Das Vorbild: Die Bell P-39 Airacobra war ein Jagdflugzeug und Jagdbomber des amerikanischen Flugzeugherstellers Bell Aircraft Corporation.

Anders als bei konventioneller Bauart mit Zugpropeller war der Motor hinter dem Pilotensitz angeordnet und trieb die Luftschraube über eine verlängerte Welle an, die zwischen den Knien des Piloten durchlief. Der Motor saß damit nahe am Schwerpunkt des Flugzeugs. Ein Teil des sonst vom Motor beanspruchten Raums wurde für das Bugrad des einziehbaren Fahrwerks genutzt. Die dadurch ermöglichte horizontale Flugzeuglage am Boden sorgte für eine bessere Sicht des Piloten bei Start und Landung. Weiterhin wurde der Platz im Bug genutzt, um eine 37-mm-Kanone einzubauen, die durch die Propellernabe schoss.

Die Mehrzahl der produzierten Flugzeuge (4924 Stück) übernahm die Sowjetunion im Rahmen des Pacht- und Leihabkommens und setzte das Muster vor allem bei Luftkämpfen in niedriger Höhe ein. Diese Einsatzweise und die grundsätzlich niedrigere Einsatzhöhe an der Ostfront ließen den fehlenden Turbolader leicht verschmerzen, so dass die Sowjets mit dem Flugzeug zufrieden waren. Allerdings war die Airacobra bei deutschen Piloten nicht sonderlich gefürchtet, sie konnten ihr leicht wegsteigen und sie galt wegen des Mittelmotors als leicht abzuschießen.
(Auszug aus Wikipedia)

Der Bausatz: Bereits 2018 erschien unter dem Label der tschechischen Firma Brengun die Airacobra in der Ausführung 2018 P-39 D/F/K und kurz danach die P-39 Q. Mit diesen Alternativen wurden die alten Bausätze der Firmen Revell und F-Toys obsolet. Inzwischen hat man sich bei Brengun der Airacobra erneut angenommen, und in Kooperation mit der Firma Jach gibt es die P-39 nun auch als sowjetische Maschine mit entsprechenden Abziehbildern.

Im kleinen, attraktiv gestalteten Laschenkarton befinden sich die bereits bekannten zwei Spritzlinge aus grauem Plastik. Auf dem Karton ist ein russisches Flugzeug auf einem provisorischen Rollfeld abgebildet. Neben den 30 Bauteilen liegt noch eine transparente Cockpithaube bei. Für die Auspuffanlage kann man aus zwei Alternativen auswählen. Dafür ist es wichtig, sich bereits im Vorfeld auf Basis der Markierungsoptionen zu entscheiden.

Obwohl nicht im Bauplan ausgeführt, gehe ich auf Basis der Abbildungen davon aus, dass man die auf dem Rumpfrücken angebrachte Antenne für die russische Version entfernen müsste.

Alle Bauteile entsprechen unverändert und in weiterhin guter Qualität denen der bereits existierenden Airacobra Bausätze. Für das relativ einfach ausgeführte Cockpit und das Fahrwerk ist inzwischen ein passender Ätzteile Zurüstsatz von Brengun erhältlich. Damit wäre es auch möglich, die für das Flugzeug charakteristische “Autotür” darzustellen.

Auf der Oberfläche des einteiligen Tragflächenbauteiles findet man korrekte und feine Gravuren. Der auf der Abbildung gezeigte Zusatztank fehlt zwar auch bei diesem Bausatz, jedoch erhält man diesen zumindest in dem separat erhältlichen Zurüstsatz.

Bauanleitung: Die Bauanleitung ist zwar einfach, aber gut und übersichtlich gestaltet. Auf sechs Baustufen findet man alle relevanten Angaben zum Bau des Modells. Für die Kanone in der Propellernabe wird man angehalten, eine entsprechende Öffnung zu bohren und das Kanonenrohr mit einem 0,2 mm Rundmaterial darzustellen.

Bemalung: Für die Bemalung der vier verschiedenen Optionen findet man entsprechende Farbzeichnungen, wobei für die Farben lediglich generelle Angaben enthalten sind. Der Decalbogen macht einen sehr guten Eindruck in Bezug auf Druckqualität und Auflösung.

Abziehbilder

Darstellbar sind die folgenden Optionen:

  • Airacobra Mk.I, 19. GIAP, Frühjahr 1943
  • P-39Q, 16. GIAP, März 1945
  • P-39N, 16. GIAP, Mai 1943
  • P-39N, Frühjahr 1945

Fazit: Mit diesem Bausatz ist es nun auch möglich, die russische Ausführung der Airacobra im Maßstab 1:144 darzustellen. Der gut gemachte Bausatz ist sowohl für Einsteiger, wie auch für Profis geeignet, die dann sicherlich unter Zukauf des Ätzteilesatzes ein tolles Modell bauen können. Einziger Makel aus meiner Sicht ist das relativ dick ausgeführte Klarsichtteil der Kabinenhaube, für das es aber wahrscheinlich auch schon ein alternatives Vaku-Teil gibt.

Erhältlich sind die Bausätze und Zurüstsätze von Brengun direkt beim Hersteller unter www.brengun.cz.

Gert Brandl, Berlin (Mai 2022)

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert