Das Vorbild:

Der Millennium Falcon ist das wohl bekannteste Raumschiff aus dem Star-Wars-Universum. Umgebaut und getunt ist es in den Filmen ein sehr schnelles und schwer bewaffnetes Schiff, das von Schmuggler und Meisterpilot Han Solo und seinem Copiloten Chewbacca gesteuert wird. Es hat eine Hauptrolle in den verschiedenen Spielfilmen und wird von Modellfirmen gerne in verschiedenen Ausführungen immer wieder neu aufgelegt.

Der Bausatz:

Die IPMS hat schon viele dieser Modelle besprochen. Da wäre unter anderem der Bandai-Bausatz in 1/350. Revell hat einen Easy Pocket Steckbausatz herausgebracht. Die Revell 06880 Limited Edition in 1/144 wurde ebenfalls besprochen. Zu erwähnen ist auch noch der Revell 06767 – Build and Play Bausatz in 1/164.

Star der verschiedenen Ausführungen ist der Millennium Falcon von Bandai in 1/72. Ich empfehle die Lektüre dieses Bauberichts.

Auch der hier behandelte Bausatz ist in verschiedenen Verpackungen mehrfach seit 2006 aufgelegt und als Revell Nr. 06718 von 2018 von der IPMS besprochen worden. Ursprung war der Bausatz von Revell Nr. 06658 Easy Kit von 2006. Damals hatte er noch keine Maßstabsangabe, bestand jedoch aus farbigen Bauteilen.

Jetzt gibt es diese Version zum 40. Geburtstag des Films „Die Rückkehr der Jediritter“, also dem dritten erschienenen Star Wars-Film. Das verrät uns das langweilige Titelbild des von oben zu öffnenden Kartons. Nach filmchronologischer Zählung ist dies der sechste Teil der Weltraumsaga, der mit der Zerstörung des zweiten Todessterns und dem (vorläufigen) Tod des Imperators Palpatine endet.

Der labbrige Karton enthält 52 zumeist große Teile, ein kleines Filmposter sowie sechs Farbtöpfchen, Klebstoff und einen Pinsel. Die Bauteile werden dominiert von den zwei Teilen, die Ober- und Unterseite des Modells darstellen. Diese sowie die Seitenteile sind schön detailliert. Die mit Details gespickte Oberfläche des Millennium Falcon ist gut herausgearbeitet. Die dargestellten Stoßkanten halte ich für etwas zu breit ausgeführt, was durch die weitere Bemalung leicht kaschiert werden kann. Weitere Kleinteile könnten die Detaillierung plastischer machen. Insgesamt sind schon einige Unsauberkeiten an den Bauteilen zu finden. Nichts problematisches, aber etwas Schleifpapier oder eine kleine Feile sollten im Haushalt vorhanden sein. Beigefügt sind zwei durchaus annehmbar gearbeitete Figuren von Chewbacca und Han Solo. Es sind nicht die schönsten Figuren, doch sie sind als Individuen erkennbar. Das Cockpit selbst ist eher spartanisch modelliert.

Ich habe große Zweifel, ob der angegebene Maßstab von 1/72 stimmt. Der Bausatz von Bandai in 1/72 hat eine Länge von 59 cm, während dieses Modell nur eine Länge von 37,5 cm hat.

Die durchsichtigen Teile sind recht groß und Fehler nicht erkennbar. Die gesamte Antriebsseite am Heck besteht aus einem großen gebogenen Teil. Dieses Teil ist nicht vorgefärbt, sondern müßte eingefärbt werden. Das ist gerade mit dem Pinsel nicht so einfach. Das Cockpit ist vollständig durchsichtig gearbeitet, muss also abgeklebt und bemalt werden.

Die Wasserschiebebilder sind gut gearbeitet. An einigen roten Flächen sind bereits Kratzer und Abschürfungen der Farbe eingearbeitet.

Die beigefügten Farben können nützlich sein. Es handelt sich um Revell Aqua Farben in wieder verschließbaren Töpfchen. Der Revellklebstoff mit Metallkanüle ist in Ordnung und kann verwendet werden. Der Pinsel ist eine Zumutung. Die Borsten sind verklebt und müssen erst getrennt werden. Auch danach ist es ein schlechtes Werkzeug. Das kleine aufgerollte Poster (DIN A3?) zeigt das alte Filmplakat.

Die Bauanleitung ist farbig und übersichtlich. Der Bemalungsvorschlag geht sogar auf die dunkle Verfärbung im Heckbereich ein. Farbangaben beziehen sich auf Revellfarben.

Fazit:

Das beliebteste Star Wars-Raumschiff ist da, wieder einmal. Wenige Bauteile und das beigefügte Zubehör dürften gerade für Anfänger ein Kaufargument sein. Der schreckliche Pinsel ist sofort zu entsorgen. Aufgrund seines einfachen Aufbaus kann das fertige Modell als Spielzeug für kleine Bastler dienen. Aber auch der fortgeschrittene Modellbauer kann dem Bausatz etwas abgewinnen. Die Bemalung und das „Weltraumweathering“ sind ein ganz eigenes Vergnügen, und das Modell hat genügend Fläche zum Austoben. Vielleicht könnte man eine Beleuchtung einbauen. Die Zweifel am richtigen Maßstab sind nur von Bedeutung, wenn man eine Sammlung von mehreren Modellen anstrebt oder Zusatzteile erwerben möchte. Star Wars-Fans können zugreifen.

BK, Juli 2023

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