Vorbild:

Der Sauber C9 (bzw. Sauber-Mercedes C9 und 1990 Mercedes-Benz C9) war ein Gruppe-C-Rennwagen, der von 1987 bis April 1990 in der Sportwagen-Weltmeisterschaft (WSC) und beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans eingesetzt wurde. Er löste seinen Vorgänger, den Sauber C8, ab. 1987 als Nachfolger des C8 gebaut und als Fortsetzung der Partnerschaft von Sauber und Mercedes-Benz bestritt der C9 seine erste Saison in der Sportwagenweltmeisterschaft unter Kouros Racing, einer Parfümmarke von Yves Saint Laurent. Offiziell von Mercedes-Benz unterstützt, erreichte das Team nur den zwölften Platz. In Le Mans fielen beide Autos aus. Für 1988 stieg der Namensgeber und Sponsor Kouros aus, woraufhin das Team in Sauber-Mercedes umbenannt wurde. Mit AEG-Olympia als Sponsor erreichte es mit fünf Siegen den zweiten Platz in der Sportwagenweltmeisterschaft hinter dem Silk Cut Jaguar Team. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans erlitt das Team jedoch einen Rückschlag. Wegen Reifenschäden im Training zog Sauber die Wagen zurück.

Mit sieben Siegen in den acht Rennen gewann das Team die Sportwagenweltmeisterschaft der Saison 1989. In der Qualifikation zum 24-Stunden-Rennen von Le Mans erreichte der C9 auf der Mulsannegeraden eine Geschwindigkeit von 389 km/h, die bis dahin zweithöchste Geschwindigkeit, die hier je erzielt wurde, nach einem WM P88, dessen Motor bei dieser Aktion durch mangelnde Kühlung zerstört wurde. Im Rennen gewannen Manuel Reuter, Jochen Mass und Stanley Dickens im Sauber-Mercedes C9 das Rennen mit einer zurückgelegten Strecke von 5265,115 km. Zweiter wurde der Sauber-Mercedes C9 von Mauro Baldi, Kenny Acheson und Gianfranco Brancatelli, der dritte Sauber-Mercedes erreichte den fünften Platz. Zum Saisonauftakt der Weltmeisterschaft 1990 am 8. April in Suzuka starteten die C9 ein letztes Mal in einem Rennen – jetzt als Mercedes-Benz C9 – und beendeten es mit einem Doppelsieg. Sechs Sauber C9 wurden gebaut (je zwei 1987, 1988 und 1989). 1987 und 1988 waren sie dunkelblau lackiert, nach dem offiziellen Engagement von Mercedes-Benz aber seit Anfang 1989 silberfarben. (nach Wikipedia)

Bausatz:
Hasegawa hat mit dieser Limited Edition seinem alten Dauerbrenner von 1988 ein neues Kleidchen verpasst. So wird der C9 jetzt als 1989er Test Car vermarktet. Es handelt sich hier um ein Fahrzeug, welches 1988 als Präsentations- und Testfahrzeug, noch in dunkelblauer Farbgebung, für die anstehende Saison 1989 genutzt wurde. Anfang 1989 waren bekanntlich alle Fahrzeuge silberfarben lackiert. Der Bausatz besteht aus ca. 80 Bauteilen, verteilt auf acht Spritzlingen, der Karosserie, einem Haubenteil aus Resin, vier Vinylreifen, 4 Polycaps und einem großen Abziehbilderbogen.

Die originalgetreu nachgebildete Karosserie weist feine Oberflächenstrukturen auf. Anbauteile wie u.a. der Heckspoiler und Spiegel sind korrekt wiedergegeben.

Der Unterbodenbereich fällt qualitativ leider etwas spärlich auf. Lenkung sowie Vorder- und Hinterachse vermisst man gänzlich. So gibt es nur am Wagenboden angegossene Achszapfen um die Räder aufzustecken. Die mitgelieferten Speedline Felgen sind korrekt dargestellt und wurden auch beim Original ab 1988 verwendet. Auf den Motor verzichtet der Hersteller wie gewohnt.

Der Innenraum mit Instrumentenbord und Sitze sind soweit korrekt aber einfach im Detail wiedergegeben.

Die Bereifung besteht aus weichem Vinylmaterial. Die Materialstärke der Klarsichteile fällt zufriedenstellend aus.

Anleitung/Bemalung: Die faltblattartige Bauanleitung führt einfach und übersichtlich durch 12 Bauabschnitte mit abschließendem Painting and Marking Guide. Aus dem sauberer und randscharf gedruckten Abziehbilderbogen lässt sich nur das auf dem Karton ausgewiesene Fahrzeug Nr. 61 bauen.

Die Bemalungsanleitung bezieht sich auf die beiden Farbenhersteller Mr.Color und Aqueos Hobby Color. 

Fazit:
Der Modellbauer erhält hier eine interessante Variante eines Rennsportklassikers der endachtziger Jahre. Der Bausatz ist qualitativ jedoch ein typischer Vertreter jener Jahre. Es wird mit Details gespart bzw. vieles vereinfacht dargestellt was nicht jedermanns Sache ist. Auf jeden Fall könnte dieser Sauber Mercedes interessant für die Slot Car Freunde sein.

Erhältlich ist der Bausatz bei gut sortierten Modellbauhändlern.

Alexander Hilbig, Berlin (September 2023)

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