Nachdem dieser Bausatz auf IPMS Deutschland besprochen war, wurde ich aufmerksam. Der Blick auf die Teile-Konzeption ließ mich unweigerlich an das alte 1/25-Modell denken. Dieses hatte ich als Schüler in den Mittsiebzigern gekauft und gebaut. Es ist bislang nicht vollendet, denn ich verpasste ihm damals einen recht dicken Farbauftrag mit dem Pinsel. Viele Staubkörner etc. haben das Resultat unansehnlich gemacht. So schleife ich immer wieder mal daran etwas, wenn es mich mal wieder packt. So geht das seit Jahrzehnten.
Mein erster Eindruck war, dass Revell die alte Form (Revell Jaguar E-Type, 1/25, zuletzt 2013, Nr. 07291) auf 1/24 hochskaliert hat. Dies war jedoch nicht der Fall. Lediglich die Karosserieteile waren ähnlich gestaltet. Mein Interesse war geweckt, und schließlich konnte ich den Kit bauen. Sehr schnell jedoch wechselte meine Euphorie zu Ernüchterung. Alle Spritzlinge, insbesondere jene mit den Kleinteilen und dem Chassis usw. waren nämlich komplett mit feinem Gussgrat überzogen. Bei einer nagelneuen Form und einem nicht allzu günstigen Preis hätte ich das nicht erwartet.
Die Passung war allerdings vollkommen in Ordnung, und der Bau ging bis auf das viele Entgraten gut voran. Den Motorblock schaffte ich noch und entgratete fleißig weiter. Doch spätestens bei den Radaufhängungen verließ mich der Spaß am Bau. Zudem wäre eine Lackierung mit dem Pinsel wohl selbst heute nicht optimal geworden. Und die Hoffnung die Karosserie, welche ja bereits einen dem „British Racing Green“ ähnlichen Farbton hatte, unlackiert zu verwenden, wurde leider durch eine kleine Sinkstelle auf der Motorhaube zerstört. Wie gut, wenn man Freunde unter den Modellbau-Kollegen hat. Andy Hartung, ein junger aufstrebender Gefährte vom Revell-Forum, war dann auch gleich gerne bereit einzuspringen. Das Resultat lässt sich auch hier bei der IPMS vorzeigen.
Das einzige Problem bereitete ihm der Tiefeneffekt der charakteristischen Speichenräder. Der war beim alten Kit noch etwas besser, allerdings waren die Speichen jedoch nicht fein genug, um völlig maßstabsgerecht zu sein.
Alles in allem ist das fertige Automodell aber trotz der Schwierigkeiten beim Bau nicht schlecht. Wer ein ansehnliches Modell des legendären E-Types sucht, sollte hier ruhig zugreifen. Bis auf einen Fehler in der Bauanleitung, wo die Lage der Differentialabdeckung nicht ganz präzise abgebildet wurde – man weiß nämlich nicht genau, wie herum sie angeklebt werden soll -, gelangt man recht akzeptabel zum Abschluss. Und das Ergebnis lässt sich sehen. Wie weit man sich jedoch mit dem vielen feinen Grat anfreunden kann, muss jeder selbst für sich entscheiden.
N, Mai 2023