Vorbild: Die Hawker Tempest war eine Weiterentwicklung der Typhoon. Sie unterschied sich vom Vorgänger durch einen neuen Flügel. Der erste Prototyp der Tempest (HM595) flog am 2. September 1942 erstmals mit Napier Sabre -Triebwerk.

Ab 1944 ging die Tempest Mk. V als erste Version an die RAF. Dort wurde sie aufgrund der überragenden Leistungen auch zur Abwehr der V1 eingesetzt. Weitere Einsätze als Jagdbomber fanden beim Vormarsch über Westeuropa statt. Einige Mk. V wurden noch bis in die 50er Jahre als Zielschlepper eingesetzt.

Die Version Mk. II erhielt den mächtigen Centaurus-Sternmotor. Schon im September 1942 wurde ein Auftrag über 500 Exemplare dieser Version erteilt. Es gab jedoch erhebliche Probleme mit der Triebwerksinstallation. Immerhin leistete der Sternmotor 2520 PS und die Tempest Mk. II erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 709 km/h in 4636 m Höhe. Insgesamt wurden 472 Exemplare dieser Version gebaut. Mit Ende des WK II ging die Mk. II bei der RAF in Dienst. Kampfeinsätze hatte die Tempest Mk. II bei der RAF keine gesehen. 1946 erhielten die RIAF die Tempest Mk. II. Sie wurde bei mehreren Einheiten eingesetzt. Ab Juli 1947 gingen auch Maschinen an Pakistan und wurden bei der RPAF benutzt. Später wurden Flugzeuge beider Seiten gegeneinander über der Kashmir Region eingesetzt. Indien bekam 233 Exemplare und Pakistan 80 Stück. Pakistan stellte die Tempest Mk. II erst 1956 endgültig außer Dienst.

Bausatz: Die Hawker Tempest F.2 gab es zuvor von special hobby als Spritzgussbausatz in 1/72. Diese neue Tempest-Reihe in 1/72 der Mk. 2, Mk. V und Mk. IV verdanken wir Kovozavody Prostejov aus Tschechien. Hier geht es um die F.2-Variante. In der attraktiven Schüttbox befinden sich gut verpackt drei graue Spritzlinge mit 120 Teilen, ein Klarsichtrahmen mit fünf Teilen, ein Decalbogen und die mehrfarbige Bauanleitung.

Die Abspritzung der Bauteile ist sehr gut und die Spritzlinge enthalten offensichtlich alle Teile für die drei wichtigen Versionen der Tempest. Es sind hier die Mk. II, Mk. V und Mk. VI(F.6). Somit gibt es eine Menge Teile für die Restekiste. Das erfordert natürlich bisschen mehr Aufmerksamkeit beim Bau. Die negativen Strukturen und die Details sind sehr fein. Sie sehen sehr realistisch aus.

Der Bau beginnt hier mit dem Cockpit. Es gibt sogar Sitzgurte als Decals. Diese werden in der Bauanleitung nicht erwähnt. Das Instrumentenbrett hat ein paar erhabene Strukturen. Mit Hilfe der Trockenmalmethode kann es dann gestaltet werden. Weiterhin gibt es einen Steuerknüppel und stilisierte Seitenruderpedale. Die Rumpfinnenseiten haben im Bereich des Cockpits schöne Strukturen.

Am Seitenruder gibt es eine scharfe Hinterkante. Das Rumpfvorderteil mit dem Sternmotor entsteht aus sechs Teilen. Es muss an dem Rumpf angepasst werden. Beim Zusammenbau der Tragfläche ist es etwas komplexer. Hier müssen noch paar Teile für die Fahrwerksschächte eingeklebt werden. Die für die Tempest F.2 erforderlichen Lufteinläufe müssen eingepasst werden. Zwei Klarsichtteile klebt man von innen in die Tragflächenunterseite. Die MG-Läufe sollte man mindestens durch Kanülen ersetzen. Bei den Querrudern gibt es scharfe Hinterkanten. Leider gibt es für die Anbringung der Lasten unter der Tragfläche keine Locations.

Das Spornrad ist an die Gabel anmodelliert. Beim Hauptfahrwerk haben die Klappen von innen gelungene Strukturen. Die Hauptfahrwerksräder sehen sehr gut aus. Bei den Reifen findet man sogar ein ordentliches Profil. Eine Frontansicht der F.2 erleichtert den Zusammenbau. Die Luftschraube ist aus einem Stück. Man kann die Schiebehaube auch geöffnet montieren.

Der Decalbogen ist auf hellblauem Trägerpapier tadellos gedruckt, und er enthält auch die notwendigen Wartungshinweise. Bei den Farbangaben gibt es die Farbtöne in Englisch oder Tschechisch. Die Bemalungshinweise befinden sich leider nur auf der Kartonrückseite.

Bemalungen:

  • Tempest F.2, PR674/FR-C, Pilot Wg.Cdr. F.R. Cavey, RAF, Faßberg, 1948;
  • Tempest F.2, MW416/XC-D, Sqn.Ldr. Ambrose, 16. Squadron RAF, Zeltweg 1949;
  • Tempest F.2, PR533/5R-V, 33. Squadron der RAF, Kuala Lumpur, Malaya 1949.

Fazit: Kovozavody Prostejov liefert hier einen weiteren Spritzgussbausatz der Hawker Tempest F.2 im Maßstab 1/72. Er ist sicherlich nicht für Anfänger gedacht, aber sehr gut gemacht. Sehr empfehlenswert!

Literatur:

The Hawker Tempest – A Complet Guide To The RAF’s Last Piston-engines Fighter

Richard A. Franks

Valiant Publishing 2018,

ISBN 978-1-912932-01-6

V. Helms, Godern (Mai 2022)

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