 eingeführte 5,8-Liter-Motor war mit 176 kW (240 PS) oder 210 kW (285 PS) lieferbar, der Cobra-Jet-Siebenliter-Motor kam auf 272 kW (370 PS) oder 276 kW (375 PS). Die früheren Boss 302 und Boss 429 wurden durch den Boss 351 ersetzt, in dem der 5,8-Liter-Motor 243 kW (330 PS) leistete. (nach Wikipedia)

Bausatz:
Bei diesem Mustang handelt es sich nicht um irgendeine Wiederauflage, sondern um eine komplett neue Form. Der Bausatz feierte dieses Jahr sein Debut in den USA und Europa.  Der Mustang besteht aus insgesamt 129 Bauteilen, verteilt auf 12 Spritzlingen, der Karosserie als Einzelteil, vier Vinylreifen und einem großen Abziehbilderbogen.

Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist feine Oberflächenstrukturen auf. Die separate Motorhaube wird durch feine Haubenscharniere beweglich gehalten und gewährt einen sehr guten Einblick in den Motorraum. Und der Einblick lohnt sich!  Der mehrteilige 5,8-Liter-V8-Motor weißt eine top Detaillierung auf. Alles da: Wasserpumpe, Servopumpe, Riementrieb, Benzinpumpe, Ölfilter, Zündverteiler incl. Unterdruckversteller und Zündspule, um nur einige Anbauteile zu nennen. Das Detailgewitter reißt im Motorraum gar nicht ab und man wird förmlich zum letzten Schliff eingeladen: die elektrische Verkabelung. Und weiter geht es Richtung Wagenboden. Auch hier hat Revell ganze Arbeit geleistet. Einzelne Blattfedern, Stoßdämpfer, extra Stabilisatoren, separate zweiflutige Auspuffanlage, um auch hier nur einige Details zu nennen.  

Die Vorder- und Hinterachse sind somit präzise wiedergegeben. Die Lenkung ist starr gehalten. Hier wurde auf Detailtreue Wert gelegt. Die Felgen sind mehrteilig gehalten und die Verchromung der Felgenoberfläche fällt zufriedenstellend aus.  Die Bereifung – aus weichem Vinylmaterial – weist ein feines Profil auf.

Der umfangreiche Innenraum mit Instrumentenbord, Mittelkonsole und Sitzen ist korrekt wiedergegeben.

Besonders erfreulich ist bei diesem Modell die gelungene Darstellung des Dachhimmels, inklusive der Sonnenblenden und Innenraumleuchte. Ein Thema das in der Regel im Modellbau kaum oder gar nicht Beachtung findet. Der Kofferdeckel lässt sich leider nicht öffnen.

Die verchromten Plastikteile sind von makelloser Qualität und finden Verwendung an Stoßfängern, Felgen und Beleuchtungseinfassungen.

Die Materialstärke der Klarsichteile fällt mehr als zufriedenstellend aus.  

Bauanleitung/ Bemalung:
Die 22-seitige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 53 Bauabschnitte. Ein sauberer und randscharf gedruckter Abziehbilderbogen mit jeder Menge diversen fahrzeugspezifischen Logos und Features, Sicherheitsgurten und den markanten silbernen bzw. schwarzen Oberflächendekorstreifen liegt bei. Die Bemalungsanleitung bezieht sich wie immer auf das firmeneigene Farbensortiment. Unter der Bestellnummer 67699 erhält der Modellbauer zu dem Fahrzeugmodell noch 4 passende Aquafarben mit Pinsel und Kleber. Dieses Set wird wahrscheinlich eher den Einsteiger oder Gelegenheitsbastler ansprechen. 

Fazit:
Ein Mega-Bausatz. Für mich der beste Mustang-Kit in diesem Maßstab.  Preis-Leistungsverhältnis stimmen. Revell hat mit dieser gebotenen Qualität voll ins Schwarze getroffen. In Kürze soll der Mustang in der James Bond Version „Diamonds Are Forever“ erscheinen. Freuen wir uns darauf. Nicht nur für Fans amerikanischer Fahrzeuge ein Muss.

Zu beziehen ist dieser Bausatz im gut sortierten Fachhandel oder bei Revell direkt.

Alexander Hilbig, Berlin (September 2023)

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