Vorbild: Diese interessante Maschine wurde als „letztes Aufgebot“ für den Abwehrkampf gegen die erwartete alliierte Invasion Japans entwickelt. Es handelt sich um eine sehr einfache Holzkonstruktion angetrieben von einem 110 hp Hitachi H-47 (Nachbau eines Hirth-Reihenmotors), die von fanatischen Armee-Studenten des Rikugun Kokugijitsu Kenkyujo Institutes in Tachikawa unter Leitung von Captain Yoshiyuki Mizuyama entwickelt wurde. Der Prototyp wurde in Zusammenarbeit mit der Nippon Kokusai von Studenten des Imperial Army Research Institute in Okubo nahe Kyoto gebaut. Die Markierung am Seitenruder ist das Katakana-Symbol für Ta, eine Abkürzung für Take Yari, was den traditionellen Bambusspeer der japanischen Bauern bezeichnet, der an einem Ende angespitzt und dann im Feuer gehärtet wurde.

Geplanter Einsatzzweck der Maschine war es, mit einer 100 kg-Sprengladung bewaffnet in Kamikaze-Manier die alliierten Landungstruppen aus Verstecken in Waldgebieten und Höhlen heraus anzugreifen. Um sie leichter verstecken zu können, hatte die Maschine klappbare Flügelenden. Der Erstflug fand am 25. Juni 1945 statt, danach erhob sich die Ta-Go nie wieder in die Luft, und es wurde auch kein zweites Exemplar gebaut.

Bausatz: Die Kokusai Ta-Go ist ein Exot und bisher kaum als Bausatz verwirklicht. CMR und Kora aus Tschechien hatten jeweils Resinbausätze in 1/72 herausgebracht. Brengun liefert hier einen Spritzgussbausatz. In der attraktiven, aber unpraktischen Schüttbox befinden sich gut verpackt ein dunkelgrauer Spritzling mit 38 Teilen, ein Klarsichtteil, ein Decalbogen sowie die Bauanleitung.

Die Abspritzung des Short-Run-Kits ist tadellos. Grat ist kaum vorhanden. Die Oberflächen sehen gelungen aus. Das Cockpit entsteht aus wenigen Teilen, aber beim Original gab es auch nicht zu viel Technik. Die Sitzgurte sollte man mindestens ergänzen. Wer mehr möchte, der sollte zum separat erhältlichen Detailset BRL72269 greifen. Mit zwei Rumpfspanten wird der Einblick in den Rumpf verschlossen. Nach dem Verkleben der Rumpfhälften soll das Instrumentenbrett eingebaut werden. Man kann dieses bemalen oder mittels Decal detaillieren.

Die starren Hauptfahrwerke entstehen aus zwei Hälften, und dazu kommen jeweils die Räder. Bei der Tragfläche gibt es für jede Seite zwei Hälften. Brengun hat an scharfe Hinterkanten gedacht. Diese gibt es hier sowie an Seiten- und Höhenruder. Letzteres wird verstrebt und ebenso das Hauptfahrwerk. Die Luftschraube ist einteilig. Das gilt auch für die Cockpitverglasung.

Bemalung: Hier liefert Brengun vorbildgerecht nur die Vorlage für den einzigen Prototypen.

Fazit: Brengun liefert hier einen gut gemachten Short-Run-Bausatz der Kukusai Ta-Go in 1/72. Für fortgeschrittene Modellbauer ist dieser Bausatz sehr zu empfehlen.

Vorbildteil: Utz Schißau, Berlin

Volker Helms, Godern (August 2022)

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