Das Vorbild: Der Laffly V15T war ein von 1938 bis 1940 in Frankreich hergestellter geländegängiger Pkw mit Allradantrieb (4×4) zum Ziehen leichter Geschütze sowie auch zum Einsatz als Aufklärungs- und Verbindungsfahrzeug.

Der Laffly V15T wurde ab 1937 von der Firma Laffly aufgrund einer Ausschreibung des französischen Heeres entwickelt und sollte die Halbkettenfahrzeuge Citroen-Kegresse P19 ersetzen, die zwar eine gute Geländegängigkeit aufwiesen, aber als zu langsam empfunden wurden.

Das Fahrzeug verfügte über einen Vierzylinder-Otto-Motor von Hotchkiss mit einem Hubraum von 2.312 cm³ und einer Leistung von 55 PS bei 3200 U/min. Das Getriebe hatte vier Vorwärtsgänge und einen Rückwärtsgang und vor der Vorderachse sowie zwischen Vorder- und Hinterachse waren kleine Hilfsräder angebracht, die ein Aufsitzen des Fahrzeugs in unebenem Gelände verhindern sollten. Das Fahrzeug besaß einen offenen Aufbau der mit einer Plane abgedeckt werden konnte. Die Nutzlast betrug 700 kg beim V 15 T, 450 kg beim V 15 R. Die Höchstgeschwindigkeit lag bei 85 km/h.

Auszug aus Wikipedia

Der Bausatz: Kurz nach der Veröffentlichung des neuen Bausatzes vom französischen Laffly V15T (Bausatz 35570) zieht ICM nun auch gleich mit einem Fahrzeug inklusive Hotchkiss MG auf Hecklafette nach.

Man erhält in diesem Fall erneut einen stabilen Stülpkarton mit Faltschachtel, in dem man neben den fünf grauen Spritzlingen des Basisbausatzes, nun auch einen transparenten Gussast sowie einen Spritzling G mit den Teilen für das Geschütz auf dem Fahrzeugheck vorfindet.

Alle Teile sind perfekt und in guter Übereinstimmung mit dem Original umgesetzt. Für die Bereifung liegen Weichgummiteile bei. Für den Zusammenbau des Chassisrahmens sind knapp 70 Einzelteile vorgesehen, was zum Teil schon in Richtung over-engineering geht. Ähnliches gilt für den Motorblock, der aus knapp 40 Teilen besteht. Es ist richtig schade, das gute Stück dann unter der Motorhaube zu verstecken.

Beim Fahrzeugaufbau sind mir einige Auswerfermarken aufgefallen, die wahrscheinlich auch nach dem Zusammenbau sichtbar bleiben und daher verspachtelt werden sollten.

Interessant und charakteristisch für den Laffly sind die vier sehr schön reproduzierten Stützräder, die ein Aufsetzen des Fahrzeuges im vorderen und mittleren Bereich vermeiden sollen.

Für das Stoffdach liegt dem Bausatz ein Teil bei, das dieses im abgeklappten Zustand darstellt. Eventuell folgt noch eine Version mit einem geschlossenem Dachteil.

Neu bei diesem Bausatz ist Gussast G mit Teilen für die “Bordwaffe”, die MG-Lafette sowie die Munitionsbox.

Alles in allem ein sehr schöner und runder Bausatz.

Der Bauplan: Als Bauplan liegt die Anleitung der Standardausführung in Form eines 20 seitigen Hefts im Format DIN A4 bei. Der Zusammenbau wird auf 93 Baustufen in übersichtlichen Abbildungen beschrieben, wobei ich lediglich bei Baustufe 01 nicht verstanden habe, ob nun ein Teil vom Chassis mittels Bastelmesser zu entfernen ist, oder nicht, da auf allen folgenden Abbildungen dieser Bereich weiterhin sichtbar bleibt.

Für die neue Version mit MG findet man ein zusätzliches Blatt, auf dem die exakte Positionierung der Lafette, wie auch der Zusammenbau des MGs beschrieben sind.

Die Bemalung: Bei der Bemalungsvorlage sowie den Abziehbildern besteht kein Unterschied zur Standardausführung, wobei das Fahrzeug generell in olivgrün zu bemalen ist.

Für die Farben erfolgt die Refenzierung auf die Sortimente von ICM, Revell und Tamiya.

Fazit: Eine willkommene Ergänzung für Freunde exotischer oder französischer Fahrzeuge des zweiten Weltkrieges. Man erhält mit diesem Bausatz ein solides und überzeugendes Modell des Laffly.

Erhältlich im gut sortierten Fachhandel oder direkt bei Glow2b.

Gert Brandl, Berlin (August 2022)

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