Vorbild: Die Grumman F6F Hellcat war ein US-amerikanisches trägergestütztes Jagdflugzeug im 2. Weltkrieg. Im Juni 1941 bestellte die US-Navy die XF6F-1 als Nachfolgemodell für die bis dahin vorherrschende F4F Wildcat. Nach dem Erstflug ein Jahr später und mit den Erfahrungen aus diversen Luftkämpfen reifte die Erkenntnis, dass diverse Verbesserungen nötig waren. Diese wurden im zweiten Prototyp mit der Bezeichnung XF6F-3 verwirklicht. Am 30. Juli 1942 wurde die XF6F-3 zum ersten Mal von Testpilot R. Hall geflogen und bereits am 4. Oktober 1942 konnten die ersten Serienmodelle ausgeliefert werden. Obwohl größer und schwerer als die Wildcat, zeigte der Tiefdecker doch erheblich bessere Flugeigenschaften als die Vorgängermodelle. Die F6F-5 war mit 6681 gebauten Maschinen die zweite Hauptserie nach der F6F-3. Im November 1945 lief nach 12272 gebauten Exemplaren aller Serien die Produktion bei der Firma Grumman aus. Bewaffnet war die F6F-5 mit sechs 127 mm Raketen, zum Teil mit zwei 20 mm Kanonen und vier 12,7 mm MG. Außerdem war sie mit zwei Unterflügelstationen zum Transport von zwei 454 kg schweren Bomben ausgerüstet. Die F6F-5 flog bei Trainingseinheiten bis 1956 und stand in mehreren Nationen, wie z.B. Uruguay in Diensten. Der 18-Zylinder Doppelsternmotor Pratt & Whitney R 2800 mit 2000 PS beschleunigte das Flugzeug auf bis zu 621 km/h. Die Reichweite betrug etwa 1674 km.
Quelle: Wikipedia
Modell: Nach diversen Vorläufern bringt die Firma Eduard unter der Bausatznummer 84181 nun dieses Modell als Weekend Edition heraus. Öffnet man die sehr schön gestaltete Stülpschachtel, werden die fünf Gießäste aus dunkelgrauem Kunststoff sichtbar. Hinzu gesellen sich ein klarer Gießast für die Cockpithaube, zwei Decalbögen und eine Bauanleitung. Über die Qualität der Bausätze von Eduard muss man eigentlich kaum noch etwas sagen. Feinste Gravuren, Nietreihen und Oberflächen sprechen für sich. Die Gußqualität ist als hervorragend zu bezeichnen. Es sind keinerlei Fischhäute oder etwa Sinkstellen erkennbar. Auswerfermarken sind so platziert, das sie später nicht mehr sichtbar sind. Die Klarsichtteile sind wirklich klar und ohne Schlieren gegossen. So wünscht man sich das. Man kann wählen, ob man die Cockpithaube offen oder geschlossen darstellen möchte. Seiten- und Höhenruder sind in ausgelenkter Position darstellbar. Zur Darstellung der Außenlasten sind Tanks, Bomben und Raketen vorhanden.
Bauanleitung/Bemalung: Die Bauanleitung liegt als Heft im Format A4 vor. Auf dem Deckblatt gibt es einiges zur Geschichte der Hellcat in englischer Sprache. Es folgt die obligatorische Teileübersicht und die Erklärung der Piktogramme. Und schon geht es mit der Montage des Bausatzes los, wobei die einzelnen Bauschritte nicht überladen und sehr übersichtlich sind. Hat man den Rohbau abgeschlossen, hat man die Wahl zwischen vier unterschiedlichen Maschinen. Dabei sind die einzelnen Varianten auch den Einheiten und Piloten zugeordnet. So mag ich das. Eduard bezieht sich bei der Bemalung auf die Farbsysteme der Firmen Gunze und Mission Models. Auf der letzten Seite der Bauanleitung ist dargestellt, wo die diversen Wartungshinweise des Decalsbogens am Modell angebracht werden müssen. Die Decals selbst sind von der Firma Eduard selbst mit einem minimalen Rand auf schön dünnem Trägerfilm gedruckt.
Fazit: Mit dieser Weekend-Edition der F6F-5 gibt die Firma Eduard dem Modellbauer die Möglichkeit, mit überschaubarem Aufwand ein sehr schönes Modell zu erstellen. Aufgrund der übersichtlichen Teileanzahl und der gut gemachten Bauanleitung halte ich diesen Bausatz auch für unerfahrene Modellbauer geeignet. Profis werden sich beim sicherlich bald reichlich vorhandenen Zubehör bedienen. Für den schnellen Bauerfolg für zwischendurch ist dieser Kit auf jeden Fall empfehlenswert.
Sven Bednareck, Berlin (Mai 2022)