Vorbild: Aufgrund ihres Leistungsspektrums bot es sich an, den Jäger zum Aufklärer zu modifizieren. Dazu erhielt er einen vergrößerten Öltank, der zu einem Bug“kinn“ führte, Tragflächen vom Typ D, in denen die Bewaffnung durch weitere Treibstofftanks oder Kameras ersetzt wurde. Im Allgemeinen waren im Rumpf zwei senkrecht nach unten gerichtete und eine schräg seitlich eingebaute Kamera hinter dem Cockpit eingebaut. Die Spitfire PR. Mk. X/ XI hatten die Spitfire VIII bzw. IX mit den leistungsfähigen Merlin 60/70 Motoren als Basis. Die PR. Mk. XI wurde mit ca. 470 Maschinen zur meistgebauten Aufklärerversion.
Bausatz: KP bringt in gewohnter Manier die gleichen Gussrahmen mit unterschiedlichen Verpackungen und Dekorationen. Die KP-typische attraktive, gelb-rote Schüttbox enthält zwei hellgraue Spritzlinge mit ca. 60 Einzelteilen (einige werden nicht benötigt), eine klare geschlossene Cockpithaube, Abziehbilder und die farbige Bauanleitung.
Die sauber abgespritzten und mit klaren Gravuren versehenen Teile stammen aus einer neuen Form. Cockpit (10 Teile) und Fahrwerk sind gut detailliert. Für Sitzgurte und Instrumente gibt es Abziehbilder. Die Tragflächen sind konventionell geteilt, Höhen- und Seitenruder einteilig ausgeführt.
Der Rumpf ist der einer PR mit Kameraeinbau und voluminösem Ölkühlerbug. Hier hat KP auf Kleinteiligkeit verzichtet. Allerdings muss man die Kameraöffnungen im Rumpf selbst öffnen und Verglasen, es liegen keine Klarsichtteile bei. Das findet in der Bauanleitung nur teilweise Erwähnung.
Anleitung/Bemalung: Die kleine mit Farbhinweisen versehene Anleitung führt in 18 Schritten durch den Bau. Farbzeichnungen der drei angebotenen USAAF Maschinen befinden sich wie immer auf der Kartonrückseite. Die Farbangaben sind allgemein gehalten.
Fazit: Kovozavody Prostejov schließt damit eine Lücke, denn die Aufklärervarianten wurden bisher von den Herstellern weitgehend ignoriert. Dieser Bausatz ist allen Spitfirefans zu empfehlen.
Jürgen Willisch, Potsdam (Mai 2022)