Vorbild: Im Jahre 1941 entschied sich das U.S. Army Air Corps, das zivile Leichtflugzeug Piper Cup von William T. Piper für militärische Zwecke zu verwenden. Um der zukünftigen Aufgabe als Verbindungs- und Beobachtungsflugzeug zu entsprechen, wurde vor allem die Kabine rückwärtig verlängert, wodurch der mitfliegende Beobachter eine bessere Rundumsicht erhielt. Tests mit vier Maschinen erfüllten im Sommer 1941 die Erwartungen. Es flog an allen Fronten der US-Streitkräfte, insbesondere bei der Landung in Nordafrika, Unternehmen „Torch“ (Fackel) und der Eroberung von Sizilien. Auch nach dem D-Day 1944 war das kleine Flugzeug ein vertrauter Anblick am Himmel der Normandie.

Der Antrieb erfolgte ursprünglich durch einen Continental O-170-3 Vierzylindermotor. Bei Einsätzen nach 1945 änderte sich das. Unter der Bezeichnung PA-18c flog die Piper von 1956 bis 1978 bei der Bundeswehr. Bis in die heutige Zeit findet sie vor allem im privaten Bereich Verwendung. Man begegnet ihr auf Flugtagen, auch sogenannte Buschpiloten schätzen dieses unverwüstliche Flugzeug.

Bausatz: Im künstlerisch schön gestalteten Stülpkarton befinden sich 85 Bauteile, eine kleine Platine mit Messingteilen, an der auch die Gurte für die Besatzung befestigt sind. Dann gibt es noch einen großen und kleineren Decalbogen. Auf diesen befinden sich alle notwendigen Embleme, mit denen sich eins von vier vorgesehenen Flugzeugen gestalten lässt. Ein Novum ist, dass auch die kompletten Invasionsstreifen für eine der „Grasshoppers“ vorhanden sind.

Die Ausführung der Bauteile kann sich durchaus inzwischen mit den einer bekannten japanischen Firma messen. Rumpf und Tragflächen: Im Original bestand das Flugzeug ja hauptsächlich aus Spanten, welche mit einem Stoff/Leinen-Überzug bespannt waren. Die Nachbildung am Modell ist Special Hobby perfekt gelungen. Alle Ruderanlagen sind in der Null-Position dargestellt. Aber da z.B. am Leitwerk die Ruder an ihren Gelenken angebracht sind, kann man sie einfach durch vorsichtiges Abbiegen in die gewünschte Position bringen.

Das Cockpit spiegelt den einfachen Aufbau des Originals perfekt wider. An den Innenseiten der Rumpfteile sind Verstrebungen und kleine Schalter angedeutet. Trotz der einfachen Ausstattung des Besatzungsraumes sind viele Details zu bewundern. Man beachte auch das Funkgerät, welches sich auf der hinteren Abdeckplatte befindet. Achtung! Viele der Teile sind winzig. Sie sollten vorsichtig vom Spritzrahmen abgetrennt werden. Am besten in einem passenden Karton. So hat das „Teppichmonster“ keine Chance. Für die Instrumente ist entweder ein Messingteil oder einfach nur ein Abziehbild vorgesehen.

Die große Verglasung der Kabine erfordert viel Aufmerksamkeit. Da darf nichts übereilt werden. Am besten vor dem Anbringen an dem Rumpf alle Fenster maskieren. Linksseitig ist der Einstieg ins Cockpit. Dieser lässt sich geöffnet darstellen.

Der große Holm sorgt für den korrekten Winkel der Flügel. Zuerst sollen die unteren Flügel angeklebt werden. Danach werden die oberen Flügelteile aufgesetzt. Die Strukturen der Tragflächen sind fantastisch gearbeitet. Stimmt der Winkel, dürfte der Anbau von Abstrebungen kein Problem sein. Die Bauanleitung zeigt, wie die Verdrahtung aus gezogenen Gießästen anzubringen ist. Ein kleines Modell des Continental Motors ist ebenfalls vorhanden. Er verschwindet aber später unter der Motorhaube. Die kleinen Lukendeckel auf den unteren Flügeln sind wahrscheinlich die Verschlüsse für Wartungen im inneren Bereich der Flügel. Dasselbe gilt für die Verkabelung am Leitwerk. Die Haltegriffe aus Messing sollten vor der Montage des Leitwerkes angebracht werden. Das Leitwerk könnte hinderlich bei der Ausrichtung der Teile sein. Die Fahrwerksstreben sind ebenfalls ohne Nacharbeit zu verwenden. Die Räder sind jeweils zweiteilig. Die dicken Wülste sind Gummipuffer, so eine Art Federung. Am Ende haben wir noch den Vergaser und die Abgasrohre. An der Messingplatine sind noch ein Hebel für den Einstieg und eine Einstiegshilfe angebracht.

Anleitung/Bemalung: Die Bauanleitung ist so perfekt übersichtlich, dass man die vielen kleinen Details sicher nicht übersieht. Es ist aber auch ein Korrekturblatt beigelegt. Das sollte beachtet werden, zumal die korrekte Darstellung für das Modell der „Elisabeth“ auf der Rückseite abgedruckt ist. Diese Maschine startete im Herbst 1942 auf den Flugzeugträger U.S.S. Hornet, um die erste Aufklärung zu vollführen, welche das Unternehmen „Torch“ einläutete. Die gelbe Umrandung an der Hochzeitszeichen wurde bei allen beteiligten Flugzeugen zwecks Erkennung angebracht.

Alle Flugzeuge bekommen den Standardanstrich Olive Drab und Neutral Gray unterseitig. Eine Ausnahme macht die „Elisabeth“ mit einer gelben Motorhaube.

Die Decals scheinen eine Eigenproduktion von SH zu sein. Sie machen einen guten Eindruck.

Fazit. Ein wunderschönes Modell, welches uns die Tschechen da präsentieren. Man darf gespannt auf weitere Varianten sein.

Literatur: AL Adcock, Don Greer, Us liaison aircraft in action, squardron/signal publication 195

Jürgen Bauer, Berlin (Oktober 2022)

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