Das Vorbild: Typ XXI war eine deutsche U-Boot-Klasse, die von 1944 bis 1945 gebaut wurde. Diese Boote waren die modernsten ihrer Zeit und wurden wegen ihrer großen Akkumulatoranlage, mit der sie sehr viel länger als andere zeitgenössische Typen unter Wasser operieren konnten, als Elektro-U-Boote oder Elektroboote bezeichnet. Durch ihre große Akkukapazität, leistungsstarke Elektromotoren und eine für die Unterwasserfahrt günstigere Form erreichten sie mit ihren Elektromotoren unter Wasser eine höhere Geschwindigkeit als mit ihren Dieselmotoren an der Oberfläche. Sie waren mit einem Schnorchel ausgerüstet und dafür ausgelegt, fast ständig unter Wasser zu fahren. Dadurch waren sie die ersten „echten“ U-Boote, anders als alle bisherigen, die im Grunde nur tauchfähige Torpedoboote waren. Der Typ XXI kam im Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegen feindliche Überwasserschiffe zum Kampfeinsatz. Wegen seiner revolutionären Eigenschaften leitete der Typ XXI einen Paradigmenwechsel bei den U-Boot-Waffen aller Staaten ein. Der amerikanische Autor Howard Grier bezeichnete den Typ XXI als Dönitz’ Wunderwaffe und stellte angesichts der Hoffnung, die in diese neuen Boote und somit den „Endsieg“ gesetzt wurde, lakonisch fest, man hätte mit dem Stahl für diese 170 neuen Boote 5100 damals dringender benötigte Panzer bauen können. https://de.wikipedia.org/wiki/U-Boot-Klasse_XXI
Der Bausatz: Der Bausatz ist eine Wiederauflage in einer langen Reihe von gleichen Bausätzen. 1992 erschien er zuerst mit Inneneinrichtung, später auch in der vorliegenden Form. Die Verpackung ist der für Revell typische Seitenöffner. 50 Bauteile verheißen einen einfachen Zusammenbau. Die Teile sind fehlerfrei. Gravuren und Detaillierung der Außenhülle und des Turms sind gut.
Der Decalbogen und die Bemalungsanleitung beziehen sich auf 4 historisch belegte U-Boote. Dies sind U 2502, U 2514, U 2540 und U 3501. Die Decals sind ohne Fehl und Tadel, wobei das nicht so schwierig ist, da es sich pro U-Boot um nur wenige handelt.
Bauanleitung und Bemalung: Die Bauanleitung besteht aus 2 DIN A3-Bögen in schwarz-weiss. Bei gerade 50 Bauteilen ist dies völlig ausreichend. Aufregend ist Bauschritt 23, den dort wird mit Hilfe eines Kerzenpiktogramms erläutert, wie man erhitztes Plastik langzieht und daraus Geländerstangen erstellt, die an Deck zu montieren sind. Es werden auch die Abstände in Zentimetern angegeben. Die Handläufe sollen mit einem Faden dargestellt werden, der auf die senkrecht montierten Plastikstangen geklebt wird. Die Farbangaben beziehen sich nur auf Farben von Revell.
Fazit: Das Modell ist gut und kann zügig gebaut werden. Mit 50 Bauteilen wird der Schwerpunkt des Modellbauers auf der Bemalung des Modells in Grautönen liegen. Die Anleitung zum Bau der Reling ist für den Anfänger eher unverständlich. Ein kurzer Text oder ein Link zu einem Erklärvideo wären hilfreicher. Der fortgeschrittene Modellbauer kann für das Modell zusätzliche Fotoätzteile von Drittanbietern oder sehr schöne aus Metall gefertigte Periskope von Schatton erwerben.
BK, Berlin (April 2022)